Plan bis 2025
Schafft es Wien, 5.500 Gemeindewohnungen zu bauen?
In einer Anfrage kritisiert die Wiener ÖVP, dass der Plan, 2.000 neue Gemeindewohnungen bis 2020 zu errichten, scheiterte. Jetzt fragte man bei Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) nach, welche Projekte derzeit in Fertigstellung sind, welche sich in Planung befinden, sowie wo aktuell gebaut wird. Der derzeitige Plan der Stadt: 5.500 Wohnungen bis 2025.
WIEN. Wir schreiben das Jahr 2015: Bei einer Tagung der SPÖ hat der damalige Wiener Bürgermeister Michael Häupl gemeinsam mit Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, heute Bürgermeister, angekündigt, insgesamt 2.000 "Gemeindewohnungen NEU" bis 2020 zu errichten. Den Plan konnte man auch im Regierungsübereinkommen von SPÖ und Grüne für die Periode 2015–2020 finden. Die BezirksZeitung berichtete damals:
Doch dazu kam es nicht, wie die Wiener Volkspartei in einer Anfrage an die zuständige Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) anmerkte. Auch im aktuellen Regierungsprogramm von SPÖ und Neos spricht man von 4.000 neuen Gemeindewohnungen, die "aktuell in Umsetzung" seien. Zusätzlich sollen in der kommenden Legislaturperiode 1.500 Gemeindewohnungen NEU auf den Weg gebracht werden.
Noch im Oktober 2022 waren laut der letzten Anfragebeantwortung 645 Wohnungen fertig errichtet, 373 in Bau und 3.321 in Planung. Deshalb wollte man in der jüngsten Anfrage wissen, wie die Zahlen aktuell aussehen.
2.890 Wohnungen in "vertiefter Planung"
Bis Ende Mai wurden nach dem Modell der Ankündigung auf der SPÖ-Klubtagung im Februar 2015 sieben Projekte errichtet, mit insgesamt 924 Wohnungen. Gesamtwert: 139,8 Millionen Euro, Finanzierungsanteil davon 13,2 Millionen Euro.
Im Detail:
- Fontanastraße 3, 10. Bezirk: 120 Wohnungen
- Wildgartenallee 5, 12. Bezirk: 123 Wohnungen
- Handelskai 214a, 2. Bezirk: 332 Wohnungen
- Eisring Süd, 10. Bezirk: 124 Wohnungen
- Gaswerk Leopoldau, 21. Bezirk: 46 Wohnungen
- Seestadt H4, 22. Bezirk: 74 Wohnungen
- Wolfganggasse, 12. Bezirk: 105 Wohnungen
In "vertiefter Planung" befinden sich weitere 15 Projekte mit insgesamt 2.890 Wohneinheiten, die meisten davon beim Projekt "Nordwestbahnhof" in der Brigittenau (1.300). Die Zahl der geplanten Wohneinheiten kann noch geändert werden, heißt es.
Derzeit in Bau befinden sich fünf Projekte. In Zahlen: 649 Wohneinheiten, 125,6 Millionen Euro Gesamtbaukosten, davon 7,9 Millionen Euro Finanzierungsanteil.
Im Detail:
- Engerthstraße 257a, 2. Bezirk: 118 Wohnungen
- Landgutgasse, 10. Bezirk: 165 Wohnungen
- Ödenburger Straße, 21. Bezirk: 74 Wohnungen
- Montecuccoliplatz 1–3, 13. Bezirk: 62 Wohnungen
- Berresgasse, 22. Bezirk: 230 Wohnungen
Ziel bis 2025 besteht "nach wie vor"
In einer weiteren Anfragebeantwortung durch Gaál, erklärt die Wohnbaustadträtin: "Die Projektentwicklung ist ein laufender Prozess, welcher von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, welche auch eine Verschiebung von Baubeginnen zur Folge haben können. Unter anderem hat auch die COVID-Krise und die damit verbundenen Engpässe und Kosten von und für Baumaterialien dazu beigetragen".Zu dem Ziel von 5.500 neuen Wohnungen bis 2025 sagt Gaál, dass dieses nach wie vor besteht.
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