Start der Corona-Massentests
Mittelgroßer Andrang und gute Organisation in der Marxhalle
Heute, 4. Dezember, starten in Wien die Corona-Schnelltests für die Bevölkerung. Ein Selbstversuch zeigt: Am Standort Marxhalle läuft vorerst alles reibungslos.
LANDSTRASSE. Um 8.30 Uhr ist der Vorplatz vor der Marxhalle, wo für die nächsten zehn Tage einer der Wiener Standorte für die Massentests ist, schon gut besucht. Eine Schlange zieht sich eine Seite des Gebäudes entlang bis nach hinten, aber die Menschen bewegen sich zügig weiter. Wenige Minuten später ist die Schlange schon doppelt so lang und es geht nur langsam vorwärts: Der Andrang gleich zu Beginn der Testungen ist beträchtlich.
Gut organisiert, aber kalt
Trotz der vielen Wienerinnen und Wiener, die schon am Freitagmorgen in die Marxhalle gekommen sind, scheint alles reibungslos zu funktionieren. Vom ersten Ordner, der in die Schlange einweist, über die Menschen, die die FFP2-Schutzmasken ausgeben, die es ab nun zu tragen gilt, haben sich alle schnell in ihre Rollen gefunden. Nach einer halben Stunde Warten in der Kälte weiß man allerdings: Mit ihnen, die während ihrer ganzen Schicht im Freien stehen, möchte man nicht tauschen.
Dann ist man auch schon drinnen in der großen Halle, wo man von einem Angehörigen des Bundesheers zum nächsten weitergeleitet wird. Zeit, sich noch einmal darauf zu besinnen, dass man sich vorm Nasenabstrich ein bisschen fürchtet, bleibt da kaum. Dutzende Teststationen gibt es in der Marxhalle, die alle mit mehreren Soldaten und medizinischem Personal besetzt sind. Die Soldaten erledigen den administrativen Part, das medizinische Personal nimmt den Test ab. Nachdem man der Aufforderung, sich die Nase zu putzen und die Hände zu desinfizieren nachgekommen ist, darf man auch schon auf den Sessel, auf dem der Abstrich vorgenommen wird.
Zehn Sekunden erdulden
Jetzt wird es tatsächlich kurz unangenehm – auch wenn die freundliche Testabnehmerin sich sehr bemüht, Bedenken wegzuwischen: "Das dauert jetzt ja nur zehn Sekunden." Zehn lange Sekunden später kommt das Stäbchen wieder aus der Nase und die Auswertung der Probe beginnt gleich vor Ort. Man wartet währenddessen auf einem von mehreren orangenen Punkten, die beim Abstand halten helfen sollen. Jetzt kann man kurz überlegen: Was wenn das Ergebnis positiv ist? Zuletzt gab es Kritik an der Aussage von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), dass positiv getestete Personen mit ihrer FFP2-Maske die Öffis für den Heimweg benutzen können. Auch dass es nicht gleich nach dem positiven Antigen-Schnelltest einen Absondergungsbescheid gibt, ist im Vorfeld auf Kritik gestoßen. Ist der Schnelltest positiv, folgt nämlich gleich vor Ort noch ein PCR-Test, um sicherzugehen dass das Ergebnis korrekt ist. Erst wenn dieser positiv ist, bekommt man einen Quarantäne-Bescheid, den man dem Arbeitgeber vorlegen kann.
Das alles betrifft den Großteil der heute Getesteten aber nicht, für sie geht es nach Erhalt des negativen Testergebnisses auf schnellstem Weg ("Folgen Sie der grünen Linie") wieder hinaus. Ob es bei der Datenverarbeitung wie heute berichtet Probleme gegeben hat, ist für die Testperson nicht ersichtlich, es klappt alles schnell. Draußen warten indes schon weit weniger Menschen als zuvor, offenbar ist der erst Ansturm am frühen Vormittag wieder vorbei.
Anmeldung online, 1450 für die Checkboxen
Wer sich für einen Schnelltest im Rahmen der Massentests in Wien, die noch bis 13. Dezember laufen, erfährt auf dieser Seite der Stadt näheres über den Ablauf. Von dort wird man auch zur Anmeldeplattform weitergeleitet – eine Online-Anmeldung ist für diese Tests verpflichtend, sie kann nicht telefonisch durchgeführt werden. Menschen, die über kein Internet verfügen, können aber die Gesundheitshotline 1450 anrufen und einen Schnelltest in einer der Corona-Checkboxen vereinbaren.
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