Babler, Schieder, Schmit
SPÖ startet bei Parteitag in den EU-Wahlkampf
Beim Landesparteitag der SPÖ Wien stand nicht nur die Wiederwahl von Michael Ludwig auf der Agenda, sondern auch der EU-Wahlkampf. Während sich Parteichef Andreas Babler ob der guten Stimmung euphorisch zeigte, warnte Spitzenkandidat Andreas Schieder vor einem Rechtsruck.
WIEN. Volles Haus beim Landesparteitag der Wiener SPÖ: Neben den knapp 1.000 Delegierten waren auch zahlreiche Gäste - darunter etwa Alt-Bundeskanzler Franz Vranitzky und Wiens Bürgermeister a.D. Michael Häupl - in der Messe Wien zugegen. Grund dafür ist die nahende EU-Wahl. Am 9. Juni werden die Österreicherinnen und Österreicher zur Wahlurne gebeten. Den Wiener Parteitag nutzte die SPÖ deshalb auch als Wahlkampfauftakt.
Schieder: "Anti-Heimatpartei FPÖ"
SPÖ-EU-Delegationsleiter und Spitzenkandidat für die kommende EU-Wahl Andreas Schieder warnte in seiner Rede vor einem Rechtsruck innerhalb der Europäischen Union. Die größte Gefahr für die Demokratie sieht er in der "sozialen Spaltung unserer Gesellschaft". Die FPÖ, die sich selbst als "Heimatpartei" bezeichnet, sei viel mehr eine "Anti-Heimatpartei", denn sie liebäugle immer wieder mit einem EU-Austritt. Eine wahre Heimatpartei müsse hingegen pro-europäisch eingestellt sein - so wie die SPÖ, unterstrich Schieder. Im Interview mit MeinBezirk.at zeigte sich Schieder dennoch positiv. Es sei eine "massive, gute Energie", die er am Landesparteitag wahrnehme. Die mehr als 1.000 Genossinnen und Genossen würden regelrecht dafür "brennen, zu kämpfen".
Alle Interviews hier im Video:
Wiener Stadtpolitik als Vorbild für die EU
Mit Nicolas Schmit war auch der Spitzenkandidat der Sozialdemokratischen Partei Europa (SPE) Gast am Wiener Landesparteitag. Auch von ihm gab es mahnende Worte in Bezug auf die Freiheitliche Partei. Die Sozialdemokratie werde immer auf allen Ebenen gegen Hass und Rassismus ankämpfen. In der EU kämpfe die SPE für faire Löhne und gerechte Arbeitsbedingungen.
Dass Wien Jahr für Jahr zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt wird, sei kein Zufall. Schließlich regiere in der österreichischen Bundeshauptstadt seit mehr als 80 Jahren die SPÖ. In Wien gibt es leistbaren Wohnraum, Gratiskindergärten und kostenlose Ganztagsschulen, hob er hervor.
Tribut zollte er aber nicht nur der Wiener Landesorganisation, sondern auch Wien-Chef Michael Ludwig. „Wien ist die Stadt, die Europa lebt und repräsentiert. Wien ist ein Beispiel für gute Stadtpolitik, es wird in die Zukunft gedacht und gehandelt“, so Schmit und betonte weiter, dass das auch für die Europapolitik gelten müsse.
Euphorisch in den Wahlkampf
Zu Wort kamen auch Evelyn Regner, Vizepräsidentin des EU-Parlaments und Spitzenkandidatin der Wiener SPÖ für die EU-Wahl, sowie Bundesparteichef Andreas Babler. Letzterer zeigte sich gut gelaunt und blickte euphorisch auf das Superwahljahr. Entgegen so manch medialer Einschätzung habe die SPÖ zuletzt gezeigt, dass sie Wahlen gewinnen kann. "Man spürt diese Aufbruchstimmung", sagte Babler gegenüber MeinBezirk.at.
Beim SPÖ-EU-Wahlauftakt wurden außerdem die SPÖ-Spitzenkandidatinnen und -kandidaten aus den Bundesländern präsentiert. Darunter etwa Philipp Kreinbucher-Tyler, der für Vorarlberg ins Rennen geht und "positiv geschockt von der Stimmung" ist, wie er im MeinBezirk-Interview sagte. Er ist sich sicher, dass die SPÖ "sehr gute Zugewinne" bei den kommenden Wahlen haben werde.
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