Unfallstatistik ÖAMTC
Ablenkung als eine der häufigsten Unfallursachen
Unachtsamkeit kann gefährlich werden: Laut einer Beobachtung des ÖAMTC vergangenen April an mehreren innerstädtischen Kreuzungen in Wien zeigt, was bisher schon in Studien festgehalten wurde. Abgelenkte Verkehrsteilnehmer sind keine Ausnahme mehr.
Ablenkung und Unachtsamkeit sind mittlerweile die häufigsten Unfallursachen geworden. Laut Unfallstatistik 2020 passierten 28 Prozent der Unfälle, da die Verkehrsteilnehmer telefonierten oder anderweitig abgelenkt waren. Das bestätigt nun auch die kürzlich durchgeführte ÖAMTC-Beobachtung: Die Hälfte der Autofahrer an den drei beobachteten Kreuzungen waren in ein Gespräch vertieft. Insgesamt waren 1.600 Personen abgelenkt, und das zu den Hauptverkehrszeiten.
"Die beobachteten Verkehrsteilnehmer waren mit diversen erkennbaren Zusatzaufgaben befasst oder waren mit Kopfhörern unterwegs, teils wartend, annähernd oder querend", erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.
Rund 84 Prozent der Radfahrer und 43 Prozent der Fußgänger waren bei der Beobachtung mit Kopfhörern unterwegs. Am Nachmittag zeigten sich die Verkehrsteilnehmer abgelenkter als in den Morgenstunden.
Auch kleine Ablenkungen verringern Sicherheit
Vekehrspsychologin Seidenberger betont, dass jede noch so kleine Ablenkung drastische Auswirkungen haben kann. Obwohl den Verkehrsteilnehmern oft klar ist, dass Gespräche mit dem Beifahrer, Telefonieren oder Musik hören am Steuer stark ablenken und Unfälle verursachen kann, werden die Folgen trotzdem unterschätzt.
"Die Risiken und möglichen Folgen sollten daher stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit von allen Verkehrsteilnehmern gerückt werden, auch etwa im Rahmen der Fahrausbildung", so die Verkehrspsychologin des Mobilitätsclubs.
Unfälle im Straßenverkehr vermeiden
Der ÖAMTC setzt sich mit unterschiedlichen Aktionen wie beispielsweise dem Fahrsicherheitstraining oder Ausbildungsmöglichkeiten für Fahrlehrer für mehr Sicherheit am Steuer ein.
Die Aktion "Decade of Action for Road Safety“ der Vereinten Nationen hat sich zum Ziel gesetzt, die Hälfte aller Todesfälle und Verletzungen im Straßenverkehr bis 2030 zu verhindern. Der ÖAMTC unterstützt dabei als Partner des Aktionsplans Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen.
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