Corona-Ampel
Wien bleibt auf Gelb mit strengeren Maßnahmen
Obwohl die Infektionszahlen in Wien steigen, wurde die Bundeshauptstadt erneut auf Gelb eingestuft.
WIEN. Bürgermeister Michael Ludwig, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) und der medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, Michael Binder haben sich heute, Freitag, 11. September, im Rahmen einer Pressekonferenz zu den steigenden Covid-19-Infektionen in Wien geäußert und weitere Maßnahmen präsentiert. Bereits am Tag zuvor forderte Hacker strengere Maßnahmen seitens der Bundesregierung bzw. die Möglichkeit, regional die notwendigen Spielregeln vorzugeben.
Waren im August größtenteils jüngere Menschen zwischen 20 und 35 Jahren von Infektionen betroffen, betrifft es aktuell auch Ältere. „Wir beobachten, dass mittlerweile nicht nur junge Menschen betroffen sind, sondern in den letzten Tagen auch Ältere zu den Infizierten gehören, daher verschärfen wir die Maßnahmen“, so Bürgermeister Ludwig.
Wien fordert strengere Regeln
Auf Empfehlung des Krisenstabs der Stadt Wien werden folgende Maßnahmen gefordert:
- Auch wenn es erst ab Ampelstufe rot erforderlich ist, wird Wien die routinemäßigen Corona-Tests vor Aufnahmen in Krankenanstalten und Pflegeheimen weiter fortsetzen.
- Verpflichtender Mund-Nasen-Schutz beim Einkaufen in allen Geschäften.
- In der Gastronomie sollen Gäste den Mund-Nasen-Schutz am Weg durch das Lokal bis zum Tisch tragen. Ebenso soll es einen Maskenpflicht an der Bar geben. Diese Spielregeln sollen auch im Veranstaltungsbereich gelten (Kantinen am Sportplatz, Theater, etc.)
- In der Arbeitswelt bedarf es einer Sensibilisierung für Spielregeln in Sozialräumen.
- Es soll eine Regulierung für „geschlossene Veranstaltungen“ in Gastronomiebetrieben, Vereinslokalen, usw. geben.
Diese können erst umgesetzt werden, wenn hierfür die gesetzliche Grundlage geschaffen wird. „Ich kann gut damit leben, wenn diese Spielregeln bundesweit gelten. Wenn nicht, dann wollen wir Grundlagen, um diese Spielregeln in Wien umsetzen zu können“, so Hacker.
Die Stadt hat bereits die Zugangsbeschränkungen in Spitälern und Pflegeheimen verlängert. Weiters plant Wien spezielle Regelungen für Märkte und die Erweiterung der Maskenpflicht in Amtsgebäuden. Dort gilt der Mund-Nasen-Schutz auch in den Gängen.
Bundesweite Maßnahmen ab Montag
Einige der geforderten Maßnahmen werden nun, das hat die Bundesregierung bekanntgegeben, tatsächlich bereits ab Montag, den 14. September (0 Uhr) österreichweit umgesetzt:
- Der Mund-Nasen-Schutz ist von Kunden in allen Geschäften zu tragen.
- Mitarbeiter in der Gastronomie müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen, die Bewirtung soll nur an Sitzplätzen erfolgen.
- Für Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze gilt: max. 50 Personen drinnen und 100 Personen draußen. Bei Großveranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen dürfen es drinnen 1.500, draußen 3.000 Personen sein.
Diese Maßnahmen können mit einer Änderung der COVID-19-Lockerungsverordnung kurzfristig rechtlich verankert werden. Erst mit der Novellierung des Epidemiegesetzes und des Covid-19-Maßnahmengesetzes können dann alle Regeln der vier Farbstufen der Corona-Ampel beschlossen werden, das wird erst am 23. September der Fall sein.
„Die Pandemie ist nicht vorbei. Wir müssen Maßnahmen vorbereiten, die durchführbar und verständlich sind“, so der medizinische Direktor des Gesundheitsverbundes, Michael Binder. Was jeder sofort beitragen kann, um das Risiko zu minimieren: Abstand halten, Masken tragen wo es notwendig ist, Handhygiene nicht vergessen und Vernunft walten lassen.
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