7. September 2015: Bei aller Freundschaft
Was die Innere Stadt kann, das können Margareten und Mariahilf schon lange: nämlich ein Wahrzeichen für Wien stellen. Mach Platz Steffl, weg da Rathaus, hier kommt - ja, was denn? Einen offiziellen Namen hat der bereits eröffnete Steg neben der Wientalterrasse bei der U4 Pilgramgasse nämlich noch nicht.
Und jetzt wird's kniffelig: Die 22 Meter lange und fünf Meter breite Querung neben der Terrasse führt über die Wien, damit auch über die Grenze zwischen fünften und sechsten Bezirk. So kuschelig einig sich die beiden SPÖ-Bezirkschefs Susanne Schaefer-Wiery und Markus Rumelhart auch bei den offiziellen Eröffnungsfotos geben – Einigkeit in Sachen Namensgebung sieht anders aus.
Ein "Freundschaftssteg" soll es werden, dafür spricht sich zumindest die Bezirksvorstehung Margareten aus. Bei den Amtskollegen aus dem sechsten Bezirk haben sie mit diesem Vorschlag aber derzeit kein Leiberl. Der Knackpunkt: Mariahilf hat sich per Resolution verpflichtet, neue Verkehrsflächen nach Frauen zu benennen. Ein Papier, das damals - so wie alle anderen Parteien im Bezirksparlament - auch die SPÖ brav unterschrieben hat.
Also was tun? Ja und Amen zum Freundschaftssteg sagen und somit das eigene Wort brechen? Bei aller Liebe zu den Amtskollegen, aber das geht für die Mariahilfer wohl kaum. Nachgeben und abrücken von der eigenen Namensidee will auch Margareten nicht - verzwickte G'schicht.
Ein Machtwort soll jetzt die Stadt Wien sprechen. Am Zug ist die Kulturabteilung sowie im Anschluss ein Unterausschuss im Gemeinderat, der die endgültige Entscheidung fällt. Das könnte allerdings noch dauern: Dieser tagt nämlich nicht mehr vor der Wahl am 11. Oktober. Na hoffentlich hört sich bis dahin die Freundschaft zwischen Mariahilf und Margareten nicht endgültig auf.
Lesen Sie mehr zur Wien-Wahl auf www.meinbezirk.at/wien2015
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