Verwaltungsgericht
Stadt Wien-Darmvorsorge muss überarbeitet werden

Im Hickhack um die auf Eis gelegte Ausschreibungen zur Stadt Wien-Darmvorsorge gab es vonseiten des Verwaltungsgerichts nun ein Urteil: Diese muss zu Teilen überarbeitet werden. (Symbolbild) | Foto: valiantsin suprunovich/Shutterstock.com
3Bilder
  • Im Hickhack um die auf Eis gelegte Ausschreibungen zur Stadt Wien-Darmvorsorge gab es vonseiten des Verwaltungsgerichts nun ein Urteil: Diese muss zu Teilen überarbeitet werden. (Symbolbild)
  • Foto: valiantsin suprunovich/Shutterstock.com
  • hochgeladen von Margit Koudelka

Das Verwaltungsgericht hat zur geplanten Darmvorsorge-Initiative der Stadt Wien, die derzeit auf Eis liegt, eine Entscheidung gefällt. Verlangt wird eine teilweise Überarbeitung der Ausschreibung. Beide Streitparteien, Wiener Ärztekammer und die Stadt, verbuchen den Entscheid als Sieg für sich.

WIEN. Im Hickhack um die auf Eis gelegte Ausschreibungen zur Stadt Wien-Darmvorsorge gab es vonseiten des Verwaltungsgerichts Wien nun ein Urteil: Diese muss zu Teilen überarbeitet werden. Die Stadt arbeitet derzeit an einem Darmkrebs-Pilotprojekt nach dem Modell "Alles gurgelt". Diese sieht Stuhlproben für zu Hause und dann – im Bedarfsfall – rasche Termine bei Fachärzten für eine Koloskopie vor.

Dem Entscheid ging ein langer Streit voraus. Ein in Wien tätiger Arzt brachte eine Klage gegen das Vorhaben ein, der von der Wiener Ärztekammer unterstützt wurde. Das Argument: die Stadt sei nicht berechtigt, ärztliche Leistungen wie eine Darmspiegelung auszuschreiben, weil es sich um Leistungen des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes (ASVG) handelt.

Die Stadt arbeitet derzeit an einem Darmkrebs-Pilotprojekt nach dem Modell "Alles gurgelt". Diese sieht Stuhlproben für zu Hause und dann – im Bedarfsfall – rasche Termine bei Fachärzten für eine Koloskopie vor. (Symbolbild) | Foto: Pixabay
  • Die Stadt arbeitet derzeit an einem Darmkrebs-Pilotprojekt nach dem Modell "Alles gurgelt". Diese sieht Stuhlproben für zu Hause und dann – im Bedarfsfall – rasche Termine bei Fachärzten für eine Koloskopie vor. (Symbolbild)
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker

Das Verwaltungsgericht befasste sich inzwischen mit dem Thema. In dem Entscheid, der am Donnerstag erst mündlich vorlag, sah das Gericht keine Probleme mit dem Screening-Programm an sich: Die Stadt darf also Stuhlproben sammeln und auswerten – wie einst Corona-Tests bei "Alles Gurgelt". Anders bewertet das Gericht die Ausschreibung für die Darmspiegelungen, die im Falle eines positiven Tests durchgeführt werden. Hier muss die Stadt den Ausschreibungstext überarbeiten.

Zwei Gewinner?

Beide Parteien verbuchen den Entscheid als Sieg für sich. So hieß es vonseiten der Kammer in einer Aussendung: "Das Verwaltungsgericht hat erkannt, dass der Auftraggeber intransparente und vergaberechtswidrige Bestimmungen vorgesehen hatte".

Der Gesundheitsstadtrat ist "außerordentlich" zufrieden mit dem Urteil. Das Vorhaben könne nun weitergehen. (Archiv) | Foto: Markus Spitzauer
  • Der Gesundheitsstadtrat ist "außerordentlich" zufrieden mit dem Urteil. Das Vorhaben könne nun weitergehen. (Archiv)
  • Foto: Markus Spitzauer
  • hochgeladen von Karl Pufler

"Insbesondere die Zuschlagskriterien, deren jederzeitige Änderung sich der Auftraggeber vorbehalten hat, lassen eine Teilnahme am Vergabeverfahren in rechtskonformer Form nicht zu. Die gesamte Ausschreibung für Los 2 muss daher zurück an den Start", heißt es. Um im Sinne der Patientinnen und Patienten rasch in die Umsetzung des Darmkrebsscreenings zu kommen, befände sich die Ärztekammer in laufenden Verhandlungen mit der Sozialversicherung und wird versuchen, diese nochmals zu beschleunigen. Damit sei der übliche Weg bei Vorsorgeleistungen in Österreich beschritten.

Nach einer Anfrage von MeinBezirk.at heißt es vonseiten des Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ): "Wir sind außerordentlich zufrieden mit dem heutigen Urteil". Zum Entscheid, dass es in Los 2 eine Präzisierung der genauen Beschreibung der Qualitätskriterien bedarf, betont er: "Wir werden gemeinsam und im Einvernehmen mit unseren Projektpartnern – dem Gesundheitsministerium und der ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse, Anm.) – die Nachbesserungen im Ausschreibungstext vornehmen. Ich bin froh, dass das Verfahren nun weiterlaufen kann."

Man dürfe nicht vergessen: Klagegrund der Ärztekammer sei gewesen, dass weder Los 1 noch Los 2 vom Landesgesundheitsfonds ausgeschrieben werden dürfen, weil es sich um Leistungen des ASVG handle. Fakt sei aber, dass beide Lose nun ausgeschrieben werden dürfen. "Und beide Lose werden ausgeschrieben, vergeben und das Projekt wird umgesetzt", heißt es aus dem Hacker-Büro. Die Ärztekammer habe den Prozess also verloren. Eine ordentliche Revision durch die Kammer sei hier nicht möglich.

Zum Thema:

Wiener stimmen bei "Alles gackt"-Umfrage für Namen ab

Kommt jetzt "Alles gackt" statt "Alles gurgelt"?
Im Hickhack um die auf Eis gelegte Ausschreibungen zur Stadt Wien-Darmvorsorge gab es vonseiten des Verwaltungsgerichts nun ein Urteil: Diese muss zu Teilen überarbeitet werden. (Symbolbild) | Foto: valiantsin suprunovich/Shutterstock.com
Die Stadt arbeitet derzeit an einem Darmkrebs-Pilotprojekt nach dem Modell "Alles gurgelt". Diese sieht Stuhlproben für zu Hause und dann – im Bedarfsfall – rasche Termine bei Fachärzten für eine Koloskopie vor. (Symbolbild) | Foto: Pixabay
Der Gesundheitsstadtrat ist "außerordentlich" zufrieden mit dem Urteil. Das Vorhaben könne nun weitergehen. (Archiv) | Foto: Markus Spitzauer
Anzeige
Europäische und nationale Vorschriften stützen sich – dank der Arbeit der europäischen Behörde EFSA und ihrer nationaler Partner – auf wissenschaftliche Erkenntnisse. | Foto: EFSA
4

„Safe2Eat“ 2025
Österreich setzt erneut ein Zeichen für Lebensmittelsicherheit in Europa

„Safe2Eat“ 2025 stärkt mit 23 europäischen Partnerländern das Bewusstsein für sichere Lebensmittel – Österreich ist mit der AGES erneut aktiv dabei. ÖSTERREICH. Mit dem bisher größten Partnernetzwerk startet die europäische Initiative „Safe2Eat“ 2025 in ihre fünfte Runde. Ziel der Kampagne unter der Leitung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist es, das Bewusstsein für sichere Lebensmittel europaweit zu stärken. Österreich beteiligt sich erneut aktiv – vertreten durch...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Hier gehts zu den aktuellen Nachrichten aus Wien

Breaking News als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook

MeinBezirk auf Instagram

MeinBezirk auf Twitter

MeinBezirk auf WhatsApp

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Anzeige
Foto: Bestattung Himmelblau
10

Himmelblau Bestattung
Dem Tod im Leben seinen Platz einräumen

Die eigene Sterblichkeit - ein Thema, das zunächst unangenehm wirken mag, das man gerne zur Seite schiebt und das bis heute als gesellschaftliches Tabu verankert ist. Bis man plötzlich damit konfrontiert wird. Ein geliebter Mensch stirbt, eine Pandemie wirft jahrelang Fragen über Gesundheit und Tod auf, Angehörige erkranken und beginnen ihren Abschied vorzubereiten. Die eigene Vergänglichkeit tritt vermehrt in unser Bewusstsein. Österreichs größtes privates Bestattungsunternehmen Himmelblau...

  • Wien
  • Unternehmen im Blickpunkt

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.