Puch: Das Geisterverfahren
Schlußphase, demnächst Drucklegung, aber ich hab bis heute weder meinen Koautor, noch meine Verlegerin real getroffen.
Das ist eine kuriose Geschichte innerhalb der aktuellen Mediensituation. Gestern brachte mir unser Briefträger ein Päckchen bedrucktes Papier.
Ich muß für unser Buch über die Geschichte des Steyr Puch 500, des legendären „Puch-Schammerls“, noch eine Reihe von ergänzenden Bildunterschriften liefern.
Das ist alles via Teleworking und Telekommunikation entstanden. Ich kenne meinen Koautor, den Wiener Sozialwissenschafter Matthias Marschik, nun schon etliche Jahre.
Marschik hat, nebst anderen Werken, etliche Bücher über den österreichischen Fußballsport geschrieben, vor allem aber eine sehr aufschlußreiche Geschichte der heimischen Luftfahrt.
Wir vertragen uns gut, wir arbeiten gut zusammen, aber… wir sind uns noch nie leibhaftig gegenübergestanden. Marschik könnte also prinzipiell eine Erfindung sein, ein Avatar, der durchs Internet geistert.
Entsprechend ist auch dieses Buch quasi das Produkt eines elektronischen Geisterverfahrens. Das Ergebnis von sporadischer Telepräsenz des Duos Krusche-Marschik.
Elisabeth Schmidt samt dem Verlagshaus Hernals zu erfinden und im Web zu inszenieren, das wäre viel Arbeit. Aber es ließe sich auch machen. Ich nehme freilich an, daß es sie real gibt und daß ich mit ihr nun schon geraume Zeit korrespondiere, denn das wird, wie ich hoffe, ein schönes Projekt.
Das „Puch-Auto“ ist ja gewissermaßen österreichische Folklore und gilt mehreren Generationen als der erschwingliche Einstieg in die Welt des Automobilismus.
Wenn ich es also jetzt nicht vermassle, ist das Buch bald fertig. Wir wollen es unter anderem im Johann Puch-Museum in Graz vorstellen. Und ich denke, damit endet dann diese seltsame Phase, in der ich Marschik und Schmidt nur als virtuelle Gegenüber im Web kannte.
15 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.