Teuerungskrise
Samariterbund Wien bittet um Lebensmittelspenden
Wegen der Teuerung kaufen immer mehr Menschen in Sozialmärkten ein. Allein in den Filialen des Samariterbund Wiens hat sich die derzeitige Zahl der Kundschaft im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Die Organisation hat zu Lebensmittelspenden aufgerufen.
WIEN. Aufgrund der anhaltenden Teuerung tätigen immer mehr Menschen ihren täglichen Einkauf in Sozialmärkten – so auch in jenen Filialen des Samariterbund Wiens. Dort ist die Zahl der Kundinnen und Kunden mit 22.000 derzeit um 40 Prozent höher als noch vor einem Jahr.
Gleichzeitig landen österreichweit jährlich mehr als 500.000 Tonnen an Lebensmitteln direkt von privaten Haushalten aus in den Müll, schätzt man beim Samariterbund. Doch auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette sollen große Mengen genussfähige Nahrungsmittel verloren gehen. Schätzungen gehen von über einer Million Tonnen verschwendeter Lebensmittel pro Jahr in Österreich aus.
Kooperation mit Simmeringer Bauern
Die Hilfsorganisation ruft daher zu Lebensmittelspenden auf. "Angesichts der aktuellen Teuerung und der Ressourcenverknappung ist es jetzt umso wichtiger, Lebensmittel zu retten und an Menschen, die diese dringend brauchen, weiterzugeben", so Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbund Wiens.
Um den Andrang in den Sozialmärkten abzufedern, wurden bereits einige Maßnahmen gesetzt. So kooperiert der Samariterbund Wien etwa mit Landwirten aus Simmering, die die Sozialmärkte auch mit frischen Bio-Produkten beliefern.
Daneben gibt es das Projekt "Lebensmitteldrehscheibe", das 2020 mit Impacts Cateringsolutions GmbH, Social food vienna und der Stadt Wien ins Leben gerufen wurde. "In Großküchen bzw. bei größeren Veranstaltungen mit Catering ist es oft schwierig vorherzusagen, wie viel tatsächlich konsumiert wird. Und der Rest landet dann meist im Müll. Genau hier setzt das Projekt Lebensmitteldrehscheibe an und organisiert die Weitergabe von Speisen, die bei Kantinen und Caterings in ganz Wien und Umgebung übrigbleiben. Uns gelingt es dadurch gleichzeitig, die Not zu lindern, das Klima zu schützen und Abfall zu vermeiden", erklärt Georg Jelenko, Projektleiter der Sozialmärkte des Samariterbund Wiens, die Idee dahinter.
"Samariterwagerl" unterwegs
Der Samariterbund Wien übernimmt dabei die Abholung der genießbaren Lebensmittel und gibt diese an Menschen in seinen Einrichtungen für Wohnungslose und Flüchtlinge sowie an die Kundschaft in den Sozialmärkten weiter.
Ebenfalls im Vorjahr wurde die Spendenaktion "Samariterwagerl" gestartet. Unkompliziert können dabei auch in Firmenbüros, Vereinen, Behörden oder Schulen Einkaufswagerl des Samariterbundes mit haltbaren Lebensmitteln wie Reis, Nudeln, Mehl, Öl, Konservendosen sowie Hygieneprodukten befüllt werden. Sobald es voll ist, wird es vom Samariterbund Wien wieder abgeholt.
Lebensmittelspenden können übrigens auch von Privatpersonen direkt in den Sozialmärkten des Samariterbunds, Montag bis Freitag von 9 bis 14 Uhr, abgegeben werden:
Sozialmarkt Gellertgasse
Gellertgasse 42-48
1100 Wien
Tel: +43 1 89 145-650
sozialmarkt@samariterwien.at
Sozialmarkt Böckhgasse
Böckhgasse 2-4
1120 Wien
Tel: +43 1 89 145 651
sozialmarkt@samariterwien.at
Sozialmarkt Pillergasse
Pillergasse 20
1150 Wien
Tel: +43 1 89 145-371
sozialmarkt@samariterwien.at
Sozialmarkt Frömmlgasse
Frömmlgasse 31
1210 Wien
Tel: +43 1 22 144-44
sozialmarkt@samariterwien.at
Sozialmarkt Donau Zentrum
Wagramer Straße 94
1220 Wien
Tel: +43 1 22 144
sozialmarkt@samariterwien.at
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