Gletscher-Leiche identifiziert
Schicksal von Welser Inspektor nach 52 Jahren geklärt

Die Welser Wochenzeitung berichtete 1971 ausführlich über den Welser Polizisten, der damals sein Leben verlor und vor einer Woche gefunden wurde. | Foto: Stadtarchiv Wels
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"Keine Hoffnung mehr für Inspektor E. Zauner?" – so titelte die Welser Wochenzeitung 1971. Nun, 52 Jahre später die Gewissheit: Der Leichnam des Welsers wurde am 7. September in Fusch an der Glocknerstraße gefunden und konnte von der Alpinpolizei geborgen werden.

FUSCH AN DER GLOCKNERSTRASSE, WELS. Am 7. September machten zwei Bergsteiger am Wiesbachhorn im Pinzgau einen grausigen Fund: Das Eis hatte den Leichnam eines Mannes freigegeben. Die Alpinpolizei führte die Bergung mit dem Hubschrauber durch. Wie berichtet vermutete man, dass es sich um einen Welser handle.

Toter war Welser Polizist

Nun die Gewissheit: Die Leiche ist der seit 1971 vermisste Polizist Engelbert Zauner. "Jeder hat ihn gekannt, weil er sehr streng war", erinnert sich Egon Keplinger, der im selben Alpin-Verein wie Zauner war: "Ich habe die Berichte von der Suchaktion noch im Kopf. Das war damals ohne Handy ganz anders - alle waren sich einig, dass man so einen Aufstieg nicht alleine macht." Zauners Gattin Anna sei zu damaligen Zeiten als Marktbeschickerin am Welser Wochenmarkt sehr bekannt gewesen.

In Fusch an der Großglocknerstraße fanden zwei Wanderer die Leiche eines Mannes, der seit 50 Jahren als vermisst gilt.   | Foto: Polizei Salzburg
  • In Fusch an der Großglocknerstraße fanden zwei Wanderer die Leiche eines Mannes, der seit 50 Jahren als vermisst gilt.
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Alleine am Wiesbachhorn

Laut der Welser Wochenzeitung musste die umfangreiche Suchaktion im August 1971 wegen 40 Zentimeter Neuschnee abgebrochen werden. Vom Polizisten fehlte jede Spur. Er war bekannt dafür alleine Urlaub in den Bergen zu machen - Ehefrau Anna musste Zuhause bleiben. "'Das ist für dich zu gefährlich', pflegte er zu sagen", zitierte damals die Wochenzeitung. Laut ihr galt Engelbert Zauner als verschlossener, aber geübter Bergsteiger. Auch das Wiesbachhorn sei kein Neuland für Engelbert Zauner gewesen.

Am Gletscher gestorben

Seiner Gattin habe er damals noch versprochen am 27. August heimzukommen – stattdessen verschwand der Welser Inspektor aus dem Wachzimmer Grünbachstraße am 24. August 1971 spurlos.

"Er ließ einen Teil seines Gepäcks im Heinrich-Schwaiger-Haus zurück und informierte noch den Hüttenwirt: 'Ich werde gegen 19 Uhr zurück sein'. Dann wandte er sich bergwärts."

Als Zauner aber nicht zurückkam, wurde die Gendarmerie verständigt. Eine erste Suche sei erfolglos geblieben. Der Bergrettungstrupp brachte am nächsten Tag nur die Nachricht, dass sich der vermisste Bergsteiger noch um 16 Uhr ins Gipfelbuch eingetragen hatte. Weitere Suchen mit 31 Bergrettern und einem Hubschrauber des Innenministeriums blieben auch in den Folgetagen ergebnislos.

"Am 29. August abends musste die Suche abgebrochen werden, weil Neuschnee alle Hoffnungen zunichte machte, dass noch Spuren des Welser Bergsteigers entdeckt werden könnten."

Der "verzweifelten Gattin", die damals nach Kaprun reiste, habe man mitgeteilt, dass es wenig Hoffnung gäbe. Heute, 52 Jahre später herrscht Gewissheit: Der Welser Inspektor ist damals alleine am Gletscher gestorben.

In Fusch an der Großglocknerstraße fanden zwei Wanderer die Leiche eines Mannes, der seit 50 Jahren als vermisst gilt. Im Bild ist der Fundort des toten Vermissten mit dem rotes Kreis markiert. | Foto: Polizei Salzburg
  • In Fusch an der Großglocknerstraße fanden zwei Wanderer die Leiche eines Mannes, der seit 50 Jahren als vermisst gilt. Im Bild ist der Fundort des toten Vermissten mit dem rotes Kreis markiert.
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Am Berg verunglückt

Insgesamt führt die Salzburger Bergrettung eine Liste von 264 verunglückten sowie vermissten Bergsteigerinnen und Bergsteigern im Kaprunertal. Demnach ist der Inspektor der zweite Welser, der am Gletscher starb. Nach dem Fund von Engelbert Zauner gelten noch immer 12 Menschen als verschollen.

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