Ukraine-Geflüchtete
Aus für Gratis-Tickets in Wien sorgt für Probleme

Am 25. Februar 2022 stand der Öffi-Verkehr in einer Solidaritätsbekundung mit der Ukraine für eine Minute still. Zusätzlich richteten sich die Wiener Linien mit dem weltbekannten Song "Give peace a chance" von John Lennon an die Fahrgäste. | Foto: Wiener Linien
3Bilder
  • Am 25. Februar 2022 stand der Öffi-Verkehr in einer Solidaritätsbekundung mit der Ukraine für eine Minute still. Zusätzlich richteten sich die Wiener Linien mit dem weltbekannten Song "Give peace a chance" von John Lennon an die Fahrgäste.
  • Foto: Wiener Linien
  • hochgeladen von Antonio Šećerović

Die BezirksZeitung berichtete zuerst, dass Ukraine-Geflüchtete ab 1. Oktober für ihre Öffi-Tickets zur Kasse gebeten werden. Das sorgt jedoch für existenzielle Probleme bei den Ukrainern. Freiwillige bitten um rasche Maßnahmen, da auch einige schwarz fahren (müssen).

WIEN. Ab dem 1. Oktober müssen Geflüchtete aus der Ukraine für Öffi-Tickets in Wien zahlen – die BezirksZeitung berichtete zuerst. Drei Tage nach dem Aus für Gratis-Öffi-Tickets ist die Aufregung um diese Entscheidung groß.

Die Aktion, die erstmals im März in Kraft trat, ist also mit dem kommenden Freitag, 30. September, ausgelaufen. | Foto: Wiener Linien
  • Die Aktion, die erstmals im März in Kraft trat, ist also mit dem kommenden Freitag, 30. September, ausgelaufen.
  • Foto: Wiener Linien
  • hochgeladen von Antonio Šećerović

Die Freiwilligenorganisation "Train of Hope" ist im Humanitären Ankunftszentrum Wien im Einsatz und betreut Geflüchtete aus der Ukraine. Laut ihrer Krisenkoordinatorin Nina Andresen hat das Aus der Gratis-Tickets "mehrere Probleme" mit sich gezogen. Ukraine-Geflüchtete kommen nach Wien zuerst zu einem Ankunftszentrum, wo sie betreut werden. Danach fahren sie zum Notquartier – bis zum 30. September war das kostenlos, seit einigen Tagen müssen sie dafür jedoch bezahlen.

Viele fahren schwarz

Problem daran ist, dass viele Geflüchtete mit sich nur Geld in der ukrainischen Währung Hrywnja haben. "Sie haben keine Euros in der Tasche. Am Wochenende haben wir beobachtet, dass viele aus dem Grund schwarzgefahren sind, was definitiv nicht die Lösung ist", so Andresen. Nachdem sich die Freiwilligen beschwert haben, gibt es von der Stadt Wien vorerst Einzelfahrscheine für Neuankommende im Ankunftszentrum, als "Überbrückungslösung" bis voraussichtlich 9. Oktober.

Die Krisenkoordinatorin erklärte, dass Geflüchtete aus der Ukraine auch kostenlose ÖBB-Tickets bis 1. Oktober bekommen haben, was vielen geholfen hat, Österreich in Richtung Deutschland, Italien und der Schweiz zu verlassen, wo auf sie ihre Bezugspersonen warten. Gratis-Tickets bekommen Flüchtlinge derzeit nur auf bestimmten Zugreisen in Tschechien und Ungarn. Doch das ist keine Hilfe für Ukrainerinnen und Ukrainer, die etwa mit dem Bus nach Österreich kommen.

Monatskarte nicht leistbar

"Am Wochenende war die Entscheidung für viele unbegreiflich, viele waren verzweifelt. Denn sie fragen sich, wie es ihre Kinder überleben sollen", erzählt Andresen. Denn Ukraine-Geflüchtete, die in Privatwohnungen leben, bekommen 265 Euro Grundversorgung. Diejenigen aber, die in Flüchtlingsquartieren leben, bekommen 40 Euro Taschengeld pro Monat und drei Mahlzeiten täglich. "Da kann man sich eine Monatskarte der Wiener Linien nicht leisten", fügt sie hinzu und fordert Maßnahmen von der Stadt.

Es wird "leistbare Mobilität" für alle in Grundversorgung gefordert, "damit dringend benötigte Unterstützungsangebote auch weiterhin erreichbar bleiben", schreibt "Train of Hope" auf Twitter.

Hilfe fordert dringend auch Tanja Maier. Sie ist freiwillige Helferin und macht auf die Probleme der Geflüchteten aus der Ukraine in Wien auf Twitter aufmerksam. Über die Probleme schreibt sie auch in ihrem Blog. "Es gibt Panik, Wut und viele Tränen. Ich wurde mit Nachrichten überflutet", schreibt Maier. In ihrem Blog veröffentlichte sie einige Nachrichten der verzweifelten Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich bei ihr am Wochenende gemeldet haben.

Problem ist, dass viele Geflüchtete mit sich nur Geld in der ukrainischen Währung Hrywnja haben. Sie haben keine Euroscheine für Öffi-Tickets. | Foto: Yura Khomitskyi/Unsplash
  • Problem ist, dass viele Geflüchtete mit sich nur Geld in der ukrainischen Währung Hrywnja haben. Sie haben keine Euroscheine für Öffi-Tickets.
  • Foto: Yura Khomitskyi/Unsplash
  • hochgeladen von Antonio Šećerović

So schreibt etwa Viktoria, die nach Wien flüchtete: "Alle sind geschockt und entsetzt! Was sollen wir machen? Bei wem können wir uns beschweren, um Hilfe zu bitten? Ich habe noch 46 Euro für alles übrig. Meine nächste Sozialhilfe kommt erst in zwei Wochen". Sie habe zwei Kinder und ihr älteres Kind benötigt ein Tablet für die Schule. Dieses kostet jedoch 80 Euro und sie kann sich das nicht leisten.

Wie bereits berichtet, trat die Aktion für Ukraine-Geflüchtete im vergangenen März in Kraft, und endete mit dem 30. September. Bis dato konnten Ukrainerinnen und Ukrainer mit Bus, Bim und U-Bahn durch Wien fahren, ohne dafür ein Ticket kaufen zu müssen. Bei Fahrschein-Kontrollen war ein Reisedokument genug. Man wird abwarten müssen, ob die Stadt Wien sowie die Unternehmen auf diese Probleme reagieren werden.

ÖBB verlängern Freifahrt

Am Montagabend wurde bekannt, dass die ÖBB die Freifahrt für Ukraine-Geflüchtete bis Ende Oktober verlängert haben. Damit wollte man in Absprache mit dem Verkehrsministerium den Geflüchteten sowie Helferinnen und Helfern noch Zeit geben. Ab November sollen laut "Radio Wien" dann nur mehr Neuankommende einmalig ein kostenloses Ticket bekommen.

Der Verkehrsbund Ostregion wartet auf Lösungen vom Innenministerium, derzeit gab es keine Gespräche mit Flüchtlingskoordinator Andreas Achrainer. Auch von der einmonatigen Verlängerung bei ÖBB wurde der Verkehrsbund nicht informiert. Die Stadt Wien sagte noch am Sonntag, dass die kostenlosen Fahrten auch in anderen Bundesländern ausgelaufen seien.

Die genannte Tanja Maier hat mit dem Grazer Mario Zechner ein Verein gegründet und setzten für die Hilfs- sowie Spendenanfragen eine Website auf: www.cards-for-ukraine.at.

Mehr zum Thema:

Ukraine-Geflüchtete müssen ab Oktober Öffi-Ticket kaufen

Personalmangel sorgt für Probleme für ukrainische Schüler
Die Möglichkeit ein Genusspaket von tudo bem zu gewinnen, erhalten jetzt alle Wiener Newsletterabonnenten. | Foto: tudo bem
1

Newsletter-Gewinnspiel
Gewinne das Genusspaket "Portugiesische Momente"

Ihr wollt euch die Wartezeit bis zum nächsten Sommerurlaub versüßen? Dann haben wir für euch das perfekte Newsletter-Gewinnspiel. Einfach zum Wiener-Newsletter anmelden und schon habt ihr die Möglichkeit, ein tolles Genuss-Package zu gewinnen. Absoluter Genuss – im portugiesischen Feinkostgeschäft tudo bem. Mit einem exquisiten Sortiment verführt tudo bem die Sinne seiner Kundinnen und Kunden und schafft unvergessliche kulinarische Erlebnisse. Egal ob privat oder geschäftlich, die delikaten...

Anzeige
Foto: Böhmischer Prater
5

Österreichischer Drehorgel Club Wien
40. Internationales Orgeltreffen in Wien von 09. Bis 12.Mai 2024

Der Österreichische Drehorgel Club Wien MEMUSI freut sich, das 40. Internationale Orgeltreffen in Wien im Böhmischen Prater vom 09. bis 12. Mai 2024 anzukündigen. An diesem Treffen nehmen 50 Drehorgelspieler aus Deutschland, der Schweiz, Ungarn, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Österreich teil. Datum und Ort: 09. Mai 2024 – 12. Mai 2024 Böhmischer Prater Tivoli Laaer Wald 216 1100 Wien Veranstaltungsprogramm: Donnerstag: Ab 10:30 Uhr begrüßt der Oldtimer Traktor Club Thermenregion...

Anzeige
Ob Anschaffung, Ergänzung der Tauchausrüstung, Reglerservice oder Füllung von Tauchflaschen – mit Tauchsport Adria hat man einen kompetenten Partner an seiner Seite. | Foto: Tauchsport Adria
4

Tauchsport Adria in 1040 Wien Wieden
Ein Geheimtipp für Tauchsportfreunde

Seit den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gilt das Tauchsport Adria in der Tauchszene als Geheimtipp. Hier erhalten Taucherinnen und Taucher alles, was sie an Ausrüstung und Zubehör benötigen. 1970 wurde die Tauchschule von Peter Käferböck gegründet. In dieser Zeit konzentrierte sich der passionierte Taucher darauf, Interessierten das Tauchen beizubringen. 25 Jahre später kam dann das Tauchgeschäft hinzu, das Tauchfreunde mit allem Zubehör und der notwendigen Ausrüstung für ihre...

Anzeige
2:02
2:02

Mauro Mittendrin
Mauro Mittendrin und Coca-Cola auf der Suche nach der besten Pizza Wiens

Als Mauro Mittendrin habe ich mich gemeinsam mit Coca-Cola auf die Suche nach der besten Pizza Wiens gemacht. Diesmal war ich im Ristorante Sole in der Annagasse 8 in der Inneren Stadt zu Gast, wo ich eine ganz besondere Variante der Pizza entdeckt habe: Pizza mit Bresaola, Rucola, Prosciutto und Parmesan. Gleich nachdem ich die Pizzeria Sole betreten habe, empfängt mich der verlockende Duft von frisch gebackenem Teig und köstlichen Zutaten. Der freundliche Pizzaiolo empfiehlt mir die Pizza mit...

Anzeige
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Video 8

Stark in den Frühling
Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken

Der Frühling steckt in den Startlöchern. Zeit, unseren Körper aus dem Winterschlaf zu wecken und neue Kraft zu tanken. Mit dem Frühlingsanfang heißt es für viele von uns: endlich wieder raus in die Natur - sei es zum Laufen, Wandern, Golfen oder einfach, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei eine aktive Muskulatur ein. Denn wer nach der langen Winterpause seinem untrainierten Körper plötzlich Höchstleistung abverlangt, riskiert Überlastungen und...

Anzeige
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
2

NIBRA GmbH in 1150 Wien Rudolfsheim-Fünfhaus
Zuverlässige und langlebige Aufzugsanlagen für alle Ansprüche

1994 gegründet, steht das Familienunternehmen NIBRA für Qualität und Zuverlässigkeit. Ob Errichtung einer Aufzugsanlage oder Wartungs- und Sanierungsarbeiten – mit NIBRA haben Kundinnen und Kunden einen verlässlichen Partner an ihrer Seite. In 30 Jahren hat der Aufzugspezialist NIBRA mehr als 2.700 Aufzugsanlagen errichtet. Das Unternehmen befindet sich zu 100% in Familienbesitz und kümmert sich um Errichtungen von neuen Aufzügen sowie um die Wartung und Sanierung dieser. Das geschulte Personal...

Anzeige
3:29
3:29

Immobilienmakler Rudi Dräxler in 1140 Penzing
Profitieren Sie von maßgeschneiderter Beratung & umfassender Marktkenntnis

Rudi Dräxler ist Ihr kompetenter Immobilienmakler im 14. Wiener Gemeindebezirk für Immobilien im Wienerwald und Wien Umgebung. Mit 23 Jahren Erfahrung und umfassender Marktkenntnis unterstützt Sie Rudi Dräxler Immobilien dabei, Ihr Traumzuhause zu finden oder Ihre Immobilie zu verkaufen. Als mehrfach ausgezeichneter Immobilienmakler mit Handschlagqualität - erst kürzlich wieder bei findmyhome als Qualitätsmakler - bietet Rudi Dräxler Immobilien im 14. Bezirk in Wien persönliche Beratung, die...

Die Möglichkeit ein Genusspaket von tudo bem zu gewinnen, erhalten jetzt alle Wiener Newsletterabonnenten. | Foto: tudo bem
Foto: Böhmischer Prater
Ob Anschaffung, Ergänzung der Tauchausrüstung, Reglerservice oder Füllung von Tauchflaschen – mit Tauchsport Adria hat man einen kompetenten Partner an seiner Seite. | Foto: Tauchsport Adria
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Wien auf MeinBezirk.at/Wien

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Wien

MeinBezirk auf Instagram

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.