Holzübergang im Römer-Stil
Die neue Traunbrücke nach Schleißheim entsteht
2024 soll die neue Traunbrücke im Holzstil gebaut sein. Die Bürgermeister von Wels und Schleißheim präsentierten nun ihre Pläne für den zukünftigen Flussübergang. Das Bauwerk soll viele Aufgaben meistern – das Zusammenwachsen der Region ist bereits geschafft.
WELS, SCHLEISSHEIM. Es seien nicht nur zwei Ufer, die ab kommendem Jahr verbunden werden sollen, sondern auch zwei Gemeinden – so lautet der Tenor des Welser Bürgermeisters Andreas Rabl (FPÖ) und seines Kollegen Johann Knoll (ÖVP) aus der Nachbargemeinde Schleißheim. Beide zeigen sich einig: Man habe die Planungs- und Verhandlungsphase erfolgreich hinter sich gebracht. "Wir stehen nur noch einen Schritt vor der Zielgeraden", zeigt Knoll sich erfreut: "Der Bau eines Traunsteges wurde von meinem Vorgänger angeregt und ist in Schleißheim seit Jahren ein Thema. Mit der Stadt Wels als Partner lässt sich dieses Projekt finanziell stemmen."
Eine Brücke, viele Aufgaben
Die mehr als drei Millionen Euro teure Konstruktion soll nicht nur einen praktischen Flussübergang bieten, sondern auch noch ein paar Stücke mehr spielen. Laut finalem Plan biete die Brücke genug Platz, damit sich auch Lastenfahrräder und Fußgänger mühelos begegnen können. Der Zugang an beiden Seiten soll sicher und leicht zugänglich sein. Mobilitätsstadtrat Stefan Ganzert (SPÖ) schwärmt vom Vorteil für Radfahrer im Freizeit- und Alltagsverkehr: "Die Geh- und Radwegbrücke Wels-Schleißheim macht bestehende Wege attraktiver und eröffnet neue Mobilitätsmöglichkeiten." Dazu komme Nachhaltigkeit in Form des Baustoffes, denn: Der Übergang soll größtenteils aus Holz konstruiert werden. Rabl spricht von einer "Brücke wie aus einem Asterix-Comic" – das Bauwerk erinnere optisch stark an die römische Geschichte von Wels: "Die Brücke schafft nicht nur eine regionale Nord-Süd-Verbindung, sondern ermöglicht den praktischen und thematischen Anschluss an den Römer-Radweg", erklärt Rabl. Die Konstruktion werde eine attraktive, überdachte Fachwerkbrücke mit Aussichtsplattformen sein.
Radbrücke im Römer-Stil
Man verspricht sich viel vom Neubau: "Für die Radanbindung ist es ein ordentlicher Sprung nach vorne", meint Knoll: "In Sachen Radmobilität stellt die Querung einen Meilenstein für meine Gemeinde dar: Ich brauche dann nur mehr 15 Minuten vom Schleißheimer Ortszentrum zum Welser Stadtplatz – und das ungefährdet vom Autoverkehr." Rabl sieht eine Aufwertung für Wels – vor allem des Stadtteiles Pernau. Auch der Tourismus werde profitieren, denn die Holzbrücke entspreche dem Römer-Image und steigere die Besucherfrequenz bei Radbegeisterten.
Eine Brücke verbindet die Region
Nicht zuletzt soll die gesamte Region Wels und Wels-Land ein Stück mehr zusammenwachsen. "Brücken verbinden", meint Heidi Strauß (SPÖ), Vizebürgermeisterin von Marchtrenk: Obwohl die Welser Nachbargemeinde keinen unmittelbaren Nutzen von dem Brückenbau habe, wolle man beim Projekt umbedingt mitmachen. "Eine Brücke ist immer ein Symbol für Verbindung und Gemeinsamkeit", unterstreicht ihr Parteikollege Ganzert die positive Wirkung.
Kostenaufteilung
Die Gesamtsumme von rund drei Millionen Euro teilen sich nach Abzug von Landesförderungen für Infrastruktur und Tourismus in Höhe von 200.000 Euro: Thalheim mit 150.000 Euro, Marchtrenk mit 90.000 Euro, Schleißheim mit 4.000 Euro, den Rest übernimmt Wels. Schleißheim trägt Instandhaltung und Winterdienst.
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