E-Control
Weniger Anbieterwechsel von Gas und Strom in Wien als im Vorjahr
Laut einer Erhebung der Regulierungsbehörde E-Control ist heuer die Zahl jener, die den Strom- und Gasanbieter in Wien wechselten, im Vergleich zum Vorjahr um knapp 40 Prozent zurückgegangen.
WIEN. Energiesparen und Energieeffizienz waren selten ein so wichtiges Thema wie heuer. Aufgrund der geopolitischen Situation sind unter anderem die Energiepreise seit Anfang des Jahres stark gestiegen. Das veranlasste etwa den größten Energieversorger des Landes, die Wien Energie, zu radikalen Energietarif-Adaptierungen.
Trotz Preiserhöhungen bei diversen Anbietern waren die Wiener Energiekundinnen und -kunden aber eher wechselfaul. Das geht aus der aktuell veröffentlichten Marktstatistik der Regulierungsbehörde E-Control hervor.
Wechselzahlen fast überall zurückgegangen
So wechselten laut dem Bericht 43.614 Strom- und Gaskunden in den ersten neun Monaten des Jahres ihren Energieanbieter. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wo 74.301 Wienerinnen und Wiener zu einem neuen Lieferanten wechselten.
Von den 43.614 Wechslern wählten 31.357 Kunden einen neuen Stromanbieter, einen neuen Gaslieferanten 12.257. Das entspricht laut E-Control Wechselraten von zwei Prozent bei Strom und ebenfalls bei Gas. Dieser Trend zeigt sich auch österreichweit. Heuer wechselten bisher 171.697 Kundinnen und Kunden ihren Strom- bzw. Gasanbieter – im Jahr 2021 (Zeitraum Jänner-September) kam es noch zu 247.717 Anbieterwechsel.
"Wettbewerb praktisch zum Erliegen gekommen"
Die Regulierungsbehörde zeigt sich vom Trend aber nicht überrascht – im Gegenteil. "Seit Beginn des Ukrainekrieges und der damit einhergegangen massiven Steigerung bei den Strom- und Gaspreisen ist der Wettbewerb am Energiemarkt praktisch zum Erliegen gekommen. Etliche Anbieter haben sich auf ihr Versorgungsgebiet zurückgezogen oder den Markt komplett verlassen. Dadurch ist auch das Produktangebot merklich geringer geworden", so Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control.
Des Weiteren gehe er nicht davon aus, dass sich kurz- bis mittelfristig was daran ändert. "Langfristig bleibt aber zu hoffen, dass wir wieder zu einem dynamischen Wettbewerb zurückfinden“, betont Urbantschitsch.
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