"Kostenloses Bluten"
Gratis-Menstruationsprodukte an Wiener Schulen
Das Siegerprojekt "Kostenloses Bluten" aus dem Kinder- und Jugendparlament geht im Herbst in die Umsetzung. An neun Schulen sollen auf den Toiletten kostenlose Binden und Tampons zur Verfügung stehen.
WIEN. Rund 90 Euro im Jahr geben Mädchen und Frauen für Menstruationsprodukte aus. Eine Menge Geld, ganz besonders angesichts der aktuellen Teuerung. Um gerade Mädchen und junge Frauen zu unterstützen, startet die Stadt Wien ab dem kommenden Schuljahr ein Pilotprojekt. Neun Schulen in Wien werden mit kostenlosen Binden und Tampons ausgestattet.
Die Idee stammt aus dem Kinder- und Jugendparlament, bei dem Schülerinnen und Schüler selbst Projekte einreichen konnten. 20 Ideen wurden im Herbst vergangenen Jahres ausgewählt, die jetzt Schritt für Schritt umgesetzt werden. Eine Million Euro nimmt die Stadt dafür in die Hand, 80.000 Euro alleine für das Projekt „Kostenloses Bluten“. Dabei handelt es sich auch um jene Idee, die die meisten Stimmen der Kinder und Jugendlichen erhielt.
Ausgeschlossen wegen Periode
Wenn sich von Armut betroffene Mädchen keine Periodenprodukte leisten können, bedeutet das, dass sie etwa nicht zur Schule gehen oder auf einen Schwimmbadbesuch verzichten müssen. Ein Umstand, der so nicht weiter hingenommen werden darf, wie SPÖ-Frauenvorsitzende und Gemeinderätin Marina Hanke betont. „Es kann nicht sein, dass junge Menschen, nur weil sie einmal im Monat bluten, aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden.“
- An neun Schulen in Wien wird es ab Herbst 2023 kostenlose Menstruationsartikel geben. Das freut vor allem SPÖ-Frauenvorsitzende Marina Hanke (l.) und Neos-Frauensprecherin Dolores Bakos.
- Foto: Maximilian Spitzauer/RMW
- hochgeladen von Barbara Schuster
Gerade in Zeiten mit hoher Inflation sei zu beobachten, dass Mädchen ihr Taschengeld aufwenden müssen, um sich Binden und Tampons kaufen zu können. „Das darf in einer Stadt wie Wien einfach nicht sein“, unterstrich Neos-Jugendsprecherin und Gemeinderätin Dolores Bakos.
Echte Chancengerechtigkeit könne es nur dann geben, wenn Mädchen ohne Sorgen oder Ängste am gesellschaftlichen Leben partizipieren können, erklärten die beiden Frauen unisono und betonten, dass die Stadtregierung sich der Anliegen junger Menschen annehme. Mit dem Pilotprojekt „Kostenloses Bluten“ soll der erste Schritt gesetzt werden. Nach einem Jahr wird das Projekt evaluiert und bei Erfolg ausgeweitet.
An diesen Schulen wird es kostenlose Menstruationsartikel geben:
- 2., MS Max-Winter-Platz 2
- 10., ASO Quellenstraße 52
- 10., VS Quellenstraße 54
- 10., MS Quellenstraße 144
- 11., MS Enkplatz 4/I
- 11., MS Enkplatz 4/II
- 12., FS Dörfelstraße 1
- 20., PTS Stromstraße 44
- 22., BS EHDV Prinzgasse 3
Aktuelle Nachrichten aus Wien auf 
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.