Naschmarkt-Parkplatz
FPÖ Wien zu Sima: "Planungschaos in Millionenhöhe"
Die FPÖ Wien betont einmal mehr die Notwendigkeit des Naschmarkt-Parkplatzes. Ein Kompromiss könne eine Teilung mit begrünter Freifläche sein. Den Jurymitgliedern von Ulli Simas Gestaltungswettbewerb werfen die Freiheitlichen "SPÖ-Nähe" vor und fürchten ein "KH Nord 2.0".
WIEN. Auch wenn die Hysterie um die geplante Umgestaltung des Naschmarkt-Parkplatzes abgeebbt ist, zu einem Ende kommt die Causa noch lange nicht. Nach massivem Widerstand aus der Bevölkerung und der Mobilisierung dieser durch die Bürgerinitiative Freiraum Naschmarkt, ruderte Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) mit ihren Plänen für eine Markthalle zurück.
Statt einem konkreten Plan für die Umgestaltung leitete Sima stattdessen Ende Februar einen europaweiten Ideenwettbewerb ein. Eine Jury unter der Leitung von Architekt Albert Wimmer soll über das Siegerprojekt entscheiden.
"856.000 Euro für heiße Luft"
Der FPÖ Wien schmeckt das so gar nicht. Bei einem Pressegespräch kritisierten Planungssprecher und Landtagsabgeordneter Toni Mahdalik sowie FPÖ Mariahilf-Bezirksparteiobmann Leo Kohlbauer die "SPÖ-Nähe" der Jurymitglieder. Auch, dass niemand von der Bürgerinitiative miteingebunden ist, stößt Mahdalik und Kohlbauer auf. Für sie ist somit klar, dass "Sima bereits längst entschieden hat, wie die Fläche zwischen den Wienzeilen umgestaltet werden soll".
Andererseits fürchtet die FPÖ "ein weiteres Planungschaos in Millionenhöhe". Konkret beziehen sich die Freiheitlichen dabei auf das Krankenhaus Nord, dessen Architekt Albert Wimmer war. "Bereits jetzt hat die Stadt 856.000 Euro für heiße Luft ausgegeben und für ein Bauprojekt verschwendet, das keiner braucht", so Kohlbauer. Und weiter: "Es droht ein zweiter KH Nord Skandal".
Droht dem Flohmarkt das Aus?
Obwohl Stadträtin Sima in der Vergangenheit immer wieder betonte, dass der beliebte Naschmarkt-Flohmarkt erhalten bleiben soll, sind sich Mahdalik und Kohlbauer einig, dass es künftig anders kommen wird.
"Wenn man sich die bereits präsentierten Ideen anschaut, dann ist klar, dass es den Flohmarkt in der Form nicht mehr geben wird", fürchten die beiden FPÖ-Politiker. Zudem merkte Kohlbauer an, dass es auch keinen Platz mehr für das beliebte "Kino am Naschmarkt" gebe.
Parkplatz erhalten, Freifläche schaffen
Die FPÖ Wien fordert den sofortigen Stopp des Projektes. Stattdessen wollen die Blauen die Beibehaltung der Ist-Situation, sprich: den Erhalt des Parkplatzes. Dieser sei vollständig ausgelastet, was einmal mehr die Notwendigkeit der Stellplätze zeige.
Einen Kompromiss können sich Mahdalik und Kohlbauer aber dennoch vorstellen, nämlich mit einer Teilung des Areals. Die eine Hälfte soll weiterhin als Parkplatz dienen – und weiterhin den samstäglichen Flohmarkt beheimaten –, die andere Hälfte könnte mit Begrünung als konsumfreie Fläche dienen, die etwa auch für Veranstaltungen genutzt werden könne.
Die Idee einer Markthalle lehne die FPÖ nicht per se ab, betonte Kohlbauer, nur sei der Naschmarkt-Parkplatz nicht der geeignete Ort dafür. Der Christian-Broda-Platz beim Westbahnhof sei dafür "wesentlich besser geeignet", so Kohlbauer.
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