Mariahilfer Straße
30 Bieter an dem Projekt Kaufhaus Lamarr interessiert
Am 3. April findet rund um den von der Signa-Gruppe begonnenen Bau des Kaufhauses Lamarr die erste Gläubigerversammlung statt. Insider berichten von etwa 30 Bietern, die das Projekt kaufen würden.
Artikel am 3. April um 10.09 Uhr aktualisiert
WIEN. Rund um den von der Signa-Gruppe begonnenen Bau des Kaufhauses Lamarr auf der Mariahilfer Straße fand am Mittwoch, 3. April, die erste Gläubigerversammlung am Handelsgericht Wien statt.
Am Mittwoch sind außerdem auch die Berichtstagsatzung sowie die Prüfungstagsatzung geplant. Laut Insolvenzdatei geht es konkret um die zu der Gruppe gehörenden Kaufhaus-Errichtungsgesellschaft Mariahilfer Straße 10–18 Immobilien GmbH. Angemeldet seien laut Medienberichten aktuell rund 340 Millionen Euro an Forderungen. Bislang sollen 73 Insolvenzforderungen angemeldet worden sein, wobei noch mit weiteren Anmeldungen gerechnet wird. "Ein Teil dieser Verbindlichkeiten betreffen Schadenersatzforderungen in Folge der eingestellten Bautätigkeit", erklärt der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) in einer Aussendung.
174 Millionen Euro anerkannt
Laut dem AKV hat der Insolvenzverwalter Clemens Richter vorerst Verbindlichkeiten von rund 174 Millionen Euro anerkannt, wobei die Prüfung der Forderungen noch nicht abgeschlossen sei. Experten gehen jedoch davon aus, dass sich die anzuerkennenden Forderungen ebenso noch erhöhen werden.
Die Hauptaufgabe des Insolvenzverwalters Richter ist es, einen Käufer für den von der Gruppe gestarteten Bau des Luxus-Kaufhauses zu finden. Branchen-Insider berichten von mehr als 30 Bietern, die an dem Projekt interessiert sind. Vorwiegend werde es internationale Investoren ansprechen, noch im ersten Halbjahr 2024 könnten erste Kaufofferte vorliegen.
Richter teilte mit, dass es ihm gelungen sei, Sicherungsmaßnahmen auf der Baustelle zu organisieren. Zusätzlich habe der Insolvenzverwalter, um dem auch hier am Markt bestehenden Misstrauen gegenüber der Signa entgegenzuwirken, den international erfahrenen Immobilienexperten Bruno Ettenauer beigezogen, der ihn als Sachverständiger im Verkaufsprozess unterstützen wird.
Arbeiten seit Dezember still
Das Projekt Lamarr umfasst laut Masseverwalter den Neubau eines Hotels und Premium-Warenhauses, aufgebaut auf einer bestehenden Tiefgarage. Der Rohbau ist demnach bereits fertiggestellt. Vormontagen der haustechnischen Anlagen und Fördertechniken seien ebenfalls erfolgt.
Mit dem Zerfall des Signa-Imperiums von René Benko wurde auch die Zukunft des groß angekündigten Projektes der Immo-Gruppe in der Mariahilfer Straße ungewiss. Der Abschluss der Bauarbeiten und die Eröffnung des Kaufhauses waren eigentlich für das zweite Halbjahr 2025 geplant. Die Arbeiten stehen jedoch seit Ende Dezember still. Am 2. Februar wurde das Konkursverfahren der zuständigen "Mariahilfer Straße 10–18 Immobilien GmbH" eröffnet.
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