Doch noch nicht ab Mittwoch
Homeschooling bei Corona-Ampel Orange
Sieben Mal Orange: Wien, Innsbruck, Kufstein, Mödling, Neunkirchen, Bludenz und Dornbirn sollen ab morgen Mittwoch auf die Corona-Ampelfarbe Orange geschaltet werden. Doch was bedeutet das nun für Österreichs Schulen? RMA-Redakteurin Anna Richter-Trummer fragte bei Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) nach und bekam folgende Antwort: Eigentlich bedeutet Orange Homeschooling für die Sekundarstufe, aber ab morgen Mittwoch gilt dies jedenfalls nicht. Noch nicht. Hier das aktuelle Presse-Statement.
ÖSTERREICH. Freitag ist Corona-Ampeltag, so hat es Sozialminister Rudi Anschober ausgerufen, aber Ampeltag ist auch jeder andere Tag, an dem es notwendig erscheint. So gestern Montag etwa. Da tagte die Corona-Kommission spät abends ob der rasant steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen. Das Ergebnis: Wien, Innsbruck, Kufstein, Mödling, Neunkirchen, Bludenz und Dornbirn sollen ab Mittwoch auf Orange geschaltet werden. Was die Änderung der Ampelfarbe auf Orange für die betroffenen Gebiete bedeutet, ist aber unklar. Orange bedeutet prinzipiell: hohes Risiko. Für Schulen bedeutet Orange eigentlich: Homeschooling für die Sekundarstufe. Aber an Österreichs Schulen ändert sich vorerst nichts.
Orange, aber vorerst ändert sich an Schulen nichts
Das sagt eine Sprecherin im RMA-Interview konkret befragt zu den Konsequenzen für Österreichs Schulen: "Die Kommission hat beschlossen, dass einige Regionen auf Orange gestellt werden, aber für Schulen und andere Bereiche sind keine zusätzlichen Maßnahmen notwendig. Derzeit ändert sich nichts." Die Sprecherin verweist, dass es auch morgen Mittwoch, trotz Orange-Schaltung etwa in Wien, bei Maskenpflicht an den Gängen, beim Betreten und Verlassen der Schule bleibe, sowie die bekannten Hygienevorschriften gelten. "Es bleibt bei der Maskenpflicht und natürlich gilt weiterhin das entsprechende Hygienekonzepte, bei den Fächern Sport und Musik ist mit Vorsicht vorzugehen. Aber die Entscheidung der Kommission gestern Montag ändert momentan nichts an den Schulen, weil es laut Kommission keinen Hinweis gibt, dass sich das Virus in den Schulen verbreitet."
Hier geht's zur Corona-Ampe als Live-Online-Karte: Schau nach, welche Farbe dein Bezirk hat
Homeschooling bei Orange als Option
Doch die Sprecherin des Bildungsminister Faßmann, der heute um 13 Uhr dazu auch eine öffentliche Stellungnahme plant, erklärt, was Orange für Schulen eigentlich bedeuten würde. Also: Was passiert bei Orange, wenn also orange Maßnahmen an den Schulen greifen? "Die Schulen haben dann die Möglichkeit, nachdem sie alle anderen Optionen zur Prävention ausgeschöpft haben, in den Oberstufen die Klassen ins Distance-Learning zu schicken. Das ist etwa dann sinnvoll, wenn es viele Schüler in kleinen Klassenräumen gibt. Hier gilt es zu beschließen, ob die Klasse in Gruppen aufgeteilt wird, ob man in einer Art Schichtbetrieb die Gruppen unterrichtet, oder ob man überhaupt ins Distance-Learning geht." Doch ob und wann "Orange" an Schulen gilt, auch wenn die Region bereits die Warnfarbe "Orange" hat, das bleibt ungewiss: "Wir müssen uns die Sitzungen der Kommission weiter ansehen und abwarten, wie es weitergeht."
Wann gilt Orange an den Schulen? "Schauen uns die Sitzungen der Kommission an"
Fix ist allerdings, dass trotz Distance-Learning Schüler mit Förderbedarf weiter in der Schule unterrichtet werden sollen, ebenso all jene Schüler, die sozial benachteiligt sind und etwa kein entsprechendes Endgerät zuhause haben, wie Computer, Laptop, Handy, Drucker. Die Sprecherin betont: "Die Lage nun ist also ein großer Unterschied zum Lockdown im Sommersemester. Derzeit gilt also kein bundesweites Homeschooling. Es ist zwar Orange für Regionen ausgerufen, es gilt aber weiterhin in Schulen Gelb. Die Schulampel bleibt auf Gelb."
Hier geht's zum täglichen Corona-Update: 764 neue Corona-Fälle in Österreich
"Es ist zwar Orange, es gilt aber weiterhin Gelb."
Die aktuelle Lage an Schulen laut Ministerium lässt sich also wie folgt zusammenfassen: Es ist die Region zwar laut Corona-Ampel-Kommission auf Orange gestellt, aber an den Schulen gilt weiterhin Gelb, das heißt, es bleiben alle bis dato in Kraft getretenen Regeln aufrecht, es kommen keine neuen hinzu. Die Bildungssprecherin: "Vergangene Woche war es genau umgekehrt, da galt für viele Regionen die Corona-Ampelfarbe Grün, aber dennoch wurde Masken in allen Schulen an Gängen, beim Betreten und Verlassen der Schule verordnet, es gilt also bis dato Gelb in "grünen" Schulen". Auch ein wichtiger Punkt: Die Corona-Ampel-Kommission hat nur empfehlenden Charakter, alle Maßnahmen müssen erst via Verordnungen umgesetzt werden. Die Bildungssprecherin: "Minister Faßmann hat auch immer klargestellt, dass selbst wenn ein Bezirk Rot gestellt wird, es regionale Unterschiede gibt, auf die auch Rücksicht zu nehmen ist und daher nicht alle Schulen automatisch schließen müssen. Ist etwa ein Cluster in den Hotels in St. Wolfgang, bedeutet das nicht, dass auch die Volksschule in der Nähe von Gmunden schließen muss."
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.