Vorsicht in Wien
Betrugsmasche bei Verkäufen von Pelzen oder Gold
Vorsicht beim Verkauf von Pelzen: In Kleinanzeigen wird damit geworben, alte Pelze für einen hohen Preis abzukaufen. Vor Ort werden diese aber nur im Zusammenhang mit Gold gekauft und das oft unter dem eigentlichen Wert.
WIEN. Eine in Deutschland weit verbreitete Betrugsmasche ist jetzt auch in Wien angekommen. Diese sieht folgendermaßen aus: in Kleinanzeigen von Zeitungen oder Flugblättern wird damit geworben, Pelze, Gold und Schmuck für hohe Summen anzukaufen. Obwohl unter anderem mit dem Erwerb von Pelz geworben wird, soll dieser vor Ort nur im Zusammenhang mit Gold gekauft werden und dies für einen viel geringeren als den eigentlichen Wert.
Käufer wie "Schauspieler" gekleidet
Leser Ulrich R. kontaktierte die BezirksZeitung: Er habe selbst eine solche Betrugsmasche in Wien erlebt und dies schon zweimal. Die beiden Vorfälle sollen sich so sehr geähnelt haben, dass er meinte, es hätte sich angefühlt wie ein "Dejavu". Er schildert der BezirksZeitung die Situation so: Er sei zu der Adresse der jeweilige Anzeige hingekommen, um einen Pelzmantel zu verkaufen. Vor Ort sollen drei Männer gewesen sein. Für ihn waren sie "wie Schauspieler gekleidet, affektiert mit Designerbrillen und Halsstecktuch", so Ulrich R.
In dem Raum sollen drei Tische gestanden sein. Diese waren so angeordnet, dass, wenn mehrere Kunden gleichzeitig vor Ort sind, diese mit dem Rücken zueinander sitzen. Während die Käufer an einer Schulter vorbei zueinander Blickkontakt gehabt haben. Bei dem erstem Vorfall soll ihm gesagt worden sein, man würde ihm den Mantel nicht abkaufen. Trotzdem soll danach gefragt worden sein, ob er nicht Gold zu verkaufen hätte und ob er nicht kurz nachhause fahren würde, um nachzuschauen ob er Gold dort habe.
Beim zweiten Mal soll ihm gesagt worden seien, er solle sich hinsetzen, der Mantel sei viel wert, aber man kaufe ihn nur in Verbindung mit Gold. Er betont, dass es ihn erschreckte wie "vehement" die Käufer nach dem Gold fragten. "Viel heftiger als beim ersten Mal", so Ulrich R.
Finanzpolizei kontaktiert
Eine ähnliche Anzeige für Gold- und Pelzankauf wurde 2021 in der deutschen Zeitung: "der Reporter, das Familienwochenblatt" veröffentlicht. Herr Kierpacz würde "Gold- und Pelzankauf" betreiben. Der selbe Name, der auch in der Anzeige in Wien 2023 stand, diejenige bei der auch Ulrich R. war.
Die BezirksZeitung kontaktierte den deutschen Journalisten, der damals die Anzeige veröffentlichte. Er teilte mit: "Tatsächlich hatten sich zum Ende der Aktivitäten von Herrn Kierpacz auch Leser bei uns gemeldet, die ebenfalls berichteten, dass er nur Mäntel ankauft, wenn man ihm auch Gold gibt."
Nach den beiden Vorfällen kontaktierte Ulrich R. die Finanzpolizei beziehungsweise die Abteilung für Betrugsbekämpfung. Die BezirksZeitung fragte ebenfalls nach. Diese teilte mit: "Unsere zuständigen Expertinnen und Experten haben sich den Fall angesehen und in Folge Kontakt mit der Polizei aufgenommen, da derartige Betrugsdelikte in die Zuständigkeit des Bundesministeriums für Inneres fallen. Wir danken Ihrem Leser für den Hinweis und empfehlen, dass er sich ebenfalls direkt an die zuständige Polizei wendet.“
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