Wiener Politik
Nur ein Viertel der Bezirke mit weiblicher Vorsteherin
In Wien ist im Durchschnitt nur einer von vier Bezirkschefsesseln von einer Frau besetzt. In Sachen Frauen in der Kommunalpolitik hat man trotzdem den höchsten Wert im Bundesländervergleich.
WIEN. Sie sind nach wie vor eher eine Seltenheit: Frauen als Bezirksvorsteherin in Wien. Beispiele gibt es mit Silvia Nossek (Grüne) in Währing oder mit Saya Ahmad (SPÖ) am Alsergrund. Laut "APA" sind jedoch nur 26 Prozent aller Chefsesseln in Wiens Bezirken von einer Frau besetzt.
Und trotzdem ist dieser geringe Wert doch der höchste im Bundesländervergleich, wenn man sich die kommunale Ebene ansieht. In Wien wurden zum Vergleich Bezirksvorsteher bzw. -steherinnen herangezogen, in den restlichen Bundesländern die Bürgermeister bzw. Bürgermeisterinnen.
Klein und männlich
Ansatzweise mithalten kann mit Wien noch Niederösterreich. 15 Prozent der Gemeindechefposten sind von einer Frau besetzt. Den geringsten Wert findet man in Vorarlberg, nur sechs Prozent der Orte haben eine Frau als Chefin. Bundesweit gesehen gibt es elf Prozent Frauen als Vorsteherinnen in der Kommunalpolitik.
Generell zeigen die Recherchen laut "APA": Vor allem in den kleinen Gemeinden dominieren Männer als Ortschef. Das führt auch zu Kritik, vor allem aus Wien. "Elf Prozent Bürgermeisterinnen sind 40 Prozent zu wenig“, erklärt Wiens Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ). "Wir müssen die Rahmenbedingungen schaffen, damit Frauen Zeit haben, sich politisch zu engagieren“, fordert sie.
Es brauche nicht nur den Ausbau von Kinderbetreuungs- und Pflegeplätzen, sondern ein Umdenken der Parteien. Diese wären mit der vorrangig männlichen Listenbesetzung bei Wahlen für den Zustand mitverantwortlich, heißt es.
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