Tag der Epilepsie
Neues Implantat in Wiener Klinik im Einsatz
Epilepsie betrifft etwa 1 Prozent der Bevölkerung. Am Tag der Epilepsie soll über die Krankheit informiert werden und Behandlungswege aufgezeigt.
WIEN. Jedes Jahr im Februar soll ein besonderes Bewusstsein für Epilepsie in der Bevölkerung geschaffen werden. So findet etwa am 12. Februar der europäische Tag der Epilepsie statt, in Österreich ist es der 14. Februar "Epilepsie Tag“.
Etwa 1 Prozent der Bevölkerung leidet unter Epilepsie, berichtet Christoph Baumgartner, Vorstand der Neurologischen Abteilung in der Klinik Hietzing. Bei Epilepsie liegt eine vorübergehende Fehlfunktion des Gehirns vor. Das Erscheinungsbild ist vielfältig. „Bei einem epileptischen Anfall geben Nervenzellen zu viele Signale auf einmal ab, wodurch es beispielsweise zu Störungen des Bewusstseins, aber auch von Bewegungen und Wahrnehmungen kommen kann.“, so Baumgartner.
Das besondere an epileptischen Anfällen ist, dass sie oftmals aus heiterem Himmel auftreten können, auch wenn sich die betroffene Person etwa gerade in einer für sie gefährlichen Situation befindet. Momentan ist die bestmögliche Behandlung der Krankheit die Anfallsaktivität von Personen mit Epilepsie möglichst genau zu dokumentieren. Dies war bisher oftmals mit einem tagelangen stationären Aufenthalt verbunden.
Neue Methode in Wien angewandt
Eine neue Methode, angewandt in der Klinik Hietzing, schafft hier Abhilfe. Beim sogenannten subkutanen Monitoring wird den Patientinnen und Patienten ein Implantat mit 3 EEG-Elektroden unter der Kopfhaut eingesetzt. "Anhand der aufgenommenen Daten können wir feststellen, wie viele Anfälle zu welchem Zeitpunkt stattgefunden haben und ob sich die Anzahl und Intensität der Anfälle im Laufe der Zeit unter der Therapie verändert haben" meint Baumgartner zu der neuen Behandlungsmethode.
Die Implantate können lange verwendet werden und eine gute Datenaufzeichnung kann dann zu einer guten, etwa medikamentgestützen Therapie führen, erklärt der Vorstand der Klinik. In den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes wurden letzten Jahr über 4.500 Epilepsie-Patientinnen und -patienten behandelt.
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