Vorwürfe gegen Martin Ho
Dots-Gruppe will gegen AK Wien rechtlich vorgehen
Am Donnerstag meldete sich die Arbeiterkammer Wien mit einer langen Liste an neuen Vorwürfen gegen die Dots-Gruppe von Martin Ho. Man versuche gerade genug Beweise zu sammeln, um eine Anklage wegen Betrugs zu erheben. In einer ersten Reaktion spielt die Dots-Gruppe denn Ball an die AK Wien zurück - ebenfalls mit der Drohkulisse von rechtlichen Konsequenzen.
WIEN. Es wird einfach nicht ruhig rund um den Szenegastronom Martin Ho und seine Dots-Gruppe. Am Donnerstag gab die Arbeiterkammer Wien (AK Wien) eine Pressekonferenz. Es gäbe intern den Verdacht des Betrugs gegenüber der Unternehmensgruppe. Zumindest 78 Mitarbeitende hätten entweder viel zu spät oder sogar gar keine Entlohnung bekommen. Gleichzeitig würde versucht, Unternehmen aus der Gruppe kurz vor der Insolvenz abzustoßen, um den Lohnforderungen zu umgehen.
Auch der Name Hans P. wird als neuer Eigentümer dieser Unternehmen von der AK Wien ins Spiel gebracht. Er sei bereits bekannt dafür, Unternehmen mehr oder minder erfolgreich in den Konkurs zu führen, und so möglichen finanziellen Schaden von Muttergesellschaften abzuwenden. MeinBezirk.at berichtete:
Knapp drei Stunden nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe meldet sich die Agentur zu Wort, welche die Dots-Gruppe vertritt. Man spricht von einem "neuen Versuch der Diffamierung", die Beschuldigungen wären haltlos. Und man spielt den Ball zurück, denn jetzt werden rechtliche Schritte der Dots-Gruppe gegen die AK Wien geprüft.
"Versuch, in Misskredit zu bringen"
Die Vorwürfe seien ein Akt, um den Ruf der Dots-Gruppe zu schaden, erklärt die Agentur. Und das nur einen Tag, nachdem die Staatsanwaltschaft Wien die Ermittlungen gegen Ho wegen des Verdachts des unrechtmäßigen, bewussten Bezugs von Corona-Finanzhilfen eingestellt hat:
"Nachdem alle Verfahren wegen des Verdachts auf betrügerischen Bezug von Covid-Beihilfen gerade eingestellt wurden und die Unschuld der Dots Group eindeutig nachgewiesen sowie klargestellt wurde, dass Ho keine operativen Führungsaufgaben wahrnimmt, startet die Arbeiterkammer den nächsten Versuch, die Unternehmensgruppe in Misskredit zu bringen."
Die Arbeiterkammer übe sich "in einer Medieninszenierung und stellt Behauptungen auf, die keiner Überprüfung standhalten. Gegen die Dots Group liegt bei der Staatsanwaltschaft Wien keine Anzeige vor. Die Dots Group beschäftigt über 200 Mitarbeiter und setzt Expansionsvorhaben über die Landesgrenzen hinaus konsequent um."
Die Gruppe habe nach dem medialen Bekanntwerden Juristen beauftragt, mit den von der Arbeiterkammer genannten Firmen Kontakt aufzunehmen, um den "bestmöglichen Beitrag zu einer arbeitnehmerfreundlichen Lösung zu leisten", versichert man.
Ho habe nichts damit zu tun
Es wäre erneut der Versuch von ehemaligen Mitarbeitenden, die Firma anzugreifen, nachdem das jüngste Verfahren dazu eingestellt wurde. Man habe nichts mit den genannten Firmen, welche laut AK Wien sich ehemals in der Unternehmensgruppe befunden und kurz vor Konkurs abgestoßen wurden, zu tun: "Die Arbeiterkammer differenziert bewusst nicht zwischen der Dots Group und von dieser beauftragten Unternehmen, um zu skandalisieren und den Ruf eines erfolgreichen Unternehmers zu beschädigen." Erneut vermutet man politisches Kalkül: "Die prall gefüllten Kassen der Arbeiterkammer werden offensichtlich jetzt schon für plakative Wahlkampfaktionen mit Hirngespinsten genutzt."
Gleichzeitig hält man fest, dass der Unternehmer Ho zwar Teilhaber der Dots Gruppe ist, jedoch nicht mehr im operativen Geschäft tätig ist: "Mit 49 Prozent Anteilen hat Ho keinen maßgeblichen Einfluss mehr auf die Unternehmensgruppe. Angebliche persönliche Gespräche zwischen Mitarbeitern und Ho sind daher auszuschließen. Er selbst fokussiert ausschließlich auf die Internationalisierung der Dots Group, die strategische Entwicklung der Marke und das Management der Beteiligungen. Im soeben eingestellten Verfahren (Anm. Red.: zu Corona-Finanzierungen) gaben die Mitarbeiter durchgehend an, keinen persönlichen Kontakt mit Ho zu haben."
Die Agentur versichert gleichzeitig: Die Dots Gruppe bleibt in vollem Umfang erhalten. Gleichzeitig bereitet man sich gegen das mögliche, rechtliche Vorgehen der Arbeiterkammer vor: "Rechtliche Schritte wegen ruf- und kreditschädigender Äußerungen werden juristisch überprüft."
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