StRH bemängelt
Zu viele Jungbäume gehen in Wiener Gemeindebauten ein
Mehr als ein Drittel der angepflanzten Jungbäume in Gemeindebauten sollen laut Stadtrechnungshof-Bericht innerhalb von zwei Jahren nach Pflanzung eingegangen sein. Dieser ortet unter anderem Mängel beim Bewässerungskonzept während der Anwuchspflege.
WIEN. In einem aktuellen Prüfbericht des Wiener Stadtrechnungshofs (StRH) wurden Mängel bei der Pflege von Grünanlagen der Gemeindebauten geortet: zu viele Jungbäume – rund 39 Prozent – seien laut StRH innerhalb von zwei Jahren nach der Pflanzung abgestorben und ersetzt worden. Stichprobenartig wurden acht Gemeindebau-Anlagen für die Prüfung unter die Lupe genommen.
Für die Betreuung der hiesigen Anlagen ist das "Wiener Wohnen" verantwortlich. Dies ist jene städtische Dienststelle, die für die rund 220.000 Gemeindebauten zuständig ist. Dabei geht es um die Pflege von rund 5,44 Millionen Quadratmeter Grünfläche in Gemeindebauten sowie rund 68.420 Bäume, die dort stehen. Pro Jahr werden von der betreuten Stelle rund 830 Jungbäume gepflanzt.
Externe Firmen bewässern anfangs
Wie aus dem Prüfbericht hervorgeht, wurden Jungbäume in den ersten zwei Jahren nach Pflanzung von externen Firmen im Zuge der sogenannten "Anwuchspflege" bewässert. Beim Absterben eines Jungbaumes mussten die Firmen den Baum tauschen.
Nach zwei Vegetationsperioden wurden die Jungbäume im Rahmen der sogenannten Bewässerungs-Grundversorgung von den Mitarbeitenden der Unternehmung Stadt Wien - Wiener Wohnen und der Wiener Wohnen Hausbetreuung GmbH bewässert.
Auch kam der StRH zum Ergebnis, dass bei einem Achtel der Wohnhausanlagen die Bewässerungs-Grundversorgung laut dem StRH durch die Unternehmung Stadt Wien - Wiener Wohnen über viele Jahre ausgesetzt worden war.
"Jeder Jungbaumtausch stellt eine Verzögerung für das Heranwachsen eines gesunden Baumes dar", stellt der StRH im Bericht fest. Daher wurden im Prüfbericht einige Empfehlungen an Wiener Wohnen, der zuständigen Behörde, ausgesprochen.
Konkretes Bewässerungskonzept empfohlen
So wird geraten, ein konkretes Bewässerungskonzept für Jungbäume "während und nach der Anwuchspflege" zu entwickeln sowie stichprobenweise Leistungskontrollen der
zur Anwuchspflege von Jungbäumen beauftragten Firmen durchzuführen. Zur Vermeidung des mehrfachen Jungbaumtauschs regt der StRH die Einführung von Jahresberichten über die Jungbaumtausche an. Bei Nichteinhaltung sollten Vertragsstrafen oder das Bedingen von Nachsetzungen in höherer Qualität bei vermehrtem Jungbaumtausch angewendet werden.
Wiener Wohnen versprach in einer Stellungnahme, dass "an einer Präzisierung und guter Verständlichkeit einer Bewässerungsanleitung für Hausbesorgerinnen bzw. Hausbesorger und die Wiener Wohnen Hausbetreuung GmbH" gearbeitet wird und diese Bewässerungsanleitung in weiterer Folge in die Verträge mit der Wiener Wohnen Hausbetreuung GmbH einfließen würde.
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