Brauchtum
Die Bedeutung des Advent und wo der größte Adventkranz Wiens steht

Am kommenden Sonntag wird wieder die erste Kerze am Adventskranz angezündet. Doch warum feiern wir den Advent? Woher stammt der Brauch des Adventskranzes? Und wo steht der größte Adventskranz in Wien? | Foto: Max Beck/ Unsplash
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  • Am kommenden Sonntag wird wieder die erste Kerze am Adventskranz angezündet. Doch warum feiern wir den Advent? Woher stammt der Brauch des Adventskranzes? Und wo steht der größte Adventskranz in Wien?
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Die Adventzeit ist da – am Sonntag wird dann die erste Kerze am Adventkranz angezündet. Doch warum feiern wir den Advent? Woher stammt der Brauch und wo steht der größte Adventskranz in Wien?

WIEN. Am Sonntag ist es soweit, denn dann heißt es wieder "Advent, Advent, ein Lichtlein brennt" und die erste von vier Kerzen wird am Adventkranz angezündet. Sie läutet die traditionelle Adventzeit ein, in der sich die Menschen auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmen. Doch woher stammt der Brauch? Und warum zünden wir eigentlich die Kerzen an?

Das Wort "Advent" stammt vom lateinischen Wort "adventus" ab und bedeutet "Ankunft". Im Christentum ist das die Zeit der Vorbereitung und der Erwartung auf das Fest der Geburt von Jesus Christus. Der Advent beginnt nach katholischer sowie evangelischer Tradition mit dem Gottesdienst am frühen Abend, der Vesper, am ersten Adventsonntag. Zugleich beginnt mit ihm auch das neue Kirchenjahr.

Der Adventkranz fand seinen Ursprung laut Überlieferungen in Hamburg und hatte weit mehr als vier Kerzen – damals nannte man ihn Wichernkranz. | Foto: Schliebener
  • Der Adventkranz fand seinen Ursprung laut Überlieferungen in Hamburg und hatte weit mehr als vier Kerzen – damals nannte man ihn Wichernkranz.
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Vom Wichern- zum Adventkranz

Dass die Kirche den Advent, also die Ankunft bzw. Wiederankunft (Zweite Wiederkunft) Christi feiert, ist seit circa dem 4. Jahrhundert überliefert. Die Adventzeit in der vierwöchigen Form mit Bezug auf Weihnachten geht auf das 7. Jahrhundert zurück. Papst Gregor der Große (540 - 604) legte die Zahl der Sonntage im Advent für die Westkirche auf vier fest.

Der Brauchtum des Adventkranzes ist aber nicht so alt und ursprünglich wurden viel mehr Kerzen daraufgesteckt. "Erfunden" wurde das Traditionsgesteck vom lutherischen Theologen Johann Hinrich Wichern. Im 19. Jahrhundert rief er in Hamburg ein Heim für Kinder aus Elendsvierteln ins Leben. Um ihnen das Warten auf das Weihnachtsfest freudiger zu gestalten, erfand er den nach ihm benannten "Wichernkranz".

Dieser erste Adventskranz hatte nur entfernt Ähnlichkeit mit dem, was wir heute unter einem ordentlichen Adventskranz verstehen. | Foto: Gabriela Stockmann
  • Dieser erste Adventskranz hatte nur entfernt Ähnlichkeit mit dem, was wir heute unter einem ordentlichen Adventskranz verstehen.
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Anfangs nur ein Holzreif mit vier großen und mindestens 18 kleinen Kerzen. Die Anzahl der kleinen Kerzen variiert, da Weihnachten an einem Montag, spätestens einem Sonntag nach dem vierten Advent stattfinden kann. Mit der Zeit reduzierte man die Zahl der Kerzen auf vier Große und begann ihn mit Tannenzweigen zu schmücken. Die vier Kerzen markieren die Adventsonntage und symbolisieren mit der anwachsenden Zahl das Kommen des Lichts.

Da Wichern Protestant war und der Adventkranz erst nach dem Ersten Weltkrieg in katholisch geprägten Regionen übernommen wurde, kann man ihn als ökumenische Gemeinsamkeit deuten.

Wiens größter Adventkranz

Heute ist der Adventkranz ein meistens aus Tannenzweigen geflochtener Tisch- oder Hängeschmuck, der mit vier großen Kerzen versehen ist. Der Brauch, in der Adventzeit einen Kranz mit vier Kerzen aufzustellen, ist inzwischen von Deutschland ausgehend, in viele andere Ländern – so auch in Österreich – übernommen worden.

Traditionellerweise stand vor dem Eingang des Christkindlmarkts am Rathausplatz immer Wiens größter Adventkranz. Schon damals gab es die Kranzweihe von Dompfarrer Toni Faber. | Foto: Wiener Adventzauber
  • Traditionellerweise stand vor dem Eingang des Christkindlmarkts am Rathausplatz immer Wiens größter Adventkranz. Schon damals gab es die Kranzweihe von Dompfarrer Toni Faber.
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Die Symbolik des Kerzenentzündens thematisieren auch Adventlieder wie "Wir sagen euch an den lieben Advent" der österreichischen Schriftstellerin Maria Ferschl und Heinrich Rohr sowie der weitverbreitete Kinderreim "Advent, Advent, ein Lichtlein" brennt.

Und zu guter Letzt die wichtigste Frage: Wo steht nun eigentlich der größte Adventkranz in Wien? Traditionellerweise stand vor dem Eingang des Christkindlmarkts am Rathausplatz immer Wiens größter Adventkranz. Das weihnachtliche "Ungetüm", das immer aus zwei Tonnen Reisig bestand, hatte einen Durchmesser von zwölf Metern.

Kranzweihe am Samstag

Doch seit einigen Jahren brach man mit der Tradition. Als Ersatz für Wiens größten Adventkranz fungiert nun jedes Jahr der Halbbogen, der den Eingang zum Christkindlmarkt markiert. Dieser wurde, wie bereits die vorangegangenen "echten" Adventkränze in der Vergangenheit, heuer wieder von Toni Faber, Dompfarrer des Stephansdoms, geweiht.

Als Ersatz für Wiens größten Adventkranz fungiert nun jedes Jahr der Halbbogen, der den Eingang zum Christkindlmarkt am Rathausplatz markiert. | Foto: Stadt Wien Marketing
  • Als Ersatz für Wiens größten Adventkranz fungiert nun jedes Jahr der Halbbogen, der den Eingang zum Christkindlmarkt am Rathausplatz markiert.
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Die diesjährige Kranzweihung fand am Samstag, 26. November, statt. Dabei weihte der bekannte Dompfarrer um 15.30 Uhr nicht nur den riesigen Bogen, sondern auch den nahegelegenen Adventkranz der Diakonie, der auch immerhin zwei Meter Umfang misst. Auch Besucherinnen und Besucher können dann ihre mitgebrachten Adventkränze von Faber segnen lassen.

Die diesjährigen Adventtermine:

  • 1. Advent: 27. November
  • 2. Advent: 4. Dezember
  • 3. Advent: 11. Dezember
  • 4. Advent: 18. Dezember

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