Gemeinderat
85 Millionen Euro-Förderung für Wiener Photovoltaik beschlossen
Der Gemeinderat kam am Dienstag zusammen, um unter anderem für eine Anpassung der Förderungen im Bereich der Photovoltaikanlagen abzustimmen. 85 Millionen Euro werden ab dem Jahr 2024 für zukünftige und bestehende Anlagenerrichter ausgeschüttet.
WIEN. Mit der Sonnenstrom-Offensive möchte die Stadt Wien den Umstieg von fossilen Energieträgern zur Stromproduktion auf Photovoltaikanlagen vorantreiben. Bis 2030 sollen so viele Anlagen errichtet werden, dass man damit 230.000 Haushalte - also gut ein Viertel in Wien - versorgen könne. Wichtig sei dabei nicht nur der Ausbau solcher Sonnenkraftwerke auf öffentlichen Dächern. Auch Privathaushalte und Bauträger sollen mehr und mehr Paneele errichten.
Man liege gut im Plan, ließ man erst zuletzt bei einer Pressekonferenz wissen. Dieser jährliche Zuwachs an Anlagen steige selbst von Jahr zu Jahr. Man möchte das Prozedere jedoch mit attraktiven Förderungen weiter beschleunigen. Daher stimmte der Wiener Gemeinderat am Dienstag, 19. Dezember, über die Erweiterungen der Förderungen ab. Wer davon profitieren soll, berichtete MeinBezirk.at bereits:
85 Millionen Euro schwer soll dieser Fördertopf bis 2030 für Private, Betriebe und Bauträger sein. Das ergebe eine Ausschüttung von 15 Millionen Euro pro Jahr gesamt. Bei der Abstimmung im Gemeinderat waren - bis auf die FPÖ - alle für die Anhebung der Förderung.
Lob und Kritik der Grünen
Stefan Gara (Neos) bekräftigte noch einmal, dass die Energiegewinnung durch Sonnenkraft essenziell für die Vorhaben der Stadt sei: "Wir kommen dem Ziel der Klimaneutral bis 2040 Schritt für Schritt näher. Einerseits können wir so gemeinsam die Klimakrise bekämpfen und parallel auch aktiv dagegen steuern." Weiters würde der Ausbau der Anlagen auch viele neue Jobs bedeuten. Bereits bei der gemeinsamen Pressekonferenz von SPÖ und Neos erklärte Gara, dass die Wertschöpfung zu einem großen Teil innerhalb der Wiener Wirtschaft bleibe.
Auch für Peter Kraus von den Grünen sei dieser Fördertopf ein Schritt in die richtige Richtung. "Der Photovoltaikstrom ist daher so wichtig, weil er uns als erneuerbare Energie sicheren, stabilen und sauberen Strom generiert", so Kraus. „Die fossilen Energien führen hingegen nur zu einer Erhöhung der Kosten.“ Kritisch sieht er hingegen, dass die Stadt ihr Potential nicht voll ausschöpfe. Gerade im Bereich von Wiener Wohnen würde das Tempo erhöht werden können. Es benötige Investitionen, um langfristig günstige Energie aus Sonnenstrom anbieten zu können.
Für die SPÖ in Persona von Josef Taucher sei es hingegen wichtig, dass man sich auf den Lorbeeren nicht ausruht. Zwar sei das Förderprogramm essenziell, es gehe aber um Zukunftsfragen, an denen man immer weiter arbeiten müsse. "Wir sind ja enorme Energiefresser und müssen dafür auch garantieren, dass saubere Energie produziert wird", erklärt Taucher: "Wir müssen uns unabhängig machen von den Importen und alle an einem Strang ziehen, damit hier auch die Geschwindigkeit beim Ausbau zugelegt werden kann." Wichtig sei daher auch der Ausbau von alternativen Energiequellen, wie Geothermie und Wärmepumpen.
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