Am Körper
Schmuggler wollte Warane von Wien nach Johannesburg bringen

Mit Waranen bei sich wurde ein Mann zunächst in Doha und dann auch in Wien aufgehalten. | Foto: BMF/Zoll
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  • Mit Waranen bei sich wurde ein Mann zunächst in Doha und dann auch in Wien aufgehalten.
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Einen nicht alltäglichen Vorfall gab es für den Zoll am Flughafen Doha bzw. Wien. Ein Mann wollte sieben lebende Warane mutmaßlich von Österreich über Katar nach Südafrika schmuggeln. Bei der Zwischenlandung fielen die Reptilien auf, der Deutsche wurde zurück nach Wien geschickt.

WIEN/DOHA. So etwas erleben auch die erfahrensten Sicherheitskontrolleurinnen und -kontrolleure nicht jeden Tag. Wie das Finanzministerium am Montag mitteilt, dürfte wohl ein Schmuggler ins Netz gegangen sein. Der Mann soll am Sonntag, 23. März, einen Flug von Wien nach Johannesburg mit Zwischenlandung in Doha angetreten haben.

Die Sicherheitskontrolle in Wien dürfte er ohne großes Auffallen passiert haben und trat im Anschluss dann seinen ersten Flug in den Nahen Osten an. Bei der Kontrolle beim Zwischenstopp in Katar wurden dann jedoch Reptilien in der Innentasche seiner Jacke vorgefunden. Insgesamt sieben Warane trug der 55-jährige Deutsche am Körper.

Sofort retour

Aufgrund der fehlenden Genehmigungspapiere wurde die Durchreise durch Katar verweigert. Die Reptilien wurden in eine Transportbox umgeladen und daraufhin mit dem Reisenden mit der nächsten Maschine retour nach Wien geschickt. Auf Nachfrage von MeinBezirk erklärt man aus dem Finanzministerium, dass die katarischen Behörden den Fund den österreichischen Kolleginnen und Kollegen jedoch nicht mitgeteilt haben dürften.

Der Mann soll die Tiere am Körper getragen haben, wurde in Doha dann retour nach Wien geschickt. | Foto: BMF/Zoll
  • Der Mann soll die Tiere am Körper getragen haben, wurde in Doha dann retour nach Wien geschickt.
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Aufgrund des Hinweises der Fluglinie führte der Zoll am Flughafen Wien dann nochmals Schwerpunktkontrollen durch. So geriet der Mann samt seiner Tiere noch einmal ins Netz. Es konnte festgestellt werden, dass es sich um fünf Buntwarane (Varanus Varies) sowie zwei Borneo-Taubwarane (Lanthanothus borneensis) handelte. Alle waren zwar noch am Leben, jedoch in einem schlechten Gesundheitszustand.

Neues Zuhause

Nach Rücksprache mit dem Grenztierarzt sowie dem Tiergarten Schönbrunn wurden die Reptilien dann in den Zoo nach Hietzing gebracht. Dort werden sie jetzt versorgt. Zur Gattung der Warane gehören mehr als 80 Arten, die eine Größe von bis zu 3 Meter erreichen können. Diese Reptilien sind fast ausschließlich Fleischfresser und ernähren sich von Insekten, Vögeln, Fischen, aber auch von kleinen bis mittelgroßen Säugetieren.

Die Tiere befinden sich jetzt im Tiergarten Schönbrunn. | Foto: BMF/Zoll
  • Die Tiere befinden sich jetzt im Tiergarten Schönbrunn.
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Warane sind in der Regel scheu, doch große Arten wie der Komodowaran können für Menschen äußerst gefährlich werden, da ihr Biss eine Kombination aus scharfen Zähnen, potenziell giftigem Speichel und massiver Kraft beinhaltet.

20.000 Euro Strafe

"Verstöße gegen den Artenschutz sind kein Kavaliersdelikt, sondern eine Gefahr für die weltweite Artenvielfalt. Ich gratuliere den Beamtinnen und Beamten des Zolls am Flughafen Wien zu diesem Aufgriff, der einmal mehr die Wichtigkeit dieser Kontrollen verdeutlicht", erklärt dazu Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP).

Der Mann wurde angezeigt, auch eine Geldstrafe droht ihm jetzt. | Foto: BMF/Zoll
  • Der Mann wurde angezeigt, auch eine Geldstrafe droht ihm jetzt.
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Gegen den 55-jährigen Deutschen wurde ein Finanzstrafverfahren eingeleitet, da die sieben Warane dem Washingtoner Artenschutzabkommen unterliegen. Es drohen Strafen in Höhe von bis zu 20.000 Euro. Darüber hinaus wurde er wegen des Verstoßes gegen das Tiertransportgesetz und Tierquälerei angezeigt.

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