Terroranschlag in Wien
Staatsanwaltschaft klagt sechs Männer an
Ein Jahr und neun Monate nach dem Terroranschlag in Wien hat die Staatsanwaltschaft ihre Anklage fertiggestellt. Sechs Beschuldigte müssen sich vor Gericht verantworten.
WIEN. 21 Monate ist es her, als am 2. November 2020 bei einem jihadistischen Terroranschlag in Wien der Terrorist K. F. vier Menschen getötet und etliche weitere verletzt hat. Nun hat die Staatsanwaltschaft ihre Anklage fertiggestellt, meldet der "Standard". Laut dem Bericht müssen sich insgesamt sechs Beschuldigte vor Gericht verantworten. Nur eine von den beschuldigten Personen befindet sich nicht in Untersuchungshaft. Alle anderen Personen sind seit Monaten in U-Haft.
Die sechs Tatverdächtigen hätten den Anschlag "ermöglicht, erleichtert, abgesichert oder in einer anderen Weise gefördert", steht es in der Anklageschrift. Demnach reiste ein Angeklagter mit dem Attentäter in die Slowakei, um dort Munition zu kaufen. Ein anderer habe ihn "aus Anlass eines Abschiedsbesuchs in seinem Entschluss zur Tatbegehung bestärkt", ein Dritter habe ihn bei der "Auswahl seines Anschlagsziels aktiv unterstützt" sowie ein Abschiedsposting in den sozialen Netzwerken positiv kommentiert.
Die vierte Person habe den Anschlag mit dem Attentäter geplant sowie "Tatwaffen samt Munition und weiterer Anschlagsutensilien vorbereitet". Weiter heißt es, dass ein weiterer dem Attentäter Waffen und Munition übergeben sowie einen Tag vor dem Anschlag "bei der Munition der Pistole" geholfen haben soll. Der Verdacht gegen den sechsten Beschuldigten lautet: Organisation von "Waffen- und Munitionskauf".
"Waffenlieferant" O. als Zeuge
Laut "Standard" legt die Anklageschrift eine deutlich engere Tatbeteiligung der Beschuldigten nahe als bisher bekannt war. Mehr als 20 Personen wurden als Zeugen geladen, darunter auch M. O., der das Sturmgewehr und die Pistole samt Munition nach Wien gebracht und gemeinsam mit dem mutmaßlichen Verbindungsmann A. M. an den Attentäter verkauft haben soll. O., der eigentlich aus Slowenien kommt und explizit als "Waffenlieferant" bezeichnet wird, soll "im Wege der Rechtshilfe mit den slowenischen Behörden" als Zeuge treten. Alle Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe und die Anklage ist noch nicht rechtskräftig.
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