Krise in den Medien
Stadtchef Ludwig will Maßnahmen gegen Fake News

Man müsse mit Maßnahmen gegen internationale Social-Media-Plattformen, die unreflektiert Fake News verbreiten, kämpfen, so Ludwig. | Foto: Valentina Marinelić/MeinBezirk
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Nachdem Medienminister Andreas Babler sich zu möglichen Maßnahmen für die Rettung der heimischen Medienlandschaft geäußert hatte, hat Wiens Stadtchef Michael Ludwig (beide SPÖ) die Wichtigkeit der Medien im MeinBezirk-Gespräch betont. Man müsse mit Maßnahmen gegen internationale Social-Media-Plattformen, die unreflektiert Fake News verbreiten, kämpfen, so Ludwig.

von Antonio Šećerović und Barbara Schuster

WIEN/ÖSTERREICH. Die Lage ist ernst, wenn der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sagt: „Die österreichischen Medien brauchen uns jetzt.“ Zuletzt häufen sich Meldungen über Stellenabbau und Krise in der heimischen Medienlandschaft. Die türkis-rot-pinke Bundesregierung kündigte einige Maßnahmen an, doch ob das die Lage verbessern kann, wird die Zukunft zeigen.

„In den letzten 20 Jahren sind 2.000 journalistische Arbeitsplätze in österreichischen Medienhäusern abgebaut worden. Und ich höre aus vielen Medienhäusern in unserem Land, dass dieser Prozess sich jetzt fortsetzt.“, meint Ludwig im Gespräch mit MeinBezirk. Die Medien seien ein wichtiger Teil der demokratischen Gesellschaft, weil sie recherchieren, unterschiedliche Zugänge finden und das sei in einer Demokratie „etwas Gutes“.

Zu viel Geld landet bei TikTok & Co.

Auf der anderen Seite muss man gegen unreflektierte Fake News von internationalen Plattformen kämpfen. Und zu Anbietern wie TikTok oder Meta fließe immer mehr Werbegeld aus Österreich, im Vorjahr zum ersten Mal mehr als mit Inseraten in die heimischen Medienhäuser: „Das waren 2,6 Milliarden Euro, ohne dass Arbeitsplätze in Österreich geschaffen worden sind und ohne dass recherchiert worden ist, ohne dass es eine journalistische Qualität gibt.“, kritisiert Ludwig.

Man habe deshalb eine „gemeinsame Verantwortung, auch den finanziellen Rahmen zu schaffen, dass die Medien aus Österreich auch in Zukunft überleben“, meint der Stadtchef. „Ich glaube, dass jetzt die Zeit ist, dass man sehr offensiv, auch mit finanzieller Unterstützung, die Medienhäuser fit machen sollte.“ Auch sei für ihn die Frage wichtig, wie man etwa junge Menschen wieder zu klassischen Medien wie TV, Hörfunk und Print bringen kann. 

"Alles, was Medien hilft, ist gut"

Für Ludwig sei es gerade jetzt notwendig, auch entsprechende Maßnahmen zu setzen. In einem „APA“-Interview hat Medienminister Andreas Babler (SPÖ) für nächstes Jahr erneut eine Vertriebsförderung angekündigt, die Medienhäuser bei der Zeitungszustellung unterstützen soll. Außerdem arbeite man gerade an einem Konzept dafür, dass „jungen Menschen Medienkonsum finanziert wird, um ihre Medienkompetenz und damit ihre Demokratiekompetenz zu stärken.“

Ludwig dazu: „Alles, was den Medien hilft in der jetzigen Situation, ist gut. Ich denke, man sollte im engen Dialog auch mit den Vertreterinnen und Vertretern der Medienhäuser Konzepte entwickeln, wie man die sehr bunte und vielfältige, noch bestehende Art der Medienwelt in Österreich stärkt und schützt vor internationalem Einfluss.“ Als Beispiele nannte er etwa eine Digitalisierungssteuer, mit der man auch die Verantwortung der internationalen Social-Media-Plattformen deutlich machen würde. „Wir haben in Wien mit einer Medieninitiative versucht, vor allem gezielt innovative Maßnahmen in den Medien zu unterstützen, insbesondere dann, wenn es darum gegangen ist, journalistische Qualität zu sichern und Arbeitsplätze zu schaffen.“

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