26. Jänner 2016: Fußball, Fair Play und eine Armlänge
Mit dem Thema Sicherheit verhält es sich derzeit ja ähnlich wie mit dem österreichischen Nationalsport Fußball: Fast jeder fühlt sich zum Experten berufen. Dabei viel und oft zitiert: die "Armlänge" Abstand, die Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker als Reaktion auf die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht Frauen empfohlen hat. Dass sie sich mit dieser "Verhaltensregel" keine Freundinnen und Freunde gemacht hat - müßig zu erwähnen.
Hinweise im Reker'schen Sinn liegen dem Wiener Sicherheitssprecher Christian Hursky fern. Seine Vision, die er im Interview mit der bz skizziert: eine Gesellschaft, in der Frauen in jeder Gesellschaftsschicht und Bevölkerungsgruppe als gleichberechtigt und vor allem selbstbestimmt gesehen werden. In Sachen Armlänge als Sicherheitstipp dreht Hrusky den Spieß gar um: Nicht Frauen sollten sich an diesem Abstand orientieren. Sondern dieser sei generell von Männern einzuhalten – und zwar aus Respekt vor den Frauen.
Respekt ist wohl auch der Kern der Debatte, die rund um die Übergriffe zum Jahreswechsel in Köln ausgelöst wurde – und weniger das Selbstverständnis von Männern oder das Bevormunden von Frauen mit eigenen Verhaltensregeln. Diskutiert werden sollte nämlich nicht über Geschlechter und deren gesellschaftliche Zuschreibungen, sondern vielmehr über gegenseitige Rücksichtnahme. Unabhängig davon, ob Mann oder Frau. Oder anders gesagt: Fair Play – womit wir auch wieder beim Thema Fußball wären.
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