Mehr als 100 Kilo Drogen
Schmuggelversuche am Wiener Flughafen nahmen zu
Am Flughafen Wien-Schwechat stiegen die Schmuggelversuche im vergangenen Jahr wieder an. Insgesamt wurden 48.852 risikoorientierte Kontrollen durchgeführt. Auch kuriose Fundstücke gab es.
WIEN/SCHWECHAT. Beim Flughafen Wien-Schwechat zieht man dieser Tage Bilanz. Zunächst betrachtete man das gute Geschäftsjahr genauer, denn es gab einen Passagierzuwachs im abgelaufenen Jahr. MeinBezirk.at berichtete, mehr dazu unten.
Aber auch was illegale Substanzen, Bargeld und Co. angeht, gab es wieder mehr Aufgriffe. 2023 führte das gute Zusammenspiel zwischen Menschen, Diensthunden und Technik zu 4.146Aufgriffen beim Zoll am Wiener Flughafen.
Gefunden wurden bei den insgesamt 48.852 durchgeführten Kontrollen rund 113 Kilogramm Drogen, eine Million Euro an nicht angemeldetem Bargeld, rund 15.000 Stück illegale bzw. gefälschte Medikamente und 3,8 Tonnen Lebensmittel, deren Einfuhr gegen das Tierseuchenrecht verstießen.
Zu erwartender Anstieg
Der Flughafen Wien-Schwechat verzeichnete 2023 mit 29,5 Millionen Passagierinnen und Passagieren einen starken Zuwachs. Dementsprechend ist auch der Zuwachs bei den Schmugglersuchen nicht überraschend.
"Unsere Zöllnerinnen und Zöllner kontrollieren jedoch mit ihrer Erfahrung, mit Risikoanalysen und mit technischer und tierischer Unterstützung gezielt und äußerst erfolgreich, wie die Resultate des letzten Jahres zeigen. Die Arbeit ist für den Schutz der österreichischen Wirtschaft und Bevölkerung äußerst wichtig. Ich danke unseren Zöllnerinnen und Zöllnern für ihre professionelle und engagierte Tätigkeit", so Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP).
Neue Schmuggelrouten
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat für den Zoll zusätzlich neue Schwierigkeiten geschaffen. Dieser muss seine Arbeit aufgrund von sich ändernden Rechtsvorschriften, kreativen Schmuggelversuchen und geopolitischen Ereignissen generell laufend anpassen, erklärt Heike Fetka-Blüthner, Vorständin des Zollamtes Österreich.
„Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben sich einige Schmuggelrouten verschoben. Wir haben darauf rasch reagiert und unsere Risikoanalysen adjustiert. Damit haben wir bei unseren Kontrollen auch 2023 eine hohe Trefferquote sichergestellt. Zum Erfolg führen bei uns einerseits professionelle, persönlich engagierte Arbeit und andererseits das Zusammenspiel mit Diensthunden und moderner Technik", so Fetka-Blüthner.
Die "Highlights"
Neben Drogen, Bargeld, Medikamenten und Lebensmitteln konnten auch einige andere interessante Dinge aus dem Verkehr gezogen werden:
- drei Armbanduhren aus Istanbul im Wert von rund 60.000 Euro
- sechs Kilogramm tote Vögel aus Vietnam
- ein Kilogramm Kaviar aus Russland via Dubai
- Uhr + Taschen + Bekleidung im Wert von 437.000 Euro aus Dubai
- 28 Kilogramm frisches Khat aus Tel Aviv
- Goldschmuck im Wert von 17.000 Euro aus Teheran
- ein Knochen einer Meeresschildkröte aus dem Oman
- ein Giraffenknochen (3 Kilogramm) aus Windhoek
- 25 Stück Stichwaffen nach Russland
In Summe wurden 1.921 Vernichtungen bzw. Beschlagnahmungen bzw. Sicherstellungen durchgeführt. An die Finanzstrafbehörde ergingen 51 Anzeigen. Reisenden empfiehlt der Zoll, sich vorab unter www.bmf.gv.at über die gültigen Regeln zu informieren.
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