Holocaust-Gedenktag
Haus der Geschichte sucht Raubkunst aus der NS-Zeit
Während der NS-Zeit wurde viel Kunst von jüdischen Sammlern und Sammlerinnen gestohlen. Auch heute befindet sich noch ein großer Teil davon in Privatbesitz. Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) möchte auf die bis dato zu wenig belastete Altlast hinweisen.
WIEN. Am Donnerstag, den 27. Jänner, wird am Internationalen Holocaust-Gedenktag den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Das Haus der Geschichte möchte dies im Rahmen einer Ausstellung der etwas anderen Art tun: Seit Dienstag, dem 25. Jänner, wird ein Landschaftsgemälde mit unklarer Herkunft ausgestellt.
Das präsentierte Bild soll thematisieren, wie man sich auch angemessen mit NS-Raubkunst beschäftigen kann und sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt und über Begriffe wie "Arisierung" lernt: "Dieses Gemälde sucht seine Herkunft, doch dazu braucht es Öffentlichkeit. Unser Museum leistet gern einen Beitrag, um diese zu schaffen", sagt Monika Sommer, Direktorin des hdgö.
"Es ist ein wichtiges Signal, prototypisch die Geschichte dieses Landschaftsgemäldes aufzuklären. Denn bei der Restitution geht es längst nicht immer um die spektakulären Fälle, sondern um die unrechtmäßigen Bereicherungen in der Nachbarschaft. Ich sehe es als Erfolg der jahrzehntelangen fundierten Tätigkeit der Kommission für Provenienzforschung, dass sich
nun auch Privatpersonen Gedanken über die Rechtmäßigkeit oder Unrechtmäßigkeit ihres Besitzes machen“, so Sommer.
Unbekannte Herkunft
Durch diese Ausstellung soll vielleicht sogar zur Klärung der Herkunft des Gemäldes von Friedrich Treuer (1872–1942) beigetragen werden. Ursprünglich hing das Gemälde in einem Privathaushalt am Alsergrund, aus dem die jüdischen Bewohner in der NS-Zeit vertrieben wurden.
Das Haus der Geschichte Österreich bietet am Donnerstag, den 27. Jänner, kostenlosen Eintritt in das Museum. Es gilt die 2-G-Regel.
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