1,262 Milliarden Euro
So teuer war die Klinik Floridsdorf

Der Schockraum der Klinik Floridsdorf musste während der Präsentation der endgültigen Baukosten nicht aktiv werden, schließlich wurde das Spital sogar günstiger als erwartet. | Foto: Spitzauer
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  • Der Schockraum der Klinik Floridsdorf musste während der Präsentation der endgültigen Baukosten nicht aktiv werden, schließlich wurde das Spital sogar günstiger als erwartet.
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Die Klinik Floridsdorf kostete insgesamt 1,262 Milliarden Euro und damit etwas weniger, als die von der Stadt Wien als Maximalsumme vorgegeben 1,3 Milliarden - das gaben Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Herwig Wetzlinger vom Wiener Gesundheitsverbund nun bekannt.

WIEN/FLORIDSDORF. 1,3 Milliarden Euro - das war die Maximalsumme, welche Stadt Wien mit Sozialstadtrat Peter Hacker als Vorgabe an das Baukonsortium der Klinik Floridsdorf gestellt hatten. Der Rechnungshof rechnete gar mit 1,4 Milliarden Euro. Letztlich blieb man mit 1,262 Milliarden Euro sogar deutlich unter der gesetzten Höchstsumme - aber um rund 25 Prozent über der ursprünglich mit einer Milliarde festgesetzten Höchstsumme. "Rund 400 Millionen an Mehrkosten konnten von uns insgesamt abgewehrt werden", sagte Herwig Wetzlinger, stellvertretender Generaldirektor des Wiener Gesundheitsverbundes in der Pressekonferenz mit Sozialstadtrat Peter Hacker.

Im Dezember 2018 wurde die Klinik Floridsdorf fertiggebaut, im darauffolgenden Juni ging das Spital dann in Betrieb. Erste Planungen stammten aus der Zeit der Jahrtausendwende, 2005 sprach die Stadt von 300 Millionen Euro Gesamtsumme. 2007 waren es bereits 500 Millionen - auch, weil man sich diverse Ausbaustufen sparte und gleich größer dimensionierte. 2008 wurden die Bauträger ebenso wie das konkrete Grundstück bekanntgegeben - man lag inzwischen bei 605 Millionen Euro.

Die Klinik Floridsdorf kostete insgesamt 1,262 Milliarden Euro. | Foto: Sellner
  • Die Klinik Floridsdorf kostete insgesamt 1,262 Milliarden Euro.
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Kosten fuhren Hochschaubahn

2009 kam es zu - ersten von vielen - Verzögerungen, die ein Jahr später den Gebäudepreis auf 700 Millionen Euro hinaufschnalzten. Nach der Insolvenz einiger Baufirmen ging die Gesamtkostenschätzung wieder ein Stück nach unten. 2014 wurde Richtfest gefeiert, damals waren es 950 Millionen. 2018 pendelte sich die Stadt Wien mit insgesamt "1,3 bis 1,5 Milliarden Euro" ein.

In diese Zeit fiel auch das Engagement eines Energetikers, der einen Energiering rund um das Spitalsgrundstück zog - um 90.000 Euro. Als Reaktion gab es damals Spott und Gelächter in diversen Medien. Einzig Gynäkologe und Theologe Johannes Huber blieb sachlich: "Ich versteh die Aufregung eigentlich nicht ganz", sagte er damals. Die Stadt Wien hätte nach Huber die einmalige Gelegenheit gehabt, mit einer prospektiven Studie die Hypothese rund um die Wirkung des Energierings zu bestätigen oder zu falsifizieren. Letztlich wurde der Energiering gebaut - und bezahlt. "Der Kaufpreis konnte nicht mehr rückerstattet werden", sagte Herwig Wetzlinger.

Die Kosten für die Klinik Floridsdorf wurden im Laufe der Jahre zum "Notfall" - letztlich wurden die als Maximalvorgabe gesetzten Kosten sogar ein bisschen unterschritten. | Foto: Spitzauer
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Kontrolle der Stadt hat funktioniert

Nach Eröffnung und Vollbetrieb wurde die politische Verantwortung für die immensen Kostensteigerungen von einer Untersuchungskommission der Stadt Wien kategorisch ausgeschlossen, ermittelt hatte auch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Aktuell gibt es noch ein aktives Verfahren bezüglich Regressforderungen mit einer Klagssumme von 3,5 Millionen Euro - überteuerte Bauzäune, zu niedrige Garageneinfahrten und falsch verbaute Sprinkleranlagen waren bei der Mängelliste nur die "Tüpfelchen am i."

Begonnen hat die Prüfung der Kosten innerhalb der Stadt Wien: "Unsere interne Kontrolle hat gut funktioniert, schließlich ist sie etwa auf die Geschichte mit dem (überteuerten, Anm.) Bauzaun draufgekommen", merkte Sozialstadtrat Peter Hacker an. "Nur deshalb hat der Rechnungshof später dann überhaupt geprüft." Als "Learning" für die Zukunft hat die Stadt für künftige Bauprojekte eine eigene Tochtergesellschaft für Baumanagement gegründet.

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