EU-Projekt in Wien
Die Mähschafe sind auf die Donauinsel zurückgekehrt

- Die Mähschafe sind bereit, ihren Dienst wieder anzutreten.
- Foto: M.Spitzauer
- hochgeladen von David Hofer
Sie mähen wieder fleißig drauflos: 30 Mähschafe sind zurück auf der Donauinsel. Dort verrichten sie einen wichtigen Dienst. Ihre Zahl soll in den nächsten Wochen noch auf 70 Tiere anwachsen.
WIEN. Ab auf die Insel heißt es ab sofort wieder für ganz spezielle tierische Rasenmäher. Die beliebten Donauinsel-Mähschafe sind nämlich wieder im Einsatz. Neben Lotti, der Herdenführerin, zählen Hannerl, Rudolfa, Pünktchen, Rosi und der Widder Willi auch heuer wieder zur Mäh-Brigade.
Pünktlich nach dem Osterfest geht für sie der Alltag auf dem Wiener Eiland wieder los. Vorerst grasen 30 Schafe des Mostviertler Betriebs Kablhof auf der Donauinsel. Im Laufe des Frühjahrs wird die Schafherde wieder auf 70 Tiere anwachsen. Sie „pflegen“ im Auftrag der Stadt als natürliche Rasenmäher die wilden Wiesen im Norden der Donauinsel. Sie ersetzen dort die maschinelle Wiesenmahd. Das nachhaltige Mäh-Management ist Teil des von der Stadt Wien – Wiener Gewässer durchgeführten EU-Projekts LIFE DICCA.
Alte und seltene Rassen
„Mit dem Einsatz von Schafen geht die Mahd auf der Donauinsel seit 2019 wesentlich umweltschonender als mit maschinellen Rasenmähern über die Bühne, es entstehen keine Abgase und die Schafe sind viel leiser als maschinelle Rasenmäher. Auch die Artenvielfalt wird durch diese Art der natürlichen Mahd gestärkt und damit der Lebensraum für Insektenarten wie Schmetterlinge, Fang- und Heuschrecken geschützt", so die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Waldschaf, Zackelschaf und Steinschaf, Coburger Fuchsschaf, Shropshire oder Berrichon du Cher – die Herde besteht aus verschiedenen alten und seltenen Rassen. Die robusten Tiere des Mostviertler Betriebs kommen sowohl mit Hitze und Trockenheit als auch mit Regen gut zurecht. Bei ihrem Einsatz im Sommer 2022 haben sie insgesamt 10,3 Hektar Wiesenfläche abgemäht.

- Jetzt sind sie wieder da, die Mähschafe.
- Foto: PID/Votava
- hochgeladen von David Hofer
Besucherinnen und Besucher der Donauinsel werden gebeten, die Tiere keineswegs zu füttern und auf ihre Hunde und die Leinenpflicht zu achten! Das Fotografieren der Schafe ist erlaubt. Ein Info-Schild vor Ort informiert.
Der ruhige Norden der Donauinsel hat sich als ideales Einsatzgebiet erwiesen. Dort bleiben die Tiere rund eine Woche auf einer mit einem mobilen Elektrozaun geschützten Weidefläche. Anschließend wird der Zaun versetzt und die nächste Wiese abgegrast. Die Insel-Schafe ernähren sich ausschließlich von dem, was die Wiesen zu bieten haben.
Gut für die Artenvielfalt
Einmal täglich werden die Tiere von den Schäferinnen und Schäfern besucht. Sie schauen, ob es allen gut geht, füllen den Wassertrog und kontrollieren den Zaun. Extensive Schafbeweidung trägt zur Erhöhung der Artenvielfalt und zur Vernetzung von Biotopflächen bei. Denn Schafe fressen Wiesen niemals komplett kahl, sie lassen beim Grasen immer auch einige Pflanzen übrig.

- Die Mäh-Schafe werden täglich versorgt.
- Foto: M.Spitzauer
- hochgeladen von David Hofer
Dadurch entstehen Wiesenbereiche mit längerem und kürzerem Pflanzenstand. Geschützte Insektenarten wie Schmetterlinge, Fang- und Heuschrecken wiederum können diese Lebensräume für sich nützen.
Die Schafbeweidung wird seit 2019 durchgeführt und ist Teil des EU-Projekts LIFE DICCA, das die Fachabteilung Wiener Gewässer im Herbst 2018 auf der Donauinsel gestartet hat. In diesem Projekt werden verschiedene Maßnahmen durchgeführt, um die Donauinsel an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.
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