Mit 86 Jahren
Wiener Ex-Landtagspräsident & Boku-Rektor Manfried Welan tot
Wie bekannt wurde, verstarb Manfried Welan im Alter von 86 Jahren am Mittwoch in Wien. Als Dritter Landtagspräsident für die ÖVP, Boku-Rektor und Verfassungsjurist prägte er die Bundeshauptstadt mit.
Artikel am 24. Mai um 15.39 Uhr aktualisiert
WIEN. Manfried Welan verstarb am Mittwoch. Das gab unter anderem die Stadt Wien bekannt. Der ehemalige Verfassungsjurist, Rektor und Politiker wurde 86 Jahre alt. Welan wurde am 13. Juni 1937 in Wien geboren. Nach seiner Promotion in Rechts- und Staatswissenschaften 1961 war er unter anderem in seiner Rolle als rechtskundiger Beamter am Verfassungsgerichtshof und an der Technischen Universität tätig.
1969 wechselte er als Rektor an die Universität für Bodenkultur (Boku) und begann damit einen neuen Karriereweg. Drei Funktionsperioden lange sollte Welan die Rolle als Boku-Oberhaupt innehaben. Dabei wurde er auch 1979 für zwei Jahre zum Vorsitzenden der Universitätenkonferenz, damals noch Rektorenkonferenz, gewählt.
Ab 1983 kam auch seine politische Karriere zum Tragen. Zunächst noch als Gemeinderat Landtagsabgeordneter für die ÖVP, wurde er 1988 bis 1991 der Dritter Landtagspräsident in Wien.
Betroffenheit in der Politik
Laut einer Aussendung der Stadt Wien bezeichnen ihn seine Weggefährten "als angesehenen Wissenschaftler, engagierten Denker und eine Stimme für die politische Bildung." Dementsprechend gibt es auch von der Politik Beileidsbekundungen.
Für Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sei das Ableben Welans etwa ein "schmerzlicher Verlust", mit ihm gehe eine wichtige Persönlichkeit der Demokratie und ein Diener der Zweiten Republik." Denn Welan war nicht nur in der Wiener Politik tätig, sondern zeit seines Lebens mit dem österreichischen Parlament eng verbunden.
Seit 2003 etwa arbeitete er an der "Margaretha-Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie" in der Jury mit und hatte auch meist ihren Vorsitz über. Zu Welans Publikationen zählt auch eine Reihe über das politische System in Österreich. Für Ludwig sei mit Welan eine "wichtige Stütze und ein Verfechter des Parlamentarismus in Österreich" gegangen.
Auch von der ÖVP Wien gibt es Stimmen zu Welans Tod. Der Landesparteiobmann Karl Mahrer und der Klubobmann Markus Wöbitsch betonen beiden, dass mit Welan "ein großer Wiener und Österreicher von uns gegangen" sei. "In der Wiener Kommunalpolitik hat Manfried Welan tiefe Spuren hinterlassen. Die Wiener Volkspartei wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie", so die beiden.
Beileidsbekundungen gibt es jedoch auch aus dem österreichischen Parlament, etwa von der FPÖ: "Mit dem Tod Manfried Welans verliert Österreich einen glühenden Parlamentarier und Wissenschaftler! Er war ein Vermittler demokratischer Werte und gab sein Wissen auch in Form mehrerer Werke für die Nachwelt weiter", so FPÖ-Wissenschaftssprecher und Vorsitzender des parlamentarischen Wissenschaftsausschusses Martin Graf.
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