Bio für die Welt
So ernähren wir uns klimafreundlich

- hochgeladen von Magazin RegionalMedien Austria
ÖSTERREICH. Auf gut einem Viertel der gesamten landwirtschaftlich genutzten Flächen in Österreich wird Biolandwirtschaft betrieben. Österreich ist damit Bioweltmeister! Glaubt man einer aktuellen Studie, könnte man die ganze Welt ernähren, würde man 60 (!) Prozent der weltweiten Anbauflächen auf 'bio' umstellen. Anlässlich der 25-Jahres-Feier von der REWE-Marke 'Ja! Natürlich' gibt die Ernährungsberaterin Margit Fensl (52 Jahre) spannende Inputs, warum biologische Ernährung auch klimafreundliche Ernährung ist...
RMA: Frau Fensl, Sie sind Ernährungsexpertin, was raten Sie Ihren Klienten in Bezug auf gesunde, klimafreundliche Ernährung?
Margit Fensl: Die meisten Klienten kommen mit Übergewicht zu mir. Man muss sich das vorstellen: Weltweit haben wir 2,2 Milliarden Übergewichte, Tendenz steigend, dem stehen 820 Millionen Hungernde auf der Welt gegenüber, das heißt - es gibt maßgeblich mehr Menschen, die zu viel essen. Jeder dritte Mensch ist von Übergewicht betroffen. Stellt sich also die logische Frage: Warum ist das so, warum ernähren sich so viele so überkalorisch und wieviel Kalorien brauchen wir tatsächlich, um zu leben? Bei einem Versuch wurden Menschen, die die Wüste durchquerten, mit 600 Kalorien ernährt und eine andere Gruppe mit 2.200 Kalorien. Es hat sich gezeigt, dass jene mit den 600 Kalorien leistungsfähiger war.
RMA: Bedeutet das, es ist wichtiger, weniger zu essen, um gesünder zu leben?
Margit Fensl: Ja, ich rate all meinen Klienten zur Autophagie, jenem Selbstreinigungsprozess des Körpers, der durch Intervallfasten erreicht wird, denn das hat lebensverlängernde Wirkung: Man soll 16 Stunden Intervallfasten in sein Leben einbauen, um gesünder zu werden.
RMA: Wie konkret würde dann ein optimaler Tag in Bezug auf Ernährung aussehen?
Margit Fensl: Essen Sie abends nicht zu spät, und lassen Sie dann das Frühstück aus. Erlaubt sind Kaffe, aber schwarz , also ohne Milch, oder Wasser, Tee, ohne Zucker. Wichtig ist, dass Sie in den restlichen acht Stunden, in denen Sie Nahrung zu sich nehmen, auf Qualität achten. Sprich: In den restlichen acht Stunden sollten Sie sich unbedingt gesünder ernähren: Und zwar biologisch. Ich bin selbst Biobäuerin und sehe den Unterschied. 'Ja! natürlich' hat bio groß gemacht, hat Lebensmittel auf den Markt gebracht, die ohne chemische Düngemittel auskommen, die gentechnikfrei sind und tierfreundlich produziert werden. Die Marke ist sogar strenger als die Bioverordnung, denn hier gibt es Null Toleranz, so gibt es etwa auch keinen Flugtansporte, es ist die einzige Marke, die palmölfrei ist und bei der die Nutztiere nicht angebunden sind.
RMA: Was konkret hat biologisches Essen nun mit dem Klima zu tun?
Margit Fensl: Ernährend Sie sich biologisch, ernähren Sie sich nicht nur gesund, sondern es bedeutet auch, dass Sie sich klimafreundlich ernähren. Denn 70 Prozent bio bedeutet minus 40 Prozent CO2-Ausstoß! Klimafreundlich essen, bedeutet weniger Fleisch zu sich zu nehmen, weniger gezuckerte Getränke zu trinken, auf Fertiggerichte zu verzichten, aber dafür zu mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten zu greifen. Wenn Sie all das tun, dann ist der bio-Warenkorb auch nicht teurer, sondern billiger, und bio damit leistbar.
RMA: Sie sind auch selbst Biobäurin, sehen Sie einen Unterschied?
Ja, einen massiven. Unsere Böden sind gesünder und damit ertragreicher. Das muss man sich vorstellen: Laut einer Fibl-Studie könnte bio die Welt ernähren, würde man 60 Prozent der weltweiten Anbauflächen auf biologische Nutzung umstellen! Also würde man 60 Prozent Biolandwirtschaft betreiben, dann könnte man die Welt gut ernähren, ohne zusätzlich Land zu brauchen - also Umwidmungen von Wald in Agrarland etwa zu benötigen. Zusätzlich würde dafür weniger an Pestiziden verbraucht, die Treibhausgasemissionen würden sinken. Das benötigte Kraftfutter würde sich um die Hälfte reduziert werden, ebenso würde sich der Abfall halbieren. Es ist eine traurige Wahrheit: 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel, das ist ein Drittel weltweit, werden weggeworfen, weil sie verderben oder bei weil wir eine Überproduktion haben und leichtsinnig mit unserem Essen umgehen. Bio würde diesen Wahnsinn stoppen.
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