Unterstützung bei Medikamentensucht
Neue Selbsthilfegruppe in Wels
Bettina Wissmann möchte die Gefahren der "stillen Sucht" aufgrund von Medikamentenabhängigkeit aufzeigen und Betroffenen mit ihrer vor Kurzem gegründeten Selbsthilfegruppe im "Treffpunkt" helfen. Die Treffen sind anonym und kostenlos.
WELS. "Ich möchte Menschen, die in diesen Teufelskreis gekommen sind, helfen", erklärt Bettina Wissmann ihre Motivation, eine Selbsthilfegruppe für Medikamentenabhängige in Wels zu gründen. "Es gibt derzeit kein vergleichbares Angebot", so Wissmann. Sie ist ausgebildete Krankenpflegerin und wisse um die "stille Sucht", die nicht weniger dramatisch wie Abhängigkeit aufgrund von Rauschmitteln ist. Wissmann wurde auch selbst mit den Auswüchsen von Medikamentenabhängigkeit konfrontiert: "Eine gute Freundin von mir ist an ihrer Sucht gestorben", erklärt die 57-Jährige und weiter: "Das kann schnell gehen, wenn beispielsweise Opiate gegen Schmerzen eingenommen werden und man ohne nicht mehr kann." Aber nicht nur die ältere Generation sei davon betroffen: "Maturanten und Studenten, die im Lernstress zu Medikamenten wie Beruhigungsmitteln greifen, seien stark gefährdet.
Gruppentreffen in Wels
"Trau dich", ist das Motto der Selbsthilfegruppe, die Medikamentensüchtige unterstützen soll. Es gelte Rückhalt in einer persönlichen Krise zu geben und zu zeigen, dass man nicht alleine ist. "Die Treffen sind natürlich anonym und völlig freiwillig", versichert Wissmann und weiter: "Man ist nicht alleine, sondern hat den Rückhalt der Gruppe – von der Beratung aufgrund Erfahrungsberichten über die Entwöhnung bis hin zur Nachsorge. Die Gruppensitzungen finden jeden ersten Dienstag im Monat von 19 bis 21 Uhr im "Treffpunkt" in der Hamerlingstraße 8 statt. Nähere Infos dazu gibt es unter medikamentensucht-welsselbsthilfe.at.
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