Startschuss
Wien bekommt eine "anerkannte Europäische Schule"
Nach Innsbruck soll Wien bald die zweite Stadt Österreichs sein, die über eine "anerkannte Europäische Schule" (AES) verfügt. Das wurde am Mittwoch mehrheitlich im Gemeinderat beschlossen.
WIEN. Dass sich vier Parteien bei einer Sache einig sind, kommt nicht ganz so häufig vor. Bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 24. Jänner, war das allerdings der Fall. SPÖ, Neos, ÖVP und Grüne haben gemeinsam die Etablierung einer "anerkannten Europäischen Schule" (AES) beschlossen.
Ursprünglich wurden Europäische Schulen (ES) 1953 gegründet, um den Kindern der Beschäftigten in den europäischen Institutionen eine entsprechende Ausbildung anbieten zu können – vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe 2. Den Abschluss bildet das Europäische Abitur. Seit 2005 gibt es darüber hinaus Bachelor-Studiengänge. Mit dieser Erweiterung wurden die "anerkannten Europäischen Schulen" geschaffen. Mittlerweile gibt es 24 Standorte in Europa, wie es in einer Aussendung heißt.
FPÖ lehnt Europäische Schule ab
Der erste Standort in Österreich öffnete erst im vergangenen Herbst seine Pforten, genauer gesagt in Innsbruck. Jetzt will auch die Bundeshauptstadt nachziehen. Eingebracht wurde der Antrag für den grundsätzlichen Beschluss zur Realisierung im heutigen Gemeinderat. Während SPÖ, Neos, ÖVP und Grüne den Antrag unterstützten, lehnte die FPÖ diesen ab.
Ludwig: "Wichtiges Signal"
Laut Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sei die Bundeshauptstadt geradezu "prädestiniert" als AES-Standort. Damit würde die Stadt einerseits noch attraktiver für europäische Organisationen werden und andererseits auch internationale Fachkräfte anziehen. "Dass dieser Beschluss von einer so breiten Mehrheit unterstützt wird, sehe ich auch als wichtiges Signal für ein gemeinsames Europa", so der Wien-Chef.
„Wien im Herzen Europas ist ein idealer Standort für eine 'anerkannte Europäische Schule': weltoffen, vielfältig und international!", freute sich auch Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos). Den künftigen AES-Standort sieht Wiederkehr auch als Stärkung Wiens als "Hauptstadt der Bildungsinnovationen".
Die "anerkannte Europäische Schule" sei auch ein entscheidender Schritt für den Wirtschaftsstandort, heißt es von ÖVP Wien-Chef Karl Mahrer. Grünen-Obfrau Judith Pühringer hob hervor, dass es vor allem im EU-Wahljahr ein wichtiges Zeichen für den gemeinsamen, europäischen Geist sei, eine solche Schule zu etablieren.
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