Vienna Pride 2023
Reaktionen aus Wien zum vereitelten Terroranschlag
Ein mutmaßlich geplanter Anschlag auf die Regenbogenparade in Wien machte am Tag nach dem Event betroffen. Während die einen noch mehr für Vielfalt kämpfen wollen, skandieren die anderen eine falsche "Willkommenskultur".
WIEN. 300.000 Menschen feierten am Samstag bei der Regenbogenparade in der Wiener Innenstadt. Im Vorfeld konnte ein Anschlag durch drei mit dem Islamischen Staat (IS) sympathisierende Männer vereitelt werden. Das gaben Wiens Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl und Direktor der Direktion für Staatsschutz und Nachrichten (DSN) Omar Haijawi-Pirchner am Sonntag in einer Pressekonferenz bekannt. Mehr dazu hier:
Ludwig: "Wien ist bunt"
Direkt im Anschluss meldete sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf Twitter zu Wort. Die Nachricht über einen möglichen Anschlag auf die Vienna Pride Parade mache ihn "betroffen". Wien sei bunt und weltoffen. Platz für Hass und Ausgrenzung dürfe es nicht geben, so der Wien-Chef in einer ersten Reaktion.
Wiederkehr: Vielfalt verteidigen
Wiens Vizebürgermeister und LGBTIQ-Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) danke den Einsatzkräften für die Ermöglichung einer sicheren Regenbogenparade. Extremismus sei in vielen Feldern auf dem Vormarsch, besonders dir LGBTIQ+ Community sei häufig ein "intensives Feindbild" für Extremisten, so Wiederkehr in einem Statement. "Wir dürfen Terrorismus und Radikalisierung keinen Millimeter Platz geben, denn die Weltoffenheit und die Vielfalt unserer Gesellschaft ist zu verteidigen", betonte der Vizebürgermeister.
"Müssen für Sicherheit kämpfen"
Auch die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien meldete sich angesichts der Ermittlungen zu. Wort. Jeden Tag müsse die Community für ihre "Sichtbarkeit und Sicherheit kämpfen". Gerade deshalb lasse man sich nicht unterkriegen, sagte Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien. Die Organisatorin der Vienna Pride, Katharina Kacerovsky-Strobl, bedankte sich für den "intensiven Austausch" und die enge Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden. Das diesjährige Motto der Pride "Together we rise - against hate and fascism!“ gelte nun umso mehr.
Türkise und blaue Schuldzuweisungen
Wenig überraschend ortete ÖVP Wien-Chef Karl Mahrer ein Versagen der Wiener SPÖ. Diese habe "Jahrzehnte weggeschaut und die Integration aufgegeben". Ethnische Communities würden sich "von der Mehrheitsgesellschaft abschotten". Dort würde den Extremisten "Tür und Tor für fundamentalistische Phantasien geöffnet" werden, so Mahrer in einer Aussendung.
Der Chef der Wiener FPÖ, Dominik Nepp, dürfte das ähnlich sehen. Eine "völlig verfehlte rot-grün-pinke Massenzuwanderungspolitik" sei Schuld an den aktuellen Ereignissen und fördere "den radikalen Islam in Wien und ganz Österreich". Zudem unterstellte Nepp Bürgermeister Ludwig und Vizebürgermeister Wiederkehr, sie seien mit ihrer Willkommenskultur "Wegbereiter des islamistischen Terrors".
Das war die Regenbogenparade 2023:
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