Trans*Identitäten
Detransition - Wenn Menschen wieder zurück wollen

Etwa maximal ein bis zwei Prozent aller trans* (transidenten, transgender, transsexuellen, genderfluiden, nichtbinären, agender) Personen möchte nach chirurgischen und hormonellen Maßnahmen zur Angleichung an das Wunschgeschlecht wieder in den biologischen Körper zurück. Diesen Prozess nennt man „Retransition“ oder „Detransition“. Insgesamt geschieht das also nur sehr selten, d.h. 98-99 Prozent aller Menschen sind nach Maßnahmen (der Transition) glücklicher und zufriedener als zuvor.

In der Psychologie, der Psychotherapie und der Medizin nimmt das Thema der Detransition viel Raum ein. Viele Psychotherapeut*innen oder Gutachter*innen haben Sorge oder Angst, eine falsche Behandlungsempfehlung zu geben bzw. Fehleinschätzung zu machen und dann dafür verantwortlich gemacht zu werden. Menschen, die detransitionieren, werden mitunter als ein abschreckendes Beispiel für Fehldiagnosen instrumentalisiert und missbraucht. U.U. reicht diese Instrumentalisierung soweit, dass anderen Trans*Personen dann ein positives Gutachten erschwert oder unmöglich gemacht wird, um medizinisch notwendige Maßnahmen zur Transition zu verhindern.
Diagnostik in der Arbeit mit Trans*Personen heißt, dass diese selber fühlen und spüren, ob sie trans* sind und wie und mit welcher Identität sie leben möchten. Fremddiagnosen gibt es streng genommen nicht, weil nur der betroffene Mensch selber spüren kann, ob er trans* ist. Es ist ein steiniger und harter Weg, um zu transitionieren, den kein Mensch aus Jux und Laune auf sich nimmt, sondern weil er einen immensen inneren Leidensdruck verspürt.
In der Trans*Community hingegen ist Detransition oftmals ein Tabu. Personen, die retransitionieren werden mitunter ausgeschlossen und haben keinen sozialen Raum mehr. Sie stellen dann selber eine Minderheit dar, die stigmatisiert und ausgegrenzt wird.
Konservative und fundamentalistisch-christliche bzw. evangelikale Gemeinschaften instrumentalisieren Personen, die retransitioniert sind ebenfalls, nämlich um Trans*Identitäten per se als etwas Krankes, Schlechtes, Abnormales oder nicht-Gottgewolltes darzustellen, etwas, was Menschen eigentlich gar nicht authentisch wollen und später einmal bereuen werden. Dies Behauptung ist selbstredend unlogisch und nicht nachvollziehbar, weil die Transition für an die 99 Prozent aller Trans*Personen stimmig und authentisch ist. Die meisten Trans*Menschen sind mit den vollzogenen hormonellen und chirurgischen Maßnahmen wesentlich glücklicher als zuvor.
Detransition ist noch immer schlecht erforscht. So gibt es genderfluide oder nicht-binäre Menschen, die vorschnell von der heteronormativen Gesellschaft und/oder Expert*innen zu hormonellen und chirurgischen Maßnahmen gedrängt werden, obwohl dies nicht ihr authentisches, personales Bedürfnis ist. Trans*Personen müssen mit ihren Bedürfnissen und Gefühlen unbedingt ernst genommen werden. Ihr Wille und ihr Recht auf Selbstbestimmung sind zu achten, zu fördern und zu unterstützen. Das Ziel ist es, zu einer informierten Entscheidungsfindung (Informed Consent) zu gelangen. Dabei muss die unterschiedliche emotionale und kognitive Reife der verschiedenen Menschen berücksichtigt werden. Dies kostet Zeit, die Bereitschaft, sich empathisch auf Trans*Menschen einzulassen und die Ängste und Sorgen vor Retransition (die auch Trans*Menschen mitunter äußern) ernst zu nehmen.

Fazit: Das Phänomen der Detransition stellt Trans*Identitäten niemals in Frage. Die Psyche des Menschen ist hochkomplex und daher kann auch nie völlig ausgeschlossen werden, dass ein transitionierter Mensch später wieder eine Retransition anstrebt. Mit dieser Unsicherheit müssen alle am Prozess der Transition beteiligten (also nicht nur der betroffene Mensch, sondern auch Psychotherapeut*innen, Gutachter*innen, Ärzt*innen u.v.m.) leben, denn 100 prozentige Sicherheit gibt es im Leben nie.

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision
(Logotherapie und Existenzanalyse)

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