Vorfälle in ganz Österreich
Bande betäubte Opfer und raubte Wohnungen aus
Mehrere Männer lernten auf Dating-Plattformen einige Frauen kennen, mit denen sie sich im Anschluss zu Hause getroffen haben. Nach einem Getränk konnten sie sich an nichts mehr erinnern und lagen stundenlang bewusstlos in ihren Wohnungen. Währenddessen wurden ihnen Wertgegenstände geraubt. Jetzt kam es zu Festnahmen.
WIEN. Einige Männer versuchten auf einer bekannten Online-Dating-Plattform ihr Glück und suchten so nach alleinstehenden Frauen. Sie kamen ins Gespräch mit einigen Frauen und luden die Damen zu sich nach Hause ein. Es wurde getrunken und plötzlich wurden die Männer ohnmächtig. Nach dem Aufwachen waren die Frauen weg. Genauso wie viele Wertgegenstände im Wert von mehreren Tausend Euro.
So oder ähnlich sieht der Modus Operandi einer Bande von Männern und Frauen aus, die vor einiger Zeit festgenommen worden sind. Zwischen September und November vergangenen Jahres kam es nämlich zu mehreren Raubüberfällen unter Verwendung von Betäubungsmitteln in Wien, Oberösterreich, Kärnten, Burgenland und der Steiermark. Die Rede ist von zehn Vorfällen und mehreren Tatverdächtigen.
Opfer bewusstlos in Wohnungen
Wie ist es dazu gekommen? Über eine Dating-Plattform wurde von den weiblichen Tatverdächtigen unter Verwendung von Fotos unbekannter Frau mit den Opfern Kontakt aufgenommen. Es kam anschließend zum Treffen zwischen ein oder auch zwei der Tatverdächtigen und den Opfern.
Dabei mischte eine der Tatverdächtigen ein selbst zusammen gemixtes Betäubungsmittel in das Getränk des Mannes und dadurch verloren die Opfer zeitweise das Bewusstsein. Währenddessen wurden die privaten Räumlichkeiten nach Wertgegenständen durchsucht und diese in ein Fahrzeug verbracht. Die Opfer (alle zwischen 56 und 85 Jahren alt) lagen bewusstlos in den Wohnungen, oft erst Stunden später kamen sie zu Bewusstsein. Sie waren laut einer Sprecherin der Polizei "benommen, verwirrt, stützen und verletzten sich teilweise aufgrund ihres Zustandes". Später wurde bei den Opfern das Betäubungsmittel im Blut und Urin nachgewiesen.
In Zusammenarbeit der Kriminalämter der oben genannten Bundesländer konnten vier Tatverdächtige ausgeforscht werden: ein Mann im Alter von 52 Jahren sowie drei Frauen im Alter von 23, 28 und 43. Jahren. Alle Personen, bis auf die auf freiem Fuß angezeigte 23-Jährige, wurden festgenommen.
90.000 Euro Schaden
Der Mann und die 28-Jährige zeigten sich nicht geständig, die 43-Jährige und die jüngste Tatverdächtige sind teilweise geständig. Bei den erfolgten Hausdurchsuchungen konnte die Beute im Wert von ca. 90.000 Euro sowie eine Flasche mit demselben Betäubungsmittel sichergestellt werden. Beim Mittel ist die Rede von einer Mischung aus Benzodiazepin, Clonazepam Metabolit und 7-Aminocionazepam.
Bei der Beute handelt es sich um Bargeld, Diamanten, Schmuck, Luxusuhren und Tresoren. Der Wert der Beute aus Wiener Wohnungen liegt bei 34.450 Euro. Weitere Opfer kommen aus Linz, St. Veit/Glan (Kärnten), Wels (Oberösterreich), Güssing (Burgenland) und Ramsau (Steiermark).
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