So nutzt der Augenarzt die KI

Über die künstliche Intelligenz, die eher als KI bekannt ist, wurde schon sehr viel diskutiert. Einige Menschen fürchten, dass eines Tages das Fachwissen der Menschen überflüssig wird, weil sämtliche Vorgänge mittels K erfolgen können. Auch im medizinischen Bereich kommt die künstliche Intelligenz vermehrt zum Einsatz und unterstützt die Fachärzte bei der Diagnose. Augenärzte nutzen diese Technik bereits, um die Netzhaut von Diabetikern zu untersuchen. Damit lässt sich feststellen, ob der Diabetes schon Schädigungen an der Netzhaut verursacht hat.

KI wird schon seit längerer Zeit beim Augenarzt eingesetzt

Jeder, der sich schon einmal von einem Augenarzt untersuchen ließ, weiß sicherlich, welche Geräte bei einer Routinekontrolle zum Einsatz kommen. Beispielsweise wird die Sehschärfe automatisch berechnet und der Augeninnendruck ohne Zutun des Augenarztes ermittelt. Doch inzwischen wird die KI auch für andere Untersuchungen eingesetzt. Dazu gehört die Kontrolle der Netzhaut. Eine solche Untersuchung ist insbesondere bei Diabetikern wichtig, weil durch den Diabetes Schäden auftreten können. Diese müssen frühzeitig erkannt werden. Sonst kann es zur Erblindung des Patienten führen.

Die KI erkennt frühzeitig eine Retinopathie

Bei Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, entstehen mitunter kleine Auswüchse an der Netzhaut. Diese bezeichnet der Augenarzt als Retinopathie. Sie sind ein deutliches Anzeichen dafür, dass der Diabetes nicht korrekt behandelt wird. Mit der herkömmlichen Untersuchungsmethode erkennt der Augenarzt jedoch erst dann die Auswüchse, wenn sie schon weit fortgeschritten sind. Inzwischen stehen dem Arzt Diagnoseverfahren zur Verfügung, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten. Diese werten unzählige Daten aus und zeigen schon die ersten Ansätze von den Auswüchsen. Dadurch können Maßnahmen ergriffen werden, bevor der Patient eine Einschränkung der Sehschärfe spürt.

Mit KI eine AMD behandeln

In der Augenheilkunde wurde schon immer moderne Technik eingesetzt

In keinem anderen medizinischen Bereich ging der technische Fortschritt so schnell voran wie in der Augenheilkunde. Noch vor wenigen Jahren wurde eine Ermittlung der Sehleistung durchgeführt, indem der Patient Zahlen und Buchstaben von einer weit entfernt aufgestellten Tafel ablesen musste. Inzwischen wird das Auge von einem elektronischen Gerät vermessen und anhand des Ergebnisses die Sehschärfe ermittelt. Es gibt jedoch noch viele weitere Beispiele dafür, wie sich die Untersuchungsmethoden im Laufe der letzten Jahre verändert haben. Die moderne Technik wird mittlerweile bei folgenden Untersuchungen eingesetzt:

• Messung des Augeninnendrucks
• Ermittlung des Gesichtsfelds
• Diagnose der Netzhaut
• Kontrolle der Linsenstärke

Diese Untersuchungen waren früher nur mit einem enormen Aufwand möglich. Inzwischen dauern sie nur noch wenige Minuten. Dadurch kann der Augenarzt an jedem Tag deutlich mehr Patienten behandeln.

Wird die KI bald den Augenarzt ersetzen?

Diese Gefahr besteht mit Sicherheit nicht. Augenärzte nutzen Geräte, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten, aber sie nehmen ihm nicht die Entscheidung über die erforderlichen Behandlungen ab. Die KI unterstützt in vielen Bereichen den Augenarzt bei der Erstellung von Diagnosen. Das ist vorteilhaft, weil er dadurch zuverlässige Ergebnisse bekommt. Dadurch kann er die Behandlung optimieren. Zudem braucht er weniger Zeit für jeden Patienten.

Des Weiteren kann die KI nicht auf individuelle Bedürfnisse eingehen. Ein verantwortungsbewusster Augenarzt kümmert sich auch um die soziale Situation sowie um die Ängste der Patienten. Auch diese Fähigkeit kann ihm die künstliche Intelligenz nicht abnehmen. Die KI bietet dem Augenarzt lediglich eine Hilfe bei der Diagnose, sie kann jedoch niemals den Augenarzt ersetzen. Diese Technik kann dem Arzt allerdings Vorschläge zur Therapie unterbreiten.

Wurde beispielsweise eine altersbedingte Makuladegeneration diagnostiziert, wird diese mit Injektionen ins Auge behandelt. Diese Therapie ist nicht nur sehr kostspielig, sondern auch belastend für den Patienten. Bisher musste der Augenarzt abschätzen, wie oft eine Injektion erforderlich sein wird. Dank der präzisen Untersuchungsergebnisse, die er mithilfe der KI erstellt, kann er es besser abschätzen. Zudem kann die KI ihm Empfehlungen geben, weil die Technik auf riesige Datensätze basiert. Dadurch werden den Patienten unnötige Behandlungen erspart. Zudem sparen die Krankenkassen hohe Kosten.

Hohe Investitionskosten für KI basierte Diagnosegeräte

Diagnosegeräte in der Augenheilkunde, die auf künstlicher Intelligenz basieren, sind derzeit noch sehr teuer. Deshalb scheuen sich zahlreiche Augenärzte vor der Anschaffung. Dabei sollte jedoch auch beachtet werden, dass derartige Geräte einen hohen Nutzwert aufweisen. Zum einen erleichtern die technischen Geräte dem Arzt die Diagnosen. Dadurch spart er Zeit und kann täglich eine größere Anzahl an Patienten behandeln. Zum anderen sparen die Geräte Behandlungskosten. Können beispielsweise Patienten mit einer Makuladegeneration mit weniger Injektionen pro Jahr behandelt werden, macht sich ein solches Gerät schon nach ein paar Monaten wieder bezahlt.

Zusammenfassung

In der Augenheilkunde bietet die KI den Augenärzten zahlreiche Vorteile. Die Geräte ermöglichen präzise und vor allem frühzeitige Diagnosen. Bei den meisten Augenkrankheiten ist es besonders wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Oftmals werden Augenerkrankungen erst dann erkannt, wenn sich die Sehschärfe deutlich spürbar verringert hat. Dann ist meistens keine Behandlung mehr möglich. Deshalb profitieren auch die Patienten davon, wenn der Augenarzt Diagnosegeräte mit künstlicher Intelligenz nutzen.