Grüne & ÖVP Wien
Sonderlandtag soll mehr Kontrolle für Opposition bringen

Der Klubobmann der Grünen Wien David Ellensohn (l.) und der Klubobmann der ÖVP Wien Markus Wölbitsch fordern einen Sonderlandtag zum Thema Kontrolle der Stadtregierung. | Foto: Max Spitzauer/RMW
11Bilder
  • Der Klubobmann der Grünen Wien David Ellensohn (l.) und der Klubobmann der ÖVP Wien Markus Wölbitsch fordern einen Sonderlandtag zum Thema Kontrolle der Stadtregierung.
  • Foto: Max Spitzauer/RMW
  • hochgeladen von Johannes Reiterits

Die Grünen und die ÖVP Wien orten bei der SPÖ Intransparenz und zu wenig Einbindung der Opposition. Sowohl die Abarbeitung des Themas Kleingarten-Affäre als auch der Umgang mit parlamentarischen Anfragen sei mehr als dürftig. Gemeinsam beantragen die Parteien einen Sonderlandtag.

WIEN. Eine in der Stadtpolitik nicht alltägliche Konstellation aus Grünen und ÖVP Wien trat am Dienstag vor die Medienvertreter. Der Grund ist der Umgang der Stadtregierung – und da vor allem der SPÖ – mit der Opposition. Es fehle an Kontrollrechten der Opposition gegenüber, wie es der Grüne Klubobmann David Ellensohn formuliert: "Im Moment sieht es so aus: Die SPÖ kündigt etwas an, die Opposition wird nicht eingebunden. Der Koalitionspartner auch nicht, denn der ist ohnehin nur der Wackeldackel zum Mitstimmen", so seine scharfe Kritik.

Besonders vor dem Hintergrund der sogenannten Kleingarten-Affäre vermisst man den Aufklärungswillen. Inzwischen wurde medial bekannt, dass nach dem Kauf und der Umwidmung eines Kleingartengrundstücks in der Donaustadt die Staatsanwaltschaft Wien gegen den dortigen Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) ermittelt. MeinBezirk.at berichtete:

Ermittlungen gegen Donaustadt-Bezirkschef Nevrivy

Mit Stimmenmehrheit wurde bei einem Sonderlandtag im Oktober 2023 beschlossen, dass die Vergabe künftiger Pachtverträge in transparenter Form erfolgen wird, so Ellensohn: "Der Herr Bürgermeister (Anm.: Michael Ludwig, SPÖ) ist uns in der Sache Informationen schuldig. Es wurde vieles angekündigt, aber nichts davon umgesetzt." Man habe generell keinen Einblick über den Entwicklungsstand von beschlossenen Projekten. Es würde oftmals ausschließlich kommuniziert, dass diese "in Umsetzung" seien, jedoch nicht, was dies genau bedeute. Ein Sonderlandtag, der von Grünen und ÖVP beantragt wird, soll sich mit diesen Themen befassen.

Verhaltenskodex im Gemeinderat

Gefordert wird von dem Parteienduo jedoch auch ein Art Verhaltenskodex für alle Abgeordneten des Landtages und des Gemeinderats. Dieser soll "ein sachorientiertes, integres und gesetzmäßiges Handeln der Abgeordneten sicherstellen", erklärt man gemeinsam. Damit soll eine mögliche Befangenheit bei Abstimmungen ausgeschlossen werden. Auch dazu gab es bereits im Oktober einen Beschluss im Landtag, ein eigener Compliance Officer wurde dafür ernannt und betraut. Bis dato habe es jedoch keine Abstimmung in den Landtagsklubs gegeben. Man mahnt zur Einsicht in die Sache.

Ellensohn richtet die Kritik vor allem an die SPÖ. Doch auch beim kleinen Koalitionspartner Neos brauche es Nachschärfungen, wenn es um deren Rolle als Kontroll-Partei geht. | Foto: Max Spitzauer/RMW
  • Ellensohn richtet die Kritik vor allem an die SPÖ. Doch auch beim kleinen Koalitionspartner Neos brauche es Nachschärfungen, wenn es um deren Rolle als Kontroll-Partei geht.
  • Foto: Max Spitzauer/RMW
  • hochgeladen von Johannes Reiterits

In diesem Punkt nimmt man auch Neos in die Pflicht, die für mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit in der Politik stehen. "Es reicht nicht nur, Dinge auf der Liste abzuhaken. Sie müssen letztendlich auch durchgezogen werden", so der ÖVP-Klubobmann Markus Wölbitsch, der seinem Kollegen von den Grünen zustimmt. Laut dem ÖVP-Obmann suche "die Wiener Politik eine/einen Wiederkehr", erklärt er via Wortspiel. Derzeit gäbe es eine "absolutistisch regierende SPÖ", spart Wölbitsch nicht mit Kritik.

217 Tage für Antwort

Sauer aufstoßen würde beiden auch beim Thema schriftliche Anfragen, die man an Stadträtinnen und -räte stellt. Normal ist eine Beantwortung innerhalb von 60 Tagen vorgesehen. "Sozialstadtrat Peter Hacker (Anm.: SPÖ) führt dieses Instrument jedoch ad absurdum."

Wölbitsch nennt dazu ein konkretes Beispiel: "Hacker hat 217 Tage für unsere Anfrage zur Mindestsicherung benötigt. Keine zwei Seiten war die Antwort lange. Und diese ergibt sinngemäß, er halte den Verwaltungsaufwand für die Beantwortung nicht für gerechtfertigt". Die Dauer für Anfragebeantwortungen sei aus dem Büro Hacker oftmals weit über 100 Tage oder sogar 200 Tage. "Auch wir haben solche Erfahrungen gemacht", so der Grüne Klubobmann Ellensohn. In diesem Punkt brauche es zukünftig eine schriftliche Ankündigung an die Fragestellenden samt Begründung, wenn es zu Verzögerungen komme. Gleichzeitig braucht es Sanktionen, wenn Anfragen nicht ausreichend oder zu spät beantwortet werden.

217 Tage habe Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) für die Beantwortung einer ÖVP-Anfrage benötigt. Und diese wäre noch dazu nicht ausführlich genug beantwortet, so Wölbitsch. | Foto: Max Spitzauer/RMW
  • 217 Tage habe Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) für die Beantwortung einer ÖVP-Anfrage benötigt. Und diese wäre noch dazu nicht ausführlich genug beantwortet, so Wölbitsch.
  • Foto: Max Spitzauer/RMW
  • hochgeladen von Johannes Reiterits

Probleme gebe es aber auch im Umgang mit mündlichen Anfragen. Hier entscheidet der Vorsitzende des Gemeinderats oder des Landtages, ob diese zulässig sind. Man ortet hier einen Alleingang des Vorsitzenden und damit die Gefahr der Willkür. Gleich sei es mit dringlichen Anfragen, die derzeit vom Befragten selbst auf Zulässigkeit geprüft werde. Es sei jedoch bereits vorgekommen, dass diese im Vorfeld schon vom Gemeinderatsvorsitzenden nicht zugelassen und daher nicht einmal auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Dringliche Anfragen müssten aber jedenfalls Bestandteil der Sitzungen werden, so die Grün-ÖVP-Forderung.

Weitere Themen:

Neues Paket-Logistikzentrum der Post ist offiziell eröffnet
Bürgerinitiative wehrt sich gegen Touristenmassen
Anzeige
Ob Anschaffung, Ergänzung der Tauchausrüstung, Reglerservice oder Füllung von Tauchflaschen – mit Tauchsport Adria hat man einen kompetenten Partner an seiner Seite. | Foto: Tauchsport Adria
4

Tauchsport Adria in 1040 Wien Wieden
Ein Geheimtipp für Tauchsportfreunde

Seit den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gilt das Tauchsport Adria in der Tauchszene als Geheimtipp. Hier erhalten Taucherinnen und Taucher alles, was sie an Ausrüstung und Zubehör benötigen. 1970 wurde die Tauchschule von Peter Käferböck gegründet. In dieser Zeit konzentrierte sich der passionierte Taucher darauf, Interessierten das Tauchen beizubringen. 25 Jahre später kam dann das Tauchgeschäft hinzu, das Tauchfreunde mit allem Zubehör und der notwendigen Ausrüstung für ihre...

Anzeige
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Video 8

Stark in den Frühling
Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken

Der Frühling steckt in den Startlöchern. Zeit, unseren Körper aus dem Winterschlaf zu wecken und neue Kraft zu tanken. Mit dem Frühlingsanfang heißt es für viele von uns: endlich wieder raus in die Natur - sei es zum Laufen, Wandern, Golfen oder einfach, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei eine aktive Muskulatur ein. Denn wer nach der langen Winterpause seinem untrainierten Körper plötzlich Höchstleistung abverlangt, riskiert Überlastungen und...

Anzeige
Mediphysio im 19. Wiener Gemeindebezirk bietet qualitativ hochwertige physiotherapeutische Dienstleistungen an und kooperiert dabei mit allen Krankenkassen und Heimphysio. | Foto: Mediphysio
6

Mediphysio
Ihre neue Wahlpraxis für Physiotherapie im 19. Bezirk

Der 19. Bezirk Wien-Döbling heißt die Physiotherapie-Wahlpraxis Mediphysio   (www.mediphysio.at), unseren neuesten Zuwachs in der lokalen Gesundheitslandschaft, herzlich willkommen. Hier erhalten Patientinnen und Patienten individuelle Behandlungen für ihr Wohlbefinden. Mediphysio zielt mit den physiotherapeutischen Leistungen darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und geschwächte Muskeln zu stärken. Ein zentrales Anliegen ist es auch, den Patientinnen und Patienten zu...

Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien

Newsletter-Gewinnspiel
Wir verlosen einen Malkurs für 4 Personen

Wer schon immer einmal die Gelegenheit erhalten wollte, einen Malkurs zu besuchen, der sollte sich die Chance nicht entgehen lassen und sich für den Wiener Newsletter anmelden. Malen wie ein Profi? Mit unserem neuen Newsletter-Gewinnspiel haben alle Abonnenten und diejenigen, die es noch werden wollen, die Möglichkeit, einen Malkurs in der Maya Galerie Wien zu gewinnen. Maryam Mansouri ist eine bekannte iranische Malerin und Künstlerin, deren Werke bereits in verschiedenen Ländern der Welt...

Anzeige
Mehr Mobilität, Komfort und Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren bietet die mobile Physiotherapie von Heimphysio. | Foto: Heimphysio
6

Physiotherapie-Hausbesuche in Döbling
Kompetente und komfortable Physiotherapie zu Hause im 19. Bezirk

Im 19. Wiener Gemeindebezirk setzt das Unternehmen Heimphysio (www.heimphysio.at) neue Maßstäbe in der mobilen Physiotherapie für ältere Menschen. Mit dem klaren Fokus auf die Bedürfnisse Döblinger Seniorinnen und Senioren bietet Heimphysio einen maßgeschneiderten Service, der es ermöglicht, physiotherapeutische Behandlungen bequem im eigenen Zuhause in Anspruch zu nehmen." Mobilität ist besonders im Alter von entscheidender Bedeutung, da sie für den Erhalt der körperlichen als auch der...

Anzeige
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
2

NIBRA GmbH in 1150 Wien Rudolfsheim-Fünfhaus
Zuverlässige und langlebige Aufzugsanlagen für alle Ansprüche

1994 gegründet, steht das Familienunternehmen NIBRA für Qualität und Zuverlässigkeit. Ob Errichtung einer Aufzugsanlage oder Wartungs- und Sanierungsarbeiten – mit NIBRA haben Kundinnen und Kunden einen verlässlichen Partner an ihrer Seite. In 30 Jahren hat der Aufzugspezialist NIBRA mehr als 2.700 Aufzugsanlagen errichtet. Das Unternehmen befindet sich zu 100% in Familienbesitz und kümmert sich um Errichtungen von neuen Aufzügen sowie um die Wartung und Sanierung dieser. Das geschulte Personal...

Anzeige
3:29
3:29

Immobilienmakler Rudi Dräxler in 1140 Penzing
Profitieren Sie von maßgeschneiderter Beratung & umfassender Marktkenntnis

Rudi Dräxler ist Ihr kompetenter Immobilienmakler im 14. Wiener Gemeindebezirk für Immobilien im Wienerwald und Wien Umgebung. Mit 23 Jahren Erfahrung und umfassender Marktkenntnis unterstützt Sie Rudi Dräxler Immobilien dabei, Ihr Traumzuhause zu finden oder Ihre Immobilie zu verkaufen. Als mehrfach ausgezeichneter Immobilienmakler mit Handschlagqualität - erst kürzlich wieder bei findmyhome als Qualitätsmakler - bietet Rudi Dräxler Immobilien im 14. Bezirk in Wien persönliche Beratung, die...

Ob Anschaffung, Ergänzung der Tauchausrüstung, Reglerservice oder Füllung von Tauchflaschen – mit Tauchsport Adria hat man einen kompetenten Partner an seiner Seite. | Foto: Tauchsport Adria
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Mediphysio im 19. Wiener Gemeindebezirk bietet qualitativ hochwertige physiotherapeutische Dienstleistungen an und kooperiert dabei mit allen Krankenkassen und Heimphysio. | Foto: Mediphysio
Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien
Mehr Mobilität, Komfort und Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren bietet die mobile Physiotherapie von Heimphysio. | Foto: Heimphysio
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Wien auf MeinBezirk.at/Wien

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Wien

MeinBezirk auf Instagram

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.