150.000 Haushalte betroffen
Wiener Altbaumieten steigen zum dritten Mal
Neben steigenden Lebens- und Energiekosten kommt nun der nächste Preisschock für Wiener Haushalte. Die Miete für 150.000 Altbauwohnungen soll im November erhöht werden.
WIEN. Bereits im April und Juni wurden die Altbau-Mieten erhöht. Im November droht nun die bereits dritte saftige Mietpreiserhöhung in diesem Jahr. Damit würden Mieterinnen und Mieter um 17,5 Prozent mehr Miete zahlen als im Vorjahr. Betroffen sind rund 150.000 Haushalte in Wien, die in einem Altbau wohnen bei denen der Kategorie-Mietzins gilt.
Das sind jene Mietverträge, die zwischen zwischen 1982 und 1994 abgeschlossen wurden. Die Kategoriemiete wird dann erhöht, wenn der Verbraucherpreisindex um fünf Prozent steigt. Das bedeutet, dass es zu einer Kategorie-Mietzins-Erhöhung kommt, wenn die Inflation auf über fünf Prozent steigt.
17,5 Prozent mehr Miete als im Vorjahr
"Das bedeutet dann, dass Mieter zusätzlich zur Mieterhöhung im April und Juni noch eine weitere bekommen werden", erklärt Elke Hanel-Torsch von der Mietervereinigung Wien im Ö1-"Journal". Sie rechnet vor: "Insgesamt sind das dann 17,5 Prozent, welche die Mieter mehr als im Vorjahr zahlen müssten".
Hanel-Torsch appelliert daher an die Regierung, den Mietzins in diesem Jahr nicht mehr zu erhöhen. Parallel dazu brauche es eine Reform des Mietrechts, "weil nur heuer aussetzen und im nächsten Jahr eine doppelt so hohe Mietzinserhöhung zu machen, ist nicht zielführend".
Gasabschlag laut Vermieterseite "absurd"
Außerdem fordert die Vorsitzende der Wiener Mietervereinigung einen Preisabschlag bei Richtwertmieten, also Altbaumietverträgen, die nach 1994 abgeschlossen wurden, wenn in der Wohnung mit Gas geheizt wird.
Anders sieht das die Vermieterseite: Ein Gasabschlag sei laut Martin Brunnbauer, Präsident des Haus- und Grundbesitzerbundes, absurd. Denn: Selbst ein Vermieter könne sich das Heizsystem nicht aussuchen, erklärt er gegenüber dem ORF. Hier Öl ins Feuer zu gießen, sei nicht sinnvoll, er verteidigt die Mieterhöhung. "Ein Mehr an Miete ist gerechtfertigt, weil die Vermieter ja auch Investitionen tätigen und sich diese auch finanzieren lassen müssen", so Brunnbauer.
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