Streik
Zwei Drittel der städtischen Kindergärten in Wien bleiben zu
Das Personal der städtischen und privaten Kindergärten protestiert am Dienstag für bessere Arbeitsverhältnisse. Auch die Nachmittagsbetreuung für Schülerinnen und Schüler ist betroffen.
WIEN. Wie bereits berichtet, haben vor einigen Wochen private Kindergärten, Horte und schulische Freizeitbetreuungen einen Streik für Dienstag, den 24. Oktober angekündigt. Dem Protest schließen sich auch die städtischen Kindergärten. Zunächst gibt es von 7 bis 15.30 Uhr eine Betriebsversammlung, von 10 bis 14 Uhr ist dann eine große öffentliche Kundgebung geplant. MeinBezirk.at berichtete:
Der Grund für den Streik ist die Forderung nach mehr Personal als auch mehr Geld. In einem Brief an die Eltern heißt es, dass Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zuletzt 4,5 Milliarden Euro für Elementarpädagogik bis 2030 angekündigt hätte. Allerdings fehle es an konkreten Angaben, unter welchen Vorgaben oder zu welchem Zweck die Länder das Geld abrufen können.
"Wir sind am Limit und wollen vom Bundesministerium endlich gehört werden", sagte Manfred Obermüller, höchster Gewerkschafter der Wiener Kindergärten, vor einigen Tagen gegenüber MeinBezirk.at und ergänzt: "Es geht dabei nicht nur um die Pädagoginnen und die Pädagogen, sondern auch um die Kinder". Deshalb bitte man die Eltern auch um Verständnis und Solidarität. "Wer andere Möglichkeiten hat, sollte sein Kind bitte nicht vorbeibringen", so der Gewerkschafter. Dabei weist er darauf hin, dass es Eltern vielerorts einen Anspruch auf Sonderurlaub haben oder sich auch einen Tag Zeitausgleich nehmen könnten.
Zwei Drittel der städtischen Kiga bleiben zu
Wie eine Sprecherin der zuständigen MA 10 (Kindergärten) gegenüber MeinBezirk.at sagte, werden am Dienstag von den rund 350 städtischen Kindergärten rund zwei Drittel geschlossen sein. "Vergangene Woche wurde an den Standorten der Bedarf erhoben, wie viele Kinder am 24. Oktober eine Betreuung benötigen. Alle Eltern, die einen Platz für den Tag benötigen, konnten das direkt an ihrem Standort rückmelden", so Sprecherin Mirjana Savić. Wie viele Kinder betroffen sind, ist nicht bekannt.
Doch nicht nur die städtischen und privaten Kindergärten streiken, sondern auch Freizeitpädagoginnen und -pädagogen von "Bildung im Mittelpunkt". Diese gestalten an 142 öffentlichen Volksschulen für 35.000 Kinder den Freizeitteil. Aus dem Grund entfällt großteils auch die Nachmittagsbetreuung. Es wird also auch für die Eltern ein anstrengender Tag in der Bundeshauptstadt.
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