"Offensive Altbautenschutz"
Mängel an 450 Zinshäusern in Wien festgestellt
Im Rahmen der "Offensive Altbautenschutz" wurden 2.806 Gründerzeithäuser in Wien kontrolliert. Bei 16 Prozent davon wurden Mängel festgestellt.
WIEN. Etwa 30.000 Altbauten gibt es in der Bundeshauptstadt. Durch regelmäßige Kontrollen versucht die Stadt inzwischen seit einem Jahr, die Gründerzeithäuser zu schützen. Das wird im Rahmen der "Offensive Altbautenschutz" gemacht. MeinBezirk.at war im Mai vergangenen Jahres während solch eine Kontrolle im 10. Bezirk vor Ort.
Pünktlich zum ersten "Geburtstag" präsentierte die Offensive zwei neue Zielgebiete in Meidlinger und Brigittenauer Grätzln. Bisher fanden die Kontrollen im 1., 3., 9., 10. und 15. Bezirk statt. Außerdem wird die Offensive Altbautenschutz um das Gesundheitsamt ausgeweitet. Durch verschränkte Teams der Baupolizei und der Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien werden Wohngebiete durchkämmt, Missstände angezeigt und der Zustand der Häuser erhoben bzw. dokumentiert. Außerdem berät das mobile Stadtservice mit dem Infomobil über die Serviceleistungen, Förderungen und Möglichkeiten der Stadt, die besonders schützenswerten Bauten zu erhalten.
"Es geht darum, die unmittelbaren Lebensbedingungen der Bewohnerinnen und Bewohnern von Gründerzeithäusern zu verbessern, den leistbaren Wohnraum langfristig abzusichern und gleichzeitig das Stadtbild unserer wunderschönen Stadt abzusichern. Hier sind die Eigentümerinnen und Eigentümer in der Verantwortung, denn mit dem Besitz von Zinshäusern gehen auch Verpflichtungen einher", wird Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) in einer Aussendung zitiert.
16 Prozent der Gebäude mit Mängel
Insgesamt wurden im ersten Jahr 2.806 Gebäude überprüft. 16 Prozent davon – 443 an der Zahl – wurden beanstandet und rund 544 Einzelmängel festgestellt. 25 Aktionstage zählten die Prüfenden. Kein Altbau wurde dabei als abbruchgefährdet oder abbruchreif eingestuft, heißt es.
"Nach den Schwerpunktaktionen beginnt die tatsächliche Arbeit für die Baupolizei. Denn alle Anzeigen müssen nachverfolgt werden. Hier gibt es einen ganz klaren rechtsstaatlichen Instanzenweg mit Fristen und Abläufen. Wenn jemand diesen Instanzenweg ausnutzt, um so lediglich Zeit zu gewinnen, wird es im Endeffekt oftmals umso teurer, da die Bausubstanz weiter angegriffen wird. Bei der Baupolizei geht jedenfalls kein Akt verloren und nicht zuletzt die neue Bauordnung machen ein Spiel auf Zeit sinnlos“, so der Leiter der Baupolizei Gerhard Cech.
Die Kontrollen im vergangenen Jahr in einigen Zahlen erklärt:
- 1. Bezirk: 139 überprüfte Gebäude, 57 davon beanstandet, mit 70 Mängeln
- 3. Bezirk: 244 überprüfte Gebäude, zwölf davon beanstandet, mit zwölf Mängeln
- 9. Bezirk: 397 überprüfte Gebäude, 40 davon beanstandet, mit 43 Mängeln
- 10. Bezirk: 1.430 überprüfte Gebäude, 214 davon beanstandet, mit 270 Mängeln
- 15. Bezirk: 596 überprüfte Gebäude, 120 davon beanstandet, mit 149 Mängeln
Die "Offensive Altbautenschutz" ist telefonisch unter der Servicehotline-Nummer 01/4000-4001 erreichbar. Hier können auch Meldungen abgegeben werden.
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