Kreditvergabe
Wien Energie zahlte der Stadt eine Milliarde Euro zurück
"Die Marktlage hat sich beruhigt": Rund eine Milliarde Euro habe Wien Energie bereits an die Stadt Wien zurückgezahlt, wie das Büro von Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Montag, 31. Oktober, bekanntgab. Die finanzielle Stabilität des Unternehmens ermögliche zudem eine Verbesserung des Kreditvertrags mit der Stadt.
WIEN. "Mein Motto ist nicht 'Koste es was es wolle', sondern wir tun, was es braucht", stellt Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) in einer Aussendung am Montag fest. 1,4 Milliarden Euro an Krediten genehmigte die Stadt Wien der Wien Energie zur Absicherung ihrer Geschäfte an den Strombörsen. Damit sollte die Stromversorgung der rund zwei Millionen Kundinnen und Kunden in Wien sichergestellt werden.
Zusätzlich wurde ein Kreditlinie in der Höhe von bis zu zwei Milliarden Euro bei der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA) eingeholt, "die aber bis dato nicht gebraucht wird", heißt es aus Hankes Büro.
Gasspeicher für Winter "gut gefüllt"
Eine Milliarde habe die Wien Energie laut Hanke bereits zurückgezahlt, da sich die Marktlage wieder beruhigt habe und die Gasspeicher für den Winter gut gefüllt seien. "Wien Energie hat für den Winter ausreichend vorgesorgt und gleichzeitig die aktuelle Marktberuhigung genutzt, um von den in Summe 1,4 Mrd. Euro zur Verfügung gestellten Liquiditätsmitteln schon 1,05 Mrd. Euro wieder an die Stadt Wien zurückzuzahlen”, so Hanke.
In der Aussendung wird zudem betont, dass die internationale Ratingagentur "Moody's", die Wirtschaftsunternehmen und Banken nach ihren veröffentlichten Zahlen bewertet, die Stadt Wien – wie bereits in den Jahren zuvor – in ihrem Jahresbericht mit "Aa1-stabil" bewertet hat. Die Agentur begründet das damit, dass die "außerplanmäßige Veröffentlichung aufgrund der Vorkommnisse bei Wien Energie erforderlich gewesen sein".
Verbesserte Bedingungen für Stadt Wien
Aufgrund der besseren Bedingungen am Markt, der derzeit soliden finanziellen Lage von Wien Energie sowie einer positiven Fortbestehungsprognose, die von der Wirtschaftsprüfungsagentur KPMG bestätigt wurde, ist nun zudem eine Auffrischung des Kreditvertrags mit der Stadt Wien möglich. Die Vertragsauffrischung hält verbesserte Kreditbedingungen für den Kreditgeber, also die Stadt, bereit.
In allen Darlehensverträgen sollen nun alle Finanzierungspartner der Wien Energie gleichrangig in Bezug auf die Kreditrückzahlung gestellt werden. Eine Nachrangigkeit der Stadt ist somit nicht mehr erforderlich und soll daher aus den Verträgen gestrichen werden. Der optimierte Vertrag wird dem Wiener Gemeinderat zur Beschlussfassung im November vorgelegt werden.
Zum Schluss betont Hanke: "Wir beobachten trotzdem weiterhin einen hochvolatilen Energiemarkt. Ich erneuere daher meine Forderung nach einem österreichweiten Schutzschirm für die österreichische Energiewirtschaft."
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