Kampf gegen Krebs
Wichtige Mechanismen bei Hirnmetastasen entschlüsselt
Das durchschnittliche Gesamtüberleben nach der Erkennung von Melanom-Hirnmetastasen beträgt nur 8,9 Monate. Forschende haben nun wichtige Mechanismen entschlüsseln können.
WIEN. Die Diagnose Krebs ist immer eine Hiobsbotschaft – das verhält sich auch bei schwarzem Hautkrebs nicht anders. Hirnmetastasen sind schließlich eine häufige Folge von Melanomen, verbunden mit einer sehr schlechten Prognose für die betroffenen Patientinnen und Patienten.
Die bisher eingesetzten Therapien zeigen eine stark unterschiedliche Wirksamkeit. Welche Gründe dafür verantwortlich sind, ist bisher weitgehend unbekannt. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Veterinärmedizinischen Universität Wien kombinierte nun mehrere Analysemethoden und konnte so zwei unterschiedliche Gruppen von Melanom-Hirnmetastasen identifizieren – welche aus diesem Grund jeweils anders auf Therapien ansprechen.
Therapien bei Melanom-Hirnmetastasen (MHM) wirken stark unterschiedlich, was sich entsprechend auf die Prognose für die einzelnen Patientinnen und Patienten auswirkt. Die Mechanismen, die das Therapieansprechen steuern, sind jedoch kaum bekannt. In einer internationalen, von der Vetmeduni geleiteten Studie verwendeten die Forscherenden nun eine Kombination mehrerer Analysemethoden, um erstmals die Hintergründe aufzudecken, die möglicherweise die Entwicklung von Hirnmetastasen kontrollieren.
Unterschiedliche Zellzustände im Fokus
Studien-Letztautor Torben Redmer vom Institut für Medizinische Biochemie und Pathologie der Vetmeduni erklärt: „Unsere Studie liefert Beweise dafür, dass MHM in mindestens zwei Untergruppen unterteilt werden können. Entscheidend dafür sind molekulare Programme". Laut den Forschenden sind weitere Studien erforderlich, um diese Programme vollständig zu erklären, die die Entstehung und das Fortschreiten von einzelnen und multiplen Hirnmetastasen bei Melanomen vorantreiben. Diese erforderliche weitere Forschung betrifft auch andere Krebsarten, wie Lungenkrebs und Brustkrebs.
Die Entwicklung von Hirnmetastasen ist bei Melanomen, Lungen- und Brustkrebs häufig. Trotz großer Fortschritte und einem bemerkenswerten Ansprechen bei gewissen Gruppen von Patienten sind bisher entwickelte Therapien unzureichend, um über längere Zeit präventiv zu wirken und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Letzteres wird durch das Auftreten multipler Hirnmetastasen bestimmt und ist daher mit einer sehr schlechten Prognose verbunden. MHM entwickeln sich bei 20–40 Prozent der Melanompatienten im Laufe der Erkrankung. Das durchschnittliche Gesamtüberleben nach der Erkennung von MHM beträgt nur 8,9 Monate.
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