Anklage in Wien erhoben
13-jährige Leonie starb nach acht Ecstasy-Pillen

Der Tod des Mädchens erschütterte Mitte Juni ganz Wien. | Foto: Lukas Urban
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Nachdem die Staatsanwaltschaft Wien Anklage gegen drei Verdächtige erhoben hat, sind mehrere Details auf dem "Fall Leonie" bekannt geworden. Demnach starb die 13-Jährige nach acht Ecstasy-Tabletten.

WIEN. Etwas mehr als ein Jahr nach dem grausamen Verbrechen in der Donaustadt, als am 26. Juni 2021 Passanten auf einem Grünstreifen ein totes 13-jähriges Mädchen vorfanden, erhob am Donnerstag die Staatsanwaltschaft Wien Anklage gen drei Verdächtige. Ihnen werden Vergewaltigung und schwerer sexueller Missbrauch Unmündiger vorgeworfen.

Am Freitag wurden weitere Details vom Geschehen bekannt. Laut Anklage sollen die drei Beschuldigten im Alter zwischen 19 und 23 Jahren zu dem Zeitpunkt, als das Mädchen in die Wohnung mitkam, beschlossen haben, die 13-Jährige unter starken Drogeneinfluss zu setzen und gemeinsam zu vergewaltigen.

MDA-Pille freiwillig genommen

Das Opfer dürfte zunächst eine MDA-Tablette freiwillig zu sich genommen haben, in der Wohnung eines der Tatverdächtigen sollen ihr dann weitere sieben Pillen aufgelöst in einem Getränk verabreicht worden sein.

Zeugen hatten Leonie in der Viktor-Kaplan-Straße nahe der Erzherzog-Karl-Straße in Wien-Donaustadt gefunden. | Foto: Lukas Urban
  • Zeugen hatten Leonie in der Viktor-Kaplan-Straße nahe der Erzherzog-Karl-Straße in Wien-Donaustadt gefunden.
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Nachdem die Pillen gewirkt hatten, dürften die jungen Männer das Mädchen missbraucht haben. Leonie starb danach infolge einer Drogenvergiftung und Ersticken eines gewaltsamen Todes. Aus diesem Grund müssen sich die Verdächtigen wegen des Verdachts der Vergewaltigung mit Todesfolge sowie des schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger verantworten.

23-Jährigem droht lebenslange Haft

Dem 23-jährigen Tatverdächtigen, der zum Tatzeitpunkt 22 Jahre jung war, drohen zehn bis zwanzig Jahre oder eine lebenslange Haft. Die anderen beiden Verdächtigen waren zum Tatzeitpunkt 18 Jahre alt. Damit werden die zwei heute 19-Jährigen als junge Erwachsene angeklagt. Ihnen drohen maximal 20 Jahre Haft. Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig und einen Gerichtstermin gibt es noch nicht.

Bei einer ersten Vernehmung behauptete ein Verdächtiger, zum Tatzeitpunkt erst 16 Jahre alt gewesen zu sein. Nach einem Altersfeststellungsgutachten ging hervor, dass der 14. Juli 2002 als spätmöglcihstes fiktives Geburstdatum anzunehmen ist. 

Über Instagram kennengelernt

Der Jugendliche, der sich als 16-Jähriger behauptete, war es, der Leonie über Instagram kennenlernte. Einige Wochen vor der Tat dürfte der heute 20-Jährige gegenüber dem Mädchen zudringlich geworden sein. Sie wollte dies jedoch nicht und schubste ihn laut Zeugenaussagen weg.

In der Nacht auf den 26. Juni 2021 traf Leonie aus dem Bezirk Tulln den Jugendlichen am Donaukanal. Gegen 2 Uhr fuhren die beiden mit zwei Freunden in die Wohnung eines Verdächtigen in den 22. Wiener Bezirk, wo die oben genannten Taten passiert sein sollen. Das Mädchen war gegen 6 Uhr tot.

Das Mädchen wurde in den frühen Morgenstunden des 26. Juni 2021 in der Viktor-Kaplan-Straße vorgefunden. | Foto: Lukas Urban
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Ein weiterer 23-Jähriger, der zuerst als vierter Beschuldigter bekannt war, gab den Beschuldigten den Rat, das Mädchen mit zuerst Tee und Zitrone und danach mit einer kalten Dusche zu erwecken. Als sich das Mädchen nicht mehr regte, trugen sie sie vor die Tür und lehnten sich an den Baum.

Der vierte Beschuldigte flüchtete ins Ausland und wurde Ende Juli 2021 in einem Londoner Hotel festgenommen. Am Ende gilt er nicht mehr tatverdächtig, befindet sich jedoch wegen anderer Delikte in Strafhaft. 


Männer bestreiten die Vorwürfe

Die drei genannten Tatverdächtigen bestreiten die erhobenen Vorwürfe, einer will von den Geschehnissen nichts mitbekommen haben. Grund dafür soll der Konsum eines Mischgetränks gewesen sein, da er das Bewusstsein verloren habe. Laut Staatsanwaltschaft widerlegen zahlreiche Spuren diese Angaben. Außerdem standen zwei der Angeklagten bereits wegen Drogendelikten vor Gericht.

Foto: MICHAEL GRUBER / APA / picturedesk.com
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Die Anwälte der Familie der Getöteten werden sich im Namen der Angehörigen dem Verfahren anschließen. Wenn es zu einer Verurteilung kommt, planen die Anwälte auch eine Amtshaftungsklage gegen die Republik. Sie werden der Republik Österreich vor, dass die Asylverfahren der Verdächtigen viel zu lange gedauert hätten und zudem die Männer von den Behörden besser überwacht sein sollten.

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