Landesgericht Wien
Haftstrafe für 14-jährigen "Systemsprenger" & Komplizen

Der 14-Jährige, der bereits eine zehntägige Haftstrafe verbüßt, erhielt eine zusätzliche Freiheitsstrafe von neun Monaten und zwei Wochen, davon sechs Monate bedingt. (Archiv) | Foto: Ronja Reidinger/Meinbezirk.at
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  • Der 14-Jährige, der bereits eine zehntägige Haftstrafe verbüßt, erhielt eine zusätzliche Freiheitsstrafe von neun Monaten und zwei Wochen, davon sechs Monate bedingt. (Archiv)
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Am Wiener Straflandesgericht wurden am Dienstag zwei jugendliche Intensivtäter zu Freiheitsstrafen verurteilt – darunter jener 14-Jährige, der als sogenannter "Systemsprenger" für Schlagzeilen sorgte. Dutzende Straftaten sollen auf sein Konto gehen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

WIEN. Am Wiener Straflandesgericht wurden am Dienstag zwei jugendliche Intensivtäter zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt. Einer der beiden ist jener 14-jährige Bursche, der in der jüngsten Kriminalstatistik als "Systemsprenger" aufscheint. Bereits vor seiner Strafmündigkeit war er durch mehr als 100 strafrechtliche Vormerkungen aufgefallen – MeinBezirk berichtete:

14-jähriger "Systemsprenger" erneut in Wien vor Gericht

Der Jugendliche und sein 16-jähriger Komplize sollen gemeinsam mit weiteren, teils strafunmündigen Jugendlichen zahlreiche Einbrüche in Autos, Lokale und Geschäfte begangen haben. Ein Ermittler sprach laut einem APA-Bericht von insgesamt rund 1.500 Delikten, die der Gruppe zur Last gelegt werden. Am Tag der Verhandlung erschienen die Angeklagten grinsend im Saal, zeigten sich laut Beobachtern wenig beeindruckt.

Der 14-Jährige, seit dem Kindesalter in Krisenzentren untergebracht, gestand vor Gericht, aus Langeweile gehandelt zu haben. Die Aussage laut der APA im Wortlaut: "Ich war der Fehler. Ich habe Blödsinn gemacht. Ich dachte, ich bin cool." Seine Einbrüche gaben ihm laut eigener Aussage einen "Kick". Auch gestohlene Fahrzeuge sollen für nächtliche Spritztouren genutzt worden sein – ein solcher Ausflug endete mit einem Unfall und zwei Verletzten.

Weitere Haftstrafe für 14-Jährigen

Nach einem weiteren Einbruch in ein Autohaus Ende März kam es zu einer Verfolgungsjagd mit der Polizei. Dabei fuhr der 16-Jährige, der am Steuer saß, auf ein Polizeiauto zu, der gestohlene Wagen überschlug sich. Kurz darauf wurden die beiden Jugendlichen festgenommen. Der 14-Jährige, der bereits eine zehntägige Haftstrafe verbüßt, erhielt eine zusätzliche Freiheitsstrafe von neun Monaten und zwei Wochen, davon sechs Monate bedingt. Er muss sich künftig einer Psychotherapie unterziehen und unterliegt Bewährungsauflagen sowie einer Ausbildungs- und Wohnweisung.

Die Verhandlung soll mehrfach durch weitere Mitglieder der Jugendbande gestört worden sein. (Archiv) | Foto: Ronja Reidinger/Meinbezirk.at
  • Die Verhandlung soll mehrfach durch weitere Mitglieder der Jugendbande gestört worden sein. (Archiv)
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Sein 16-jähriger Mitangeklagter – bislang unbescholten – wurde zu 15 Monaten Haft verurteilt, zehn davon bedingt. Aufgrund seines aggressiven Verhaltens wurde ein Anti-Gewalt-Training angeordnet, auch er erhält Bewährungshilfe. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig.

Die Verhandlung soll laut dem APA-Bericht mehrfach durch weitere Mitglieder der Jugendbande gestört worden sein. Einige Zeugen – selbst strafunmündig – verweigerten die Aussage oder konnten sich angeblich nicht an Details erinnern. Während der Urteilsverkündung kam es erneut zu Unruhen im Saal, als sie die Verhandlungstür aufrissen, sodass die Richterin ihren Vortrag, bei dem der Zweitangeklagte mehrfach gähnte, kurz nicht weiter ausführen konnte. Die Richterin mahnte die Jugendlichen abschließend zur Eigenverantwortung: "Es liegt jetzt jeweils in ihrer eigenen Hand."

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Der 14-Jährige, der bereits eine zehntägige Haftstrafe verbüßt, erhielt eine zusätzliche Freiheitsstrafe von neun Monaten und zwei Wochen, davon sechs Monate bedingt. (Archiv) | Foto: Ronja Reidinger/Meinbezirk.at
Die Verhandlung soll mehrfach durch weitere Mitglieder der Jugendbande gestört worden sein. (Archiv) | Foto: Ronja Reidinger/Meinbezirk.at
Foto: EIZINGER Alexandra/WirtschaftsBlatt/picturedesk.com

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