Mehr Lohn gefordert
Personal der Wiener Ordensspitäler ist streikbereit
Im Vorfeld der zweiten Kollektivertrags-Verhandlungsrunde mit der Stadt Wien fanden am Donnerstag Betriebsversammlungen der Belegschaft der Wiener Ordensspitäler statt. Diese fordert 17 Prozent mehr Lohn – ansonsten sei man streikbereit.
WIEN. Österreichweit sind 10.000 Menschen in Ordensspitälern beschäftigt. Sieben Spitäler gibt es in Wien. Diese erbringen rund ein Viertel der Kassenleistungen in der Bundeshauptstadt. So steht jedes fünfte Wiener Spitalsbett in einem Ordensspital.
Momentan laufen die jährlichen Finanzierungsverhandlungen der Ordensspitäler mit der Stadt Wien. Man pocht aufgrund der Teuerungskrise, welche auch die Belegschaft zunehmend belastet, auf Nachschärfungen des aktuellen Kollektivvertrags, obwohl diese noch bis Ende Februar 2023 gültig sind.
17 Prozent mehr Gehalt gefordert
Wie auf der Homepage der Gewerkschaft "vida" zu lesen ist, fordert diese für die Belegschaft ein Plus von 500 Euro brutto monatlich bzw. 2.000 Euro Mindestlohn. Das würde im Schnitt ein um 17 Prozent höheres Gehalt beim Ordenspitals-Personal bedeuten.
"Es muss für die Kolleginnen und Kollegen rasch eine massive Abgeltung der Teuerung geben, damit sie ihre laufenden Rechnungen weiter begleichen können und nicht in der Schulden- und Armutsfalle landen", so Gerald Mjka, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Gesundheit am 4. November bei einer Betriebsversammlung im Krankenhaus Speising in Hietzing. "Die erste Verhandlungsrunde vor eineinhalb Wochen hat noch kein Ergebnis gebracht, daher werden wir die Aufmerksamkeit und den Druck jetzt erhöhen“, bekräftigte Mjka.
90 Prozent des Personals streikbereit
Im Rahmen von weiteren Betriebsversammlungen wurde die Belegschaft befragt, ob gewerkschaftliche Maßnahmen bis hin zum Streik auf den Weg gebracht werden sollen. Eine Abstimmung unter den rund 10.000 Beschäftigen ergab laut einem Bericht von "orf.at", dass mehr als 90 Prozent streikbereit seien, sollte es bei den Verhandlungen kein gutes Ergebnis geben.
Seitens der Ordensspitäler verweist man gegenüber "orf.at" darauf, dass man nun mal eine gemeinnützige Einrichtung sei. "Wir machen keine Gewinne, wir werden von der öffentlichen Hand finanziert und daher sind wir auf eine kostendeckende Finanzierung seitens der Stadt Wien angewiesen." Trotzdem versuche man natürlich, einen guten Abschluss zu finden.
Das sind die sieben Wiener Ordensspitäler:
- 2. Bezirk: Barmherzige Brüder Krankenhaus
- 3. Bezirk: Franziskus Spital Landstraße
- 3. Bezirk: Herz-Jesu Krankenhaus
- 5. Bezirk: Franziskus Spital Margareten
- 6. Bezirk: Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien
- 13. Bezirk: Orthopädisches Spital Speising
- 13. Bezirk: St. Josef Krankenhaus
- 17. Bezirk: Göttlicher Heiland Krankenhaus
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