Hakenkreuze & Feuer
Erschütterung über antisemitischen Anschlag in Wien
In der Nacht auf Allerheiligen kam es zu einem antisemitischen Anschlag am jüdischen Teil des Zentralfriedhofs. Die Erschütterung und Anteilnahme in Wien ist groß.
WIEN. Die Vorhalle der Zeremonienhalle ist völlig ausgebrannt. Die Brandursache wird derzeit ermittelt. Der antisemitische Hintergrund der Tat dürfte jedoch ausgeschlossen zu sein. Wie Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) auf X (vormals Twitter) mitteilte, wurden auch Hakenkreuze und der Name "Hitler" auf die Außenfassade mit Farbe gesprayt. MeinBezirk.at berichtete:
Ludwig: Juden und Jüdinnen schützen
Binnen kürzester Zeit nach Bekanntwerden des Anschlags gab es die ersten Reaktionen aus Wien. Fassungslosigkeit und schärfste Verurteilung machten sich breit. Bürgermeister Ludwig (SPÖ) sei "zutiefst erschüttert", wie er in einem ersten Statement auf X schrieb. Es sei "unsere historische Verpflichtung jüdisches Leben und jüdische Institutionen zu schützen!"
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) sprach von einem "niederträchtigen Anschlag". Der Vorfall zeige, wie gefährlich der ansteigende Antisemitismus bereits sei. Wiederkehr hofft darauf, dass die Täter schnellstmöglich ausgeforscht werden.
Schändung von Gedenkstätte
Daniel Landau, Initiator des YesWeCare-Lichtermeers für die israelischen Geiseln am morgigen Donnerstag, 2. November, ruft dazu auf, gemeinsam gegen Antisemitismus, Hass und Terror aufzustehen. Er sei "zutiefst betroffen, wie der Hass scheinbar nicht einmal mehr vor der Schändung Toter oder ihrer Gedenkstätten innehält".
Als "unendlich schrecklich" bezeichnete Grüne Wien-Chef Peter Kraus die Tat am jüdischen Friedhof. Grünen-Gemeinderat Georg Prack betonte, welche "abscheuliche Geisteshaltung mit dieser Tat zum Ausdruck kommt". Es sei klar, dass jetzt umso entschlossener und konsequent gegen jeden Antisemitismus vorgegangen werden müsse.
Es sei entsetzlich, dass es in einer Stadt wie Wien zu derartigen Anschlägen kommt, äußerte sich Wiener ÖVP-Gemeinderätin Laura Sachslehner auf X, und betonte, dass Antisemitismus keinen Platz haben darf.
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